Drei Tage
Montag
Nach der Arbeit gehe ich zu Freunden und Martin gibt mir die vierte Kochstunde. Wir machen Schweinefleisch mit Zwiebelsoße und Salzkartoffeln. Ich bekomme dann immer das Lob für das Essen, aber ohne die Anweisungen Martins wäre es nur ein Zehntel so gut.
Danach fahren wir zu mir und machen ein bisschen Musik. Martin singt und wir haben in zwei Wochen einen ersten kleinen Auftritt. Das Repertoire besteht aus verschiedenen schwedischen Liedern.
Dienstag
Am Abend fahre ich nach Ursviken zum Kanuklub, wo ich zu einem Schnupperkurs Kajak angemeldet bin. Leider lernen wir in der Zeit nicht mehr, als das man das Paddel locker mit beiden Händen hält und wie man einsteigt. Dann machen wir eine Drei-Kilometer-Tour flussaufwärts. Ich habe schon ein-, zweimal in einem Kajak gesessen und es ist schön, wieder auf dem Wasser zu sein. Nur das Kajak könnte ein bisschen größer sein, ich passe kaum herein.
Ich bin das erste Mal wirklich auf die blöden Parasiten im Wasser sauer. Ihretwegen hat nämlich das Hallenbad in Skelleftehamn geschlossen. Und deswegen kann der Verein dieses Jahr keinen Kajakkurs anbieten. Und draußen ist das Wasser noch zu kalt, um dauerhaft Übungen zu machen, bei denen man die halbe Zeit im Wasser hängt. Mist!
Mittwoch
Um zehn hatte ich einen Termin beim Finanzamt. Ich möchte parallel zu meinem Angestelltendasein auch selbständig arbeiten, hauptsächlich in den Bereichen Musik und eventuell Fotografie. Das ganze ist eigentlich recht einfach, aber ich war froh, eine geduldige Beraterin zu haben, die sich auch durch mein „Det förstår jag inte“ – das verstehe ich nicht nicht aus der Ruhe bringen konnte.
Mittags habe ich mich mit Martiné, Lasse, Jarkko und Mikael getroffen, mit denen ich im Februar den Winterschwimmwettbewerb in Finnland besucht habe. Wir haben über die „Föreningen för kylans och mörkrets glada vänner“ gesprochen, die sich zum Ziel gesetzt hat, besondere Konzepte, in denen die Kälte und Dunkelheit des Winters eine Rolle spielt zu entwickeln. Auf deutsch heißt der Verein in etwa „Verein für die frohen/fröhlichen Freunde von Kälte und Dunkelheit“.
Abends war ich zwei Stunden mit Rasenmähen beschäftigt. Unfassbar, wie das Gras in den knapp zwei Wochen seit dem letzten Mähen schon wieder gewachsen war. Drei gehäufte Schubkarren habe ich in den Wald gefahren, wo alle Bewohner einen gemeinsamen Kompostplatz haben. Ich mag es ja auch gerne, wenn das Gras länger ist, aber das mögen die Mücken auch. Der Rasenmäher und die Nachbarn hingegen weniger.
Als ich mit meiner Arbeit fertig war, ging die Arbeit im Hafen aber noch weiter. Dort liegt die Ocean Adventure, die in den nächsten zwei Tagen entladen wird. Einige Tage vorher hat das Unternehmen Kuusakoski Recycling knallrote Zettel in die Briefkästen geworfen, auf denen genau steht, was passiert und dass man willkommen ist, bei Fragen anzurufen.
Donnerstag
Heute ist frei. Wie schön. Deswegen zähle ich heute auch nicht zu den drei Tagen mit dazu.