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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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O, schaurig ist’s, übers Moor zu gehn …

… schrieb Annette von Droste-Hülshoff 1841/42. Das sehe das allerdings etwas anders. Ich liebe diese Landschaften mit ihren eigenen Farben und dem schwankenden Boden. Und das glucksende Geräusch, das entsteht, wenn man seinen Stiefel wieder aus dem Schlamm zieht, kenne ich ja noch von verschiedenen Wattwanderungen an der Nordsee.

Als ich heute morgen gesehen habe, wie stürmisch es auch heute wieder ist, habe ich die Idee mit der Fahrradtour schnell wieder verworfen. Statt dessen habe ich mich heute Nachmittag ins Auto gesetzt und bin zu einem Gebiet etwa 8 km nordwestlich gefahren, welches in der Karte als Sankmark, also Sumpfgelände gekennzeichnet war. Und richtig, als ich sich der Wald öffnete und den Blick auf eine offene Fläche freigab, konnte man erkennen, dass es dort ziemlich nass aussah. Aber eine nasse Wiese macht ja noch kein Moor.

Ich bin kein Biologe, aber neben Wollgras, was sich überall wohlfühlt, wo es feucht ist, verbinde ich eine Pflanze speziell mit dem Moor, und das ist Sonnentau – eine fleischfressende Pflanze. Während man schon von weitem sah, wie das Wollgras vom Wind durchgepustet wurde, musste man für Sonnentau ein bisschen genauer schauen, da er bevorzugt direkt auf dem torfigen Schlamm wächst und auch nicht sonderlich groß ist. Leider war es durch den böigen Wind nicht einfach, zu fotografieren, aber ich will mich nicht beschweren, denn so gab es auch keine Mücken.

Wichtig war, dass die Kamera sauber und trocken blieb. Deshalb habe ich sie nach jedem Foto direkt wieder in ihre wasserdichte Kameratasche von Ortlieb zurück gepackt. Ich hingegen sah nach den Sonnentaufotos aus wie Sau, denn ich habe bis zum Knie im Schlamm gestanden. Als ich zu Hause war, habe ich die Klamotten erst mal mit dem Gartenschlauch abgespritzt, um sie vom gröbsten Dreck zu befreien. Und mich abends schön in die Badewanne gelegt.

3 Kommentare für „O, schaurig ist’s, übers Moor zu gehn …“

Sylvia Bolm schreibt:

Moore finde ich richtig spannend. Wir haben am vergangenen Wochenende eine Hochmoorwanderung im Harz gemacht. Um die empfindliche Landschaft zu schützen, geht man über Bohlenwege. Wir haben uns vorgenommen, dort im 4-Wochen Rhythmus zu wandern, um das Moor über die Jahreszeiten erleben zu können. Mal gucken, ob das auch so klappt.

Olaf Schneider schreibt:

Bohlenwege gab es hier nicht. Zum einen gibt es hier Moore wie Sand am Meer und zum anderen so wenige Menschen, die diese Landschaft betreten, dass es wohl hauptsächlich Elche sind, die dort herumtrampeln. Und ab und zu mich.

sabine schreibt:

wunderschön!