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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Vom August in den September

Vorletzte Nacht war es ja nicht viel, mit dem Polarlicht, und dann kamen die Wolken. Heute war es sternklar und die Vorhersage sagte „Active“, aber am Himmel war nichts zu sehen. Bis so gegen eins, als ich eigentlich viel zu spät ins Bett wollte. Als ich vor die Haustür trat, konnte ich einen blassen grünen Bogen am Nordhimmel erkennen, der langsam heller wurde. Ich bin deswegen doch noch kurz ins Auto gestiegen und ans Meer gefahren und dort war das Polarlicht auch kurze Zeit hell und aktiv, ehe es dann immer größer, aber auch wieder blasser wurde. Eine schöne Art, um vom Sommer-August in den Herbst-September zu kommen.

Polarlicht in der letzten Augustnacht

Auf dem Foto sieht man – besser als in natura – die verschiedenen Farben

Mit dem Kajak in den Wald?

Sonne, warm, Wochenende und keinen Termin, da blieb der Vormittag faul, doch am Nachmittag war ich mit dem Kajak unterwegs. Außen an Storgrundet vorbei paddelnd habe ich die Idee, vielleicht nach Gåsören zu paddeln schnell verworfen, dazu war mir das Meer zu zappelig. Statt dessen habe ich wie schon oft die Insel Norrskär angesteuert. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich außer im Winter noch nie richtig auf dieser Insel war und bin deswegen an Land gegangen.

Mit dem Kajak auf der OstseeLandgang auf die Insel Norrskär

Da sind erst einmal zehn Meter Fels- und Steinufer und dann steht man im Wald. Dort zeigen sich schon vorsichtig die ersten Herbstfarben und die Fliegenpilze spriessen um die Wette.

Im Wald von NorrskärDie ersten Herbstfarben

Vor allem Flechten und Pilze haben es mir dieses Mal angetan, manche bilden Miniaturlandschaften, manche abstrakte Formen, andere zeigen kreisrunde Motive.

Fliegenpilz von obenRunde FlechtenformationFast abstraktes FlechtenmusterKleine Flechtenkolonie

Es ist kaum zu glauben, dass mein Kajak keine 50 Meter entfernt an der Ostsee steht. Auch die letzten Mücken der Saison können kaum glauben, dass sich ein Mensch bei ihnen im Wald herumtreibt, finden es es aber durchaus begrüßenswert. Deswegen habe ich den Wald wieder verlassen und bin weitergepaddelt. Um Norrskär und Bredskär herum und wieder zurück, jetzt mit dem Wind, zum Anlegeplatz. Eine kurze, aber schöne Samstagnachmittagstour.

Das Kajak wartetWieder auf der Ostsee

Meer statt Wald

Gestern bin ich Kajak gepaddelt und habe mir ein kleines Stück Wald auf der Insel Norrskär angeschaut. Mehr als 80 Meter konnte man dort aber ohnehin nicht in den Wald laufen, ab dann liefe man wieder hinaus …

Heute wollte ich in den Wald und habe mir den Bureberget als Ziel ausgesucht, denn dort hat man Wald, Fels, Wasser (vor allem auf dem Weg) und auch eine schöne Aussicht auf das Meer. Da ich recht früh aufgewacht bin, war ich um acht schon unterwegs.

Etwa 50 Meter vor der Einfahrt zu dem Kiesweg, wo ich immer parke, sah ich ein kleines Warnschild auf die Straße gestellt. „Jakt med drivande hund“ stand darauf.

Jakt med drivande hund

Ach ja, es ist ja September und damit Elchjagd in Schweden. Nun werden wieder überall Jagdgesellschaften unterwegs sein und man sollte sich knallbunt anziehen, wenn man zur Zeit in Schwedens Wäldern unterwegs sein will. Ich denke an meine Jacke im Kofferraum, sie ist waldgrün und eignet sich für vieles, aber nicht dafür, im Wald gesehen zu werden. Damit hat sich mein Plan mit dem Wald erledigt.

Ich fahre weiter, noch kein neues Ziel im Sinn. Neben jedem Hochsitz steht ein Auto und auf jedem Hochsitz sitzt ein Mann mit Jacke in neonorange. Jagd. Bald bin ich in Burvik, wo ich links nach „Burvik N“ – nördliches Burvik abbiege. Der Weg führt um einen Hof und gabelt sich. Ich kenne mich hier nicht aus und wähle rechts. Nach einer Kurve zeigt ein Schild nach links: Storön 7 km. Prima, dort geht es also weiter, denke ich und biege ab.

Auch auf dieser Straße sind die Hochsitz mit Jägern besetzt. Die nächste Jagdgesellschaft? Willkommen bin ich vermutlich nicht, aber die Straßen sind öffentlich und ich kann ja nicht den ganzen September nur die E4 hoch- und runterfahren. Storön selbst entpuppt sich als eine Amsammlung von Sommerhäusern und es gibt noch nicht einmal die Möglichkeit, irgendwo zu parken, es sei dann auf einem der Privatgrundstücke. Nun, das ist nichts außergewöhnliches, mir scheint der Großteil der kleinen Wege nur dazu zu dienen, bequem mit dem Auto zum Sommerhaus zu kommen.

Ich fahre die Stichstraße wieder raus und weiter die Hauptstraße – auch nur ein Kiesweg, bis ich an einer Kreuzung stehe. Rechts ist die Schranke runter und ich laufe zu Fuß los. Ich lande auf der Halbinsel Flakaskäret, die ich aber nicht so spannend finde. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder am Auto, steige ein und fahre den linken Weg hinein. Dieser führt eine Weile durch den Wald und hört irgendwann mittendrin auf. Dort stelle ich das Auto ab, denn von dort aus ist es nicht mehr weit zum Meer und dort ist es richtig schön.

Am Ufer von VånörenAm Ufer von Vånören

Ich bin durch Zufall auf der Halbinsel Vånören gelandet, die ich bis jetzt nur von der Karte kenne. Ich laufe ein Stück den Stein- und Felsstrand entlang, bis ich irgendwann wieder umkehre, denn ich habe nur Wasser und nichts zu essen mit. Schön blöd! Als ich mit dem Auto zurückfahre, sind die Jäger verschwunden und es ist helllichter Tag.


Eine Wort-für-Wort-Übersetzung des Warnschildes ist übrigens „Jagd mit treibende Hund(e)“. Ich schaue ein bisschen im Internet und lande schnell auf der deutschen Wikipediaseite zum Thema Brackierjagd. Dort ist von Fuchs und Hase die Rede, nicht von Elch. Jetzt frage ich mich, was dort wohl gejagt wurde. Ich muss aber zugeben, dass mein Interesse daran nicht groß genug ist, um mich durch schwedische Jagd-Websites zu lesen. Wenn ein Blogleser sich damit auskennt, ist er mehr als willkommen, mich in einem Kommentar aufzuklären. Vielleicht war aber auch einfach nur der Text auf dem Schild falsch.

Zwei Gerüche

Von Steinpilzen, Pflaumen und einer Spinne als Nutznießer.

I – Das Steinpilzdesaster

Am Dienstag nachmittag traf ich meine Nachbarin I. Sie hatte einen großen Karton bei sich. Da der Karton offen war und ich sehr neugierig sein kann, lugte ich hinein. Er war voller Steinpilze! Sie war mit dem Naturschutzverein Pilze sammeln und hatte jede Menge „karl johan“, wie die Steinpilze in Schweden genannt werden, gesammelt. Als ich den Fang – äh Fund – bewunderte, bekam ich direkt drei Pilze geschenkt.

Ich liebe Steinpilze, aber nun hatte ich ein Problem. Denn am Abend hatte ich Chorprobe, am Folgeabend eine Einladung und am Folgefolgeabend Diskussionsklub. Und mittags esse ich in der Stadt. Was macht man da mit drei schönen Pilzen?

Bei Google gab ich steinpilze trocknen ein und erhielt jede Menge Treffer mit Rezepten, Bauanleitungen für Trockenöfen und Tipps, wie man Pilze trocknet. Daraufhin habe ich den Ofen auf 50 °C geheizt, zwei Pilze in dünne Scheiben geschnitten (der dritte war leider voller Maden) und zum Trocknen in den Ofen gestellt. Dabei habe ich die Klappe mit einem Stück Holz ein wenig offen gelassen, denn ich wollte ja trocknen, nicht schmoren. Also alles, so wie es im klugen Internet steht, nur dass ich keine Umluft habe …

Frische SteinpilzeSteinpilze zum Trocknen vorbereitet

Und das war vielleicht das Problem. Nach drei Stunden fühlten sich die Pilze erst trocken an, aber sie waren es nicht. Ihre Konsistenz war irgendwo zwischen Gummi und drei Wochen altem Gemüse. Da kam ich auf die Idee, sie in den Kühlschrank zu stellen in der Hoffnung, dass sie sich bis Freitag frisch halten.

Jedes Mal, wenn ich den Kühlschrank nun öffnete, ballte sich eine unsichtbare Faust und schlug mir *bang* kräftigsten Steinpilzgeruch in die Nase. Der Geruch wurde jedes Mal intensiver und mein dienstäglicher Appetit auf Steinpilzomelett oder Tagiatelle in Steinpilzsahnesoße ließ immer mehr nach. Zum Schluss war der Geruch, der mir aus dem Kühlschrank entgegenschlug dermaßen intensiv, dass ich ihn heimlich begann, Gestank zu nennen. Am Freitag warf ich dann die labbrigen Steinpilzscheiben weg. :-(

Was blieb, war der Gestank. Am Sonntag habe ich eine Schüssel mit Essig in den Kühlschrank gestellt. Seitdem riecht es nach Steinpilz und Essig. Man erzählt sich viele Horrorgeschichten über den Gestank von Surströmming – den in Nordschweden teilweise sehr beliebten vergorenen Hering – der wirklich extrem ist. Aber falsch konservierter Steinpilz ist auch nicht schlecht. Die einzigen, die eigentlich ein viel feineres Näschen haben als ich, aber sich völlig unbeeindruckt zeigten, waren die Fruchtfliegen.

II – Der Fliegenfänger von Hamn

Und von denen hatte ich eine ganze Menge. Ob sie mit Obst zu mir kamen oder aus der Blumenerde der kleinen Rosmarinpflanze wird wohl nie ergründet werden. Tatsache ist aber, dass ich jede Menge kleiner Fliegen in Wohnzimmer und Küche hatte und kaum ein Glas Orangensaft abstellen konnte, ohne dass zehn Sekunden später zwei Fliegen am und im Glas saßen.

Freiwillig teile ich Essen und Trinken nur mit guten Freunden. Kleine Fliegen gehören nicht dazu. Meine ersten Versuche, sie mit einer alten Banane wegzulocken funktionierten nicht so gut. Dann kam der Abend, an dem ich tatsächlich zu Hause Rotwein trank. Alkohol alleine trinke ich sonst nie, aber vom Diskussionsklub war noch Rotwein übrig geblieben – und nicht wenig – und den bekam dieses Mal ich.

Und die Fruchtfliegen. Denn als ich am nächsten Morgen einen Blick auf das leere Rotweinglas warf, war es voll mit Fliegen, die wohl in der Nacht eine rauschende Party gefeiert haben. Schnell die Hand drüber und mit dem Glas nach draußen und ich war schon einmal die ersten zwanzig Fliegen los.

Darauf füllte ich einen Winzschluck Wein in eine Glasflasche als Köder und fuhr zur Arbeit. Leider hat sich der Köder nicht bewährt, keine einzige Fruchtfliege flog ihn an. Vermutlich hatten noch alle vom Vorabend einen kräftigen Kater.

Tägliche PflaumenernteNach zwei Jahren Pause trägt mein Pflaumenbäumchen wieder Früchte. Und die letzten Tage ging ich abends raus und pflückte eine Handvoll. Die Kerne landeten auf einem Teller. Und dieser Pflaumengeruch scheint für die kleinen Fliegen wohl unwiderstehlich zu sein. Scharen umschwirrten den Teller mit den Kerngehäusen. Ein leichtes, da die Kerne in die Flasche zu schütten.

Von nun an hatte ich immer jede Menge der kleinen Fliegen in der Flasche und einmal auch einen fetten Brummer. Ich habe sie draußen freigelassen oder Thekla im Wintergarten zum Naschen gegeben. Seitdem ich sie vor zwei Wochen fotografiert habe, hat sie ganz gut an Gewicht zugelegt. Jetzt sind die Fütterungszeiten allerdings vorbei, denn heute habe ich in der Flasche keine einzige Fruchtfliege mehr gefunden.

Jetzt ist die Flasche wieder leer und das Pflaumenodeur Vergangenheit. Bloss der Gestank im Kühlschrank hält sich hartnäckig.

Zum Abschluss noch ein Bild von Thekla, die sich im Wintergarten wohl recht wohl fühlt:

Thekla, die Kreuzspinne im Wintergarten

Eine Nacht auf Gåsören

Gestern stand die Polarlichtvorhersage auf „5 – High“ und klarer Himmel sollte auch sein. Perfekte Bedingungen, um nach der Arbeit zur Insel Gåsören zu paddeln und dort zu übernachten. Um drei habe ich das Büro verlassen, bin nach Hause gefahren und habe gepackt. Und gepackt.

Schlafsack · Isomatte · Zelt · Kocher · Wasser · Lebensmittel · Kamera · Stativ · Objektive · warme Kleidung · Sandalen · Schwimmweste · Trockenanzug · Neoprenschuhe · Taschenlampe · Messer · Handy · Streichhölzer · Badezeugs · Kleinkrams

Meine bange Frage: passt das alles in mein Kajak? Ich habe noch nie mit meinem Kajak eine Zweitagestour unternommen, doch zu meiner großen Überraschung passte alles in die beiden Luken des Bootes, nur der Fünfliterkanister Wasser fand hinter dem Sitz Platz. Und so konnte ich bald in See stechen, an den Inseln Storgrundet, Bredskär und Flottgrundet vorbei paddeln und Kurs auf Gåsören nehmen.

Viel Gepäck im KofferraumGåsören voraus

Eine Stunde später war ich da, denn wirklich weit weg ist Gåsören nicht. Nun musste ich als erstes einen Zeltplatz suchen, bevor es dunkel wird. Ich war nicht sicher, ob es überhaupt irgendwo eine plane Fläche gibt, denn Gåsören ist im Grunde ein großer bewachsener und bebauter Steinhaufen. Eine erste Möglichkeit: der sandige Spielplatz am Hafen, Schaufel und Förmchen inklusive. Nicht schön, aber machbar. Der Inselrundgang hatte erst nichts ergeben, doch zum Schluss habe ich einen fast steinfreien Platz mit Feuerstelle gefunden, da war ich bestimmt nicht der erste, der dort sein Zelt aufgeschlagen hat.

Auf der Suche nach einem Zeltplatz auf Gåsören

Das Heim steht …… und ist fertig eingerichtet

Nun war das Abendessen dran. Ich hatte noch eine norwegische Tüte „Turmat“ – Tourenessen mit Chili con Carne und meinen kleinen Gaskocher dabei. Das „Kochen“ geht schnell: Wasser kochen, in die Tüte giessen, Tüte wieder verschließen, fünf Minuten warten (da kann man ja fotografieren), fertig. Nun ja – ich glaube, dass das Tütenessen wesentlich besser schmeckt, wenn man ausgehungert darüber herfällt. Aber es war warm und machte satt. Und mit einem schönen kleinen Feuer ist das ganze richtig gemütlich, zumal es noch recht warm war. (Ich sehe ein bisschen verkrampft aus auf dem Foto, schließlich darf ich mich vier Sekunden lang nicht bewegen.)

OutdoorkücheRönnskär im Dämmerungslicht

Abendessen am Feuer

Nur das Wetter spielte nicht richtig mit. Der ganze Himmel war bewölkt und selbst der helle Mond konnte sich nur ab und zu mal durch eine kleine Wolkenlücke sichtbar machen. Deswegen bin ich ins Zelt gegangen und habe mich schlafen gelegt. Ich kann ja später gucken, ob das Wetter besser wird. Einen Wecker brauchte ich dafür nicht, denn in der ersten (und hier einzigen) Zeltnacht schlafe ich nie besonders gut, selbst wenn ich so luxuriös viel Platz habe wie dieses Mal.


Ich wache auf, das Handy zeigt 0:52. Es scheint heller draußen als vorhin. Ich öffne die hinteren Reißverschlüsse und luge hinaus. Der Mond ist sichtbar, auch einige Sterne, doch der halbe Himmel hängt voll Schleierwolken. Richtig klar ist es also nicht. Schade! Ich stehe aber dennoch auf, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Oben herum Daunenjacke, denn wenn ich müde bin, friere ich leicht, aber unten herum barfuß in Sandalen, denn soo kalt ist es auch wieder nicht. Das sieht bestimmt lustig aus.

Ich stelle das Stativ auf und mache ein Foto direkt neben dem Zelt.

Nachts um eins

Ich gehe los und merke, dass die eine Schleierwolke am Südhorizont zu verschwinden scheint. Nun schaue ich genauer und sehe, dass der ganze Himmel nicht mit Wolken, sondern mit fahlem Polarlicht bedeckt ist, vom Nord- bis zum Südhorizont. Das Licht ist so fahl, dass es farblos zu sein scheint, die sonst typischen Grüntöne sind kaum wahrzunehmen, nur die Kamera zeigt sie, denn die nächtlichen Langzeitbelichtungen verstärken die Farben. Zwei Stunden wandere ich in dem vorderen Teil der Insel umher und fotografiere. Die Aurora wird tatsächlich ein bisschen stärker, aber richtig deutlich wie vor zwei Wochen wird sie nicht mehr. Aber einige Fotos werden doch recht schön, denn auf der Insel gibt es einfach schöne Motive.

Leuchtturm und Polarlicht

Insel im MondlichtDas alte Leuchtturmhaus

Farbspiel – im Hintergrund Rönnskär

Eine der kleinen Angenehmlichkeiten Gåsörens ist das „utedass“, das Plumpsklo. Meistens liegen auf einem utedass Zeitschriften und oft hängen an den Wänden kleine Natur- oder Landschaftsfotos. Hier gibt es gleich zwei nebeneinander. Als ich die linke Tür aufmache, lächelt mir von den Fotos kein Rentier, sondern der Adel entgegen. Das ist Grund genug, ein Foto zu machen. Als ich die Tür wieder schließe, sehe ich eine holzgeschnitzte Frauenfigur an der Tür. Oops – hier gibt es tatsächlich Klos nach Männlein und Weiblein getrennt. Das habe ich in Schweden noch nie erlebt, erst recht nicht beim utedass! Neugierig mache ich nun die rechte Tür zum Männerklo auf und erwarte Fotos von Traktoren oder Schneemobilen, doch nein, die Herrentoilette ist karg und hat kein einziges Foto an den Holzwänden. Wie langweilig!

Um drei gehe ich wieder ins Bett. Es ist kühler geworden und irgendwann mache ich den Schlafsack, den ich bis jetzt nur als Decke verwendet habe, zu. Kurz vor Sonnenaufgang wache ich wieder auf. Ich könnte jetzt (A) herausgehen und Morgendämmerungsfotos machen oder (B) weiterschlafen. Ich entscheide mich für B (sorry, liebe Leser) und schlafe bis acht Uhr so gut wie durch.


Den Tag beginne ich mit einem Frühstück: Graved Lachs und auf Feuer frisch geröstetem Ökoroggenbrot. Um Längen besser als das Abendessen. Auch wenn die Luft noch kühl ist, die Sonne wärmt schon.

Frühstück auf der Insel

Ich hänge den Schlafsack auf das Zelt zum Trocknen und laufe auf der Insel herum: Manche Birke und Eberesche trägt Herbstfarben – hunderte Fliegenpilze sprießen im Wald aus dem Boden – Holzwürmer haben geheime Zeichen in den alten Baumstamm geschrieben – Tausend gespiegelte Sonnen glänzen auf dem Meer – ein Bootssteg lädt zum Verweilen ein – ein Glücksbringer hängt an einem alten Stück Mast am Strand.

Ich treffe die Besitzer einer der beiden Stugas, später beginnen erste Boote in dem kleinen Hafen anzulegen. Ich habe kurz überlegt, noch eine weitere Nacht zu bleiben, doch mir fehlen Essen und mein Buch und so mache ich nur noch ein kleines Abschiedsfeuer zum Rösten des restlichen Brotes, verstaue alles wieder im Kajak und paddele gemütlich und mit Rückenwind über die glatte, sonnenbeschienene Ostsee.

Herbstfarbe gelbHerbstfarbe rotFliegenpilzeHorzwurmische LyrikTausend SonnenBootsstegGlücksbringerAbschiedsfeuer

Wahlsonntag

Valkuvert – WahlumschlagHeute ist Wahl in Schweden und das gleich dreifach. Denn im Gegensatz zu Deutschland wird in Schweden alles gleichzeitig gewählt: Kommune, Landsting und Reichstag. Wie schon vor vier Jahren darf ich an der Kommunalwahl und der Wahl zum Landstinget teilnehmen, jedoch nicht am Reichstag, da ich kein schwedischer Staatsbürger bin.

Viele, die ich kenne, sind unzufrieden mit der Politik der Allianz der letzten 4 Jahre und wünschen sich einen Wechsel. Allianz ist keine Partei, sondern ein Parteibündnis aus vier bürgerlichen Parteien, welches seit 2006 besteht. (Das wäre in Deutschland mit seinen Koalitionsbildungsritualen vermutlich völlig undenkbar.) Drei Fragen finde ich heute spannend:

  • Wird es einen politischen Wechsel geben? Die Prognosen tendieren recht klar zu einem Ja.
  • Wird die Feministiskt Initiativ (F!) die Vierprozenthürde knacken? Laut Prognose wird es sehr knapp, obwohl sie bei der Europawahl 5,3 % der Stimmen bekommen hat.
  • Wie viel werden die Sverigedemokraterna (SD) bekommen? Die Prognosen sagen um 10% und das macht mir Angst!

Die nationalistische und rassistische SD hat zur Zeit 20 der 349 Sitze im Reichstag – das entspricht 5.7 % und das ist schlimm genug. Sollten die Prognosen eintreffen, wäre das erschreckend und alarmierend. Das würde heißen, dass jeder zehnte Wähler gegen Ausländer ist, gegen Moslems, gegen Homosexuelle und gegen was weiß ich noch alles. Ein Schlag ins Gesicht für ein so frei denkendes und tolerantes Land wie Schweden!

Wer mehr wissen möchte, findet auf der Wikipediaseite Wahl zum Schwedischen Reichstag 2014 mehr Informationen.


Nachtrag

Es ist halb elf und die meisten Stimmen sind schon gezählt. F! wird es wohl nicht schaffen, sie liegen bei 3.1 %. Die konservativen Moderaterna (M) sind von 30 % auf etwa 23 % abgestürzt, was mich freuen könnte, wenn nicht, wenn nicht …

Es ist schlimm. SD hat 13 % der Stimmen erhalten, das ist mehr als doppelt so viel wie vor vier Jahren. Fast jeder siebte hat damit dieser nationalistischen, rassistischen, islamfeindlichen, homophonen und ausländerfeindlichen Partei seine Stimme gegeben. Selbst im traditionell sozialdemokratischen Västerbotten kam sie auf 7.5 % und in Skelleftehamn Ö (meinem Wahlbezirk) sogar auf 10 %. Heißt das, das mich jeder zehnte hier nicht will? Dass sie mich zurück nach Deutschland wünschen? Oder Schlimmeres? Oder bin ich eben doch der gute und erwünschte Ausländer, weil ich hellhäutig und germanisch bin? Aber ganz ehrlich – macht das einen Unterschied?

Mit diesen düsteren Gedanken verabschiede ich mich für heute.

Sch**** (Achtung, Vulgärsprache!)

Heute schreibe ich mal über Scheiße. Das hatte ich schon lange vor. Ich will auch gar nicht so ausführlich berichten, zumal Euch einige Hinterlassenschaften bekannt sein dürften. Dazu gehört zum Beispiel der gemeine Möwenschiet, der hier viele Felsen rund um die Inseln bedeckt.

Möwenschiet

In deutschen Gefilden fast gar nicht, doch hier in jedem Wäldchen anzutreffen ist der Elchkot (nicht mit Nougateiern oder Zimtmandeln zu verwechseln), der so viel Zellulose enthält, dass man daraus Papier herstellen und an deutsche Touristen verkaufen kann.

Elchkot

Während Elche meist recht fantasielose Häufchen scheißen, erinnert mancher Möwenschietfelsen an abstrakte Kunst, auch wenn das von den Verursachern so nicht beabsichtigt sein mag.

Möwenkunst

Warum ich das Ganze schreibe, so spät in der Nacht? Ich fand, dass das Thema heute gut passt, zum Ausgang der schwedischen Reichstagswahl 2014, bei der die Rechtsextremen um die 13 % bekommen haben. Und als ich das las, da dachte ich einfach nur – Scheiße!

Entschuldigung, liebe Blogleser, normalerweise ist meine Sprache artiger und kinderfreundlicher. Aber manchmal gibt es Momente, die durch das unfeine und doch so praktische Wort „Scheiße“ einfach am besten beschrieben werden können. Heute beim Lesen des ersten vorläufigen Wahlergebnisses war so ein Moment.

:-(

Kühler Morgen

Glockenblume in der MorgenkälteHeute morgen zeigte das Thermometer 2 °C, ganz ungewohnte Temperaturen für den warm bis heißen Sommer und milden Herbst. Die Blüte der einzigen Glockenblume in meinem Rasen hing matt auf ihrem Stengel und war mit winzigen gefrorenen Wassertröpfchen bedeckt und auf einer Abdeckung schimmert der erste Reif.

Heute mittag soll die Sonne scheinen und die Temperatur auf etwa 15 °C ansteigen, dass ist in der Sommer immer noch ziemlich warm. Jetzt beginnt wieder die Zeit der zwei Jacken. Und irgendwann greift man wohl wieder wie selbstverständlich zu Mütze und Schal, wenn man aus dem Haus geht. Sommerabschied.

Blogpause

Liebe Leser, das Blog Nordwärts wird eine kleine Pause einlegen. Schuld daran ist der neue Computer, den ich heute abgeholt habe. Und weil der alte noch unter Mac OS X 10.6 lief ist jetzt viel zu tun.

Vielleicht doch lieber nicht über das Netzwerk kopieren …

  • Mehr als 500 GB Fotos kopieren
  • Tools für die Programmierung installieren (php 5.5, MySQL, npm, svn, composer …)
  • Datenbanken exportieren und importieren
  • Daten aufräumen
  • Überprüfen, welche alte Software noch läuft
  • Bei Bedarf neue Software kaufen :-/
  • Alte Dokumente, die auf dem neuen System nicht mehr gelesen werden können umwandeln

Und bestimmt noch einiges mehr. Wünscht mir Glück, dass alles reibungslos vonstatten geht und mich das Ganze nicht zu viel Zeit kostet. Dann habe ich aber wieder einen Rechner, der genug Speicherplatz hat und rennt. Und dann habe ich auch wieder mehr Ruhe zum Blog schreiben.

NB: Die 5 Tage Kopiervorgang war über WLAN mit dem Router im Keller. Da nehme ich doch lieber eine Festplatte, das dauert nur gut 4 Stunden.

AÅO-Trio

Am 21. August habe ich mit Åsa und Löwis ein kleines schönes Triokonzert im Café Nordanå gegeben. Nach unserem Auftritt wurden wir vom Jazzklub gefragt, ob wir nicht nächstes Frühjahr eine kleine Minitour spielen wollen. Das wollten wir gerne und deswegen ist auch ein Teil unseres Konzertes jetzt als Demo-Material auf YouTube zu finden. Aus dem gleichen Grund haben wir seit ein, zwei Wochen auch einen Namen: AÅO-Trio.

0:00 – Peel me a grape | 0:57 – Horgalåten | 2:22 – All of me | 3:47 – Marionett
5:37 – I feel pretty | 6:22 – Jag vet en dejlig rosa | 8:32 – Some other time

0:00 – Summertime

Herbstfarben

Einige Herbstfarben von heute. Die Laubfärbung hat diese Woche wie von einem Tag auf den anderen eingesetzt. Ich war aber bei meinem Waldspaziergang erstaunt, wie viele Blumen noch blühen.

HeidelbeereBirkenblattFliegenpilzTorfmoosRainfarnRot-KleeBergasterHagebutten

Möglich gemacht hat Ganze eine weitere Farbe: Orange. Ich habe nämlich vor zwei Wochen festgestellt, dass ich zwar knallrote Winterjacken habe, aber alles für Sommer und Herbst eher schwarz bis waldgrün ist. Ganz doofe Farben, wenn gerade Elchjagd in Schweden ist und deswegen habe ich mir heute ein knalloranges Softshell gekauft. Damit sieht man mich wirklich und ich traue mich wieder in den Wald. Ein bisschen eingesaut habe ich sie schon und das liegt an dem nächsten Motiv. Diese kleine Heuschrecke hat sich vorbildlich ruhig verhalten, aber leider einen Grasbüschel mitten im Sumpfgelände ausgesucht. Da war hinknien und nass und dreckig angesagt und einen Ellbogen habe ich auf dem schlammigen Boden aufgestützt, damit ich das Motiv nicht verwackele. Was tut man nicht alles für ein schönes Foto.

Heuschrecke

Die Heuschrecke soll die letzten warmen Tage geniessen, denn Anfang der nächsten Woche soll es maximal fünf, sechs Grad werden.

Heute Abend

Heute Abend bin ich zum „Oljehamn“ gefahren. Dort hatte ich einen schönen Blick auf die gelbgefärbten Birken, die in der tiefen Abendsonne leuchteten. Aber dann klingelte das Telefon und in den paar Minuten Telefonat ging die Sonne unter.

Aber es gibt ja auch andere schöne Motive und das muss, finde ich, nicht immer Natur sein. Rönnskär sah unter den rosa Wolken eigentlich auch ziemlich schön aus. Vermutlich hätte ich eine halbe Stunde später noch ein schöneres Foto bekommen, aber zum einen war ich hungrig, zum anderen hatte ich das erste Mal seit Monaten kalte Hände beim Fotografieren. Waren es am Samstag noch über 15 Grad, so bewegte sich heute das Ganze zwischen 1 °C und 7 °C bei frischem Wind. Und aus Kiruna wurden gestern auf Facebook Schneebilder gepostet.

Rönnskär im herbstlichen Abendlicht

Die Zukunft vom Blog „Nordwärts“

Heute vor 1632 Tagen habe ich den ersten Artikel in diesem Blog geschrieben. 816 Artikel (inklusive diesem) habe ich seitdem veröffentlicht, also im Durchschnitt jeden zweiten Tag einen¹. 3602 Bilder habe ich hier online gestellt, da ist im Laufe der Jahre ganz schön was zusammen gekommen². Wer mag, kann sich die Fotos als Bilderschau anschauen. Damit es nicht zu langweilig wird, mischt das Blog jedes Mal neu.

„Gestern“

Als ich am 4. April 2010 den ersten Artikel geschrieben habe, dort hieß das Blog noch „Nordwärts – Von München nach Skellefteå“, einige Monate später „Nordwärts – Von München nach Skelleftehamn“. Und speziell das erste Jahr drehte sich viel um das Neue, was ich hier erlebt habe: Meine Anreise, den vielen Schnee, der Anfang Mai noch im Wald lag, die Personennummer, ein Zeitungsinterview, den Hauskauf, den Umzug. Und immer wieder das erste Mal: Das erste Mal Mittsommer, die erste Wahl, das erste Polarlicht, der erste Schnee im Oktober, die erste Reise von Schweden nach Norwegen, das erste Mal mit Spikes Rad fahren, das erste Mal auf Skiern unterwegs, das erste Mal über das Ostseeeis zur Insel Storgrundet.

Nach einem Jahr habe ich das Blog in „Nordwärts – Vom Leben in Skelleftehamn“ umbenannt. München schien schon so weit weg. Da soll ich mal gelebt haben? Und ich genoss mein immer noch ziemlich neues Leben in Schweden und berichtete darüber. Ich begann mich immer mehr mit Fotografie zu beschäftigen – eine teure Leidenschaft – und sehe heute erfreut, dass ich in den viereinhalb Jahren dazugelernt habe und meine Fotos besser geworden sind.

Doch das Blog schreiben hat auch meine Wahrnehmung verändert. Ich begann, mein Leben noch intensiver wahrzunehmen und genauer hinzuschauen. Auf der anderen Seite musste ich sehr aufpassen, dass ich meine Erlebnisse nicht danach beurteilte, ob sie einen guten Blogartikel hergeben könnten. Ich begann zu jagen. Nach Fotos, nach Geschichten, nach Eindrücken, die ich hier mit Euch Lesern teilen wollte. Es hat lange gedauert, bis ich ein schönes Sonnenwochenende auch einfach mal zu Hause bleiben und lesen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen meinem Blog nordwärts gegenüber zu haben.

„Heute“

Jetzt spüre ich, dass eine Wende gekommen ist. Ausschlag gegeben hat ein Projekt, über das ich hier noch nicht berichtet habe: Ich werde Anfang Januar bis Mitte März frei nehmen und durch Nordskandinavien und -finnland reisen. Viel mit dem Auto, doch auch hoffentlich mit Skiern, wenn ich Reisepartner finde. Das wird bestimmt eine interessante, ereignisreiche Zeit, über die ich natürlich gerne berichten möchte. Leider werden die wenigsten meiner schwedischen Freunde und Bekannten diese Berichte lesen können, wenn ich sie weiterhin auf deutsch auf nordwärts veröffentliche. Ich habe hier sogar kurze Zeit zweisprachig (deutsch und schwedisch) geschrieben, aber schnell damit wieder aufgehört. Zu zeitaufwendig! Außerdem kenne ich auch einige, die weder schwedisch noch deutsch verstehen. Englisch hingegen können die meisten³.

„Morgen“

way-up-north.comDeswegen habe ich ein neues Blog angefangen. Es heißt way-up-north und ist noch so neu, dass erst ein einziger Blogartikel dort erschienen ist. Und dieses Blog werde ich auf englisch schreiben (oder auf das, was ich für englisch halte …). Auf way-up-north werde ich den Fokus ein bisschen schärfen: Auf Landschaft und Natur, auf Reisen und Erlebnisse, auf Wetter und auf Fotografie. Wohin sich das Ganze entwickeln wird, weiß ich aber noch nicht und will es auch gar nicht wissen. Ich bin offen für Neues.

In Zukunft werde ich mehr Zeit mit way-up-north verbringen und deswegen weniger Zeit für nordwärts haben. Hier werde ich weniger neue Artikel und Fotos veröffentlichen, auf way-up-north dafür um so mehr. Einschlafen lassen werde ich dieses Blog nicht, aber es wird ruhiger werden.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr, liebe Leser, mir folgt und in Zukunft auch bei way-up-north vorbeischaut oder den RSS-Feed abonniert. Und ich freue mich natürlich immer noch über jeden einzelnen Kommentar, ob er nun auf englisch oder deutsch sei.

Euch allen eine schöne Zukunft,
/Olaf

Polarlicht, Ballett des Himmels
Theater des Firmaments
Dynamik aus der Stille
Zeitlosigkeit des Alls und Lebendigkeit der Erde
Verbinden sich in Girlanden, Formen, Farben
Fahl, kaum den Menschen erreichend
Klar und hell, den Norden erhellend
Meinen Schatten sehe ich nicht,
Ich schaue nicht zurück, wende mich nicht ab.
Nur vorwärts, der Aurora entgegen
Führt mein Weg
Immer weiter.

Olaf Schneider, 8. Februar 2005, Solberget


¹ Geschrieben habe ich allerdings ein paar Artikel weniger, denn einige sind Gastartikel von meinen Besuchern.
² Auch manches Foto oder andere Bild stammt von meinen Gästen oder anderen.
³ Ja, ich weiß, dass nicht alle Englisch können und es tut mir leid, dass es dadurch für einige schwieriger sein wird, mir zu folgen. Aber leider ist meine Zeit begrenzt und deswegen musste ich mich entscheiden.

Zwei morgendliche Schnappschüsse

Die Nacht war sternenklar. Man konnte sogar Nordlicht sehen, einen breiten Bogen am Nordhimmel, aber das war ziemlich blass und verschwand bald.

Die Temperatur fiel auf -5 °C, die kälteste Nacht seit dem Frühling. I wachte um halb sieben auf, gerade ein paar Minuten zu spät für den Sonnenaufgang, aber ich gang trotzdem raus. Es war immer noch frostig heute morgen und der Himmel war klar.

Zu meiner großen Überraschung gab es kein Eis, noch nicht einmal auf der kleinsten Pfütze. Ich vermute, dass der Boden immer noch zu warm ist, als dass das Wasser über Nacht friert. Wie auch immer, wenn ich draußen bin, dann will ich auch fotografieren. Zwei der heutigen Schnappschüsse.

HerbstfarbenMooskissen

Kommentar des Fotografen: Die Kontraste auf diesen Gegenlichtaufnahmen sind ziemlich extrem, deswegen ist der Himmel weiß statt farbig. Ich hätte meine Verlaufsfilter mitnehmen sollen, um die Belichtung zu verbessern.


English version on way-up-north.

Noch mehr Herbst

Puh, was für eine Woche. Neben und zwischen der Arbeit saß ich drei Mal mit „Gömda men inte glömda“ auf der Bühne und gestern war ich beim „Eldsjäldagen“ in Lycksele, wo ich einen kleinen Vortrag gehalten habe. Eldsjäl bedeutet in der direkten Übersetzung „Feuerseele“ und beschreibt einen Menschen, der für etwas brennt. Auf dem Rückweg sah ich die wunderbare Herbstfärbung in der untergehenden Sonne und heute morgen war ich draußen, um wenigstens ein paar der Herbstfarben noch fotografisch einzufangen, denn gestern war es sehr stürmisch und der starke Wind hat auch so manches grüne Blatt vom Baum gerissen. Nicht mehr lange und die bunten Blätter liegen braun werdend am Boden. Also zeige ich noch drei Herbstfarben und eine Winterfarbe, …

Herbst in SkelleftehamnGelbRotSkoterled

… denn das rote Holzkreuz markiert die Winterwege – hauptsächlich für die Schneeskooter – und der Wegweiser „Skoterled“ zeigt in Richtung Ostsee. In drei, vier Monaten wird hier Winter herrschen und dort wird man wieder mit Schneemobilen über das Eis der zugefrorenen Ostsee fahren. Und bis dahin geniesse ich jede Farbe, die der schwedische Herbst zu bieten hat.