Knallblauer Himmel empfängt mich am Samstag morgen. Ich habe mich ins Auto gesetzt und konnte mich an den intensiven Farben des herbstlichen Laubes kaum satt sehen. Die Birken sind leuchtend warmgelb, die Espen grün- bis zitronengelb. Die Ebereschen sind dunkelrot oder knallbunt und die wenigen Ahornbäume gelb-orange bis glutrot. Ich habe den Eindruck, dass mein gesamter Körper Farben tankt und sie in jeder Zelle für den langen Winter speichert.
Und so war der Blick vom Stackgrönnans Bootsmuseum über den Skellefteälven (Das Panorama lässt sich scrollen):
… sollte das Wetter eigentlich mäßig sein. Aber Überraschung: Klarer Blauer Himmel und kurz vor Sonnenaufgang. Also habe ich kurz vor dem Frühstück noch ein paar Fotos in der Umgebung gemacht.
Gleich geht’s raus in die Natur, zusammen mit einer Freundin wandern.
Heute war ich mit Elisabet – schön, wenn man hier Leute kennt, die auch so gerne wie ich in der Natur sind – auf der Halbinsel Bjuröklubb. Da war ich zwar schon einige Male, aber jedes Mal entdecke ich wieder etwas Neues. Vor allem, wenn Elisabet noch ein paar schöne Stellen kennt. Und als es anfing, richtig zu regnen, saßen wir schon wieder im Auto und fuhren auf der E4 zurück. Das nenne ich gutes Timing.
Ich finde es beeindruckend, wie viele unterschiedliche Landschaftseindrücke man hier auf kleinstem Raum versammelt hat. Zum Beispiel solche:
Heute morgen schaue ich auf das Thermometer und lese -3 °C. Frost. Das bedeutet für mich vor allem, dass ich bald die Wasserleitung zum Außenhahn absperren und leeren muss, damit sie nicht kaputt friert. Und das heißt, dass ich heute mal das machen sollte, wovor ich mich seit Wochenenden gedrückt habe: Mein Auto waschen und wachsen. Und das ist eine Sache, auf die ich nun wirklich überhaupt keine Lust hatte. Aber zum Kajak fahren wäre es mir heute ohnehin zu windig gewesen.
Also habe ich nach einem ausgiebigen Frühstück die nächsten drei, vier Stunden damit zugebracht, zu schauen, welche Farbe mein Auto unter den verschiedenen Dreckschichten eigentlich hat. Ohne die Hilfe (und Material) meines Nachbars hätte ich es allerdings nie geschafft, dieses fiese, klebrige Asphaltzeugs, welches die halbe Fahrertür bedeckte, abzubekommen. Danke dafür!
Die nächsten Wochen muss ich noch schauen, was ich alles tun muss, um das Auto wirklich winterfest zu bekommen. Kleine Roststellen beseitigen, Kühl- und Bremsflüssigkeit überprüfen lassen und Spikereifen aufziehen stehen schon auf der Liste.
Ach ja, noch zwei Fotos von heute vor dem Frühstück. Denn nur für diesen Artikel das Auto zu fotografieren war mir nun wirklich zu doof.
Viele Eltern haben in jahrelanger Arbeit versucht, ihren Sprösslingen den Unterschied zwischen „mutig“ und „ziemlich bescheuert“ beizubringen. Vermutlich waren die Bemühungen meiner Eltern bei mir nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Dies ging mir durch den Kopf, als ich heute in der Ostsee baden war. Meine Güte, war das frisch! Aber nun stehe ich schon halb drinnen im kalten Meerwasser, also kann ich auch untertauchen und ein paar Meter hin und her schwimmen. Gedacht, getan.
Als ich dann – abfrottiert und angezogen – auf das Badethermometer geschaut habe, welches ich vorher ins Wasser geworfen habe, wusste ich auch, warum ich das Wasser so kalt fand. Denn auf dem Display wurden schlappe 5.8 Grad angezeigt.
Mein erster Gedanke war: OK, Das war’s wohl mit dem Baden in diesem Jahr. Mein zweiter: Na, dann ist der Schritt zum Eisbaden ja gar nicht mehr so groß. Vi får se.
Schwedischübersetzung des Tages:vi får se – Wir werden sehen. Oder auch „Schaun wa ma“.
… so heißen die größeren Inseln, an denen ich heute vorbei gepaddelt bin. Größere Insel heißt hier eine Länge von 300 bis 1500 Metern und das Vorhandensein von Bootsstegen und Sommerhäusern. Die kleineren Inseln sind oft wenig mehr als steinige Untiefen, oft mit zwei, drei Bäumchen bewachsen. Zum Tee trinken und Pause machen sind sie aber herrlich.
Heute war mit Temperaturen um zwölf, dreizehn Grad und blauem Himmel ein überraschend schöner und warmer Tag. Aber während vor zwei Wochen noch alle Bäume Herbstkleidung trugen, sind viele Birken jetzt schon kahl. Der goldene Herbst ist also leider fast zu Ende. Jetzt bin ich gespannt, ob wir wieder einen frühen Winter bekommen (Im Vorjahr kam der erste Schnee am 14. Oktober, also sozusagen vorgestern).
Als ich das Kajak auf dem Bootswagen wieder zurück nach Hause gezogen habe, machte es plötzlich krach und der Bootswagen stand mit einem Rad weniger da. Der Splint, der das Rad auf seiner Achse fixieren sollte, hat sich wohl in Luft aufgelöst, denn ich habe ihn nicht wiedergefunden.
So sah meine Route heute aus (Auf der einen Insel bin ich mit GPS in der Tasche herumgelaufen):
… so nennt man im Ruhrgebiet das Wetter, was wir gerade haben: Es ist grau, trüb und dunkel, garniert mit Wind und ab und zu ein bisschen Sprühregen. Und das ganze bei warmen +9 °C. Da ich nicht zur Wetterfühligkeit neige, vermute ich mal, dass meine leichten Kopfschmerzen eher von meiner Erkältung, die hier gerade rumgeht, kommen. Und so werde ich mich gleich wieder ins Bett legen, ein bisschen die Augen zumachen und ein bisschen von dem schönen Winterwetter träumen, welches ich vor einem Jahr um diese Zeit in Norwegen erlebt habe.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich brauche nicht jetzt schon Mitte Oktober Massen an Schnee. Aber ein paar Zentimeter würden die Szenerie doch um einiges heller und freundlicher machen.
Der Mast auf dem Foto steht übrigens am Rande meines Gartens und eine der sich sternförmig verteilenden Telefonleitungen führt auch in mein Haus. Dort endet sie irgendwo ungenutzt, denn ich benutze nur Skype und mein Handy.
Normalerweise schreibe ich hier nicht groß über berufliche Dinge. Heute mache ich mal eine Ausnahme, weil ich mit darüber freue, dass die Website von Baseco beim Svenska Webb-Priset den Designpreis verliehen bekommen hat. Neben Krux & Co und Patrick Degerman waren auch wir an dem Projekt beteiligt. Ich habe einen Teil des Frontends sowie alle Bestellprozesse im Backend programmiert, letzteres mithilfe eines eigenen php5.3-Frameworks namens rox
.
Obwohl ich mit dem Design fast nichts zu tun hatte, frage ich mich, ob es ein Zeichen war, dass die Preisverleihung in Stockholm in der „Münchenbryggeriet“ stattfand.
Nun ist es online, das neue Layout für mein Blog Nordwärts! Die letzten zehn Tage habe ich nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause am Rechner gesessen, html5, css und JavaScript geschrieben, die Darstellung auf verschiedenen Browsern getestet, den IE6 dabei zum Teufel gejagt, Code validiert und Fehler beseitigt, bis ich soweit zufrieden war, dass ich die Änderungen online stellen konnte. (Also wirklich zufrieden bin ich nie, aber das ist eine andere Geschichte.)
Ich habe nicht nur die Benutzbarkeit und Lesbarkeit verbessert, sondern das gesamte WordPress-Thema auf Basis von html5 von Grund auf neu geschrieben. Damit liefert es eine gute Basis für mein nächstes Ziel, „Responsives Webdesign“. Darunter versteht man, dass Webseiten nicht nur auf dem Computer, sondern auch auf Tablets oder Smartphones gut aussehen und funktionieren.
Leider funktioniert die neue Website unter IE7 oder IE8 nur, wenn JavaScript aktiviert ist. Ansonsten können diese Webbrowser mit den neuen Elementen von html5 nichts anfangen und zeigen komplettes Chaos an.
Meine Bitte an Euch: Wenn etwas nicht oder schlecht funktioniert, würde ich mich über Euer Feedback freuen. Einfach einen Kommentar schreiben oder eine Mail an mail (at) olafschneider (dot) de.
Schweden ist toll. Aber es kann einem – wie alle anderen Länder der Erde auch – nicht alles bieten. Und so importiere ich gerne das eine oder andere „aus deutschen Landen“.
So zum Beispiel handwerkliche Hilfe. Hier im Norden dauert es etwa dreihundertundsieben Jahre, bis man einen kundigen Elektriker ins Haus kommt. Und ich bin riesig froh, dass mir Delle, der mich hier im September besucht hat, geholfen hat und einen Großteil der alten Elektrik aus den vierziger Jahren fachgerecht gegen moderne Kabel und Bauteile ausgetauscht hat. Seitdem schlafe ich wieder ein bisschen beruhigter, vor allem wenn man sich anschaut, welche prähistorischen Bauteile sich hier vorher in den Wänden versteckt haben.
Bei Delle möchte ich mich ebenfalls für das Brot bedanken, welches er mir letzte Woche geschickt hat. Da das Motto der schwedischen Brotkultur eher „weiß und weich“ ist, war es ein großes Vergnügen, mal wieder in ein herzhaftes Brot hineinzubeißen. Und nein – ich war bis jetzt noch zu faul zum Brot selber backen. Kein Foto hingegen gibt es von den beiden kleinen Nusskuchen, die meine Mutter gebacken und mir geschickt hat. Denn beide Male, als ich einen Kuchen gerade ausgewickelt hatte, war mein erster Gedanke „Essen!“ und nicht „Äh, da könnte ich jetzt eigentlich mal’n Foto für das Blog von machen.“ Aber Ihr wisst bestimmt, wie Nusskuchen aussieht, stellt ihn Euch einfach vor, ja?
Von meiner Mutter kam vor Wochen auch ein anderes Paket; ein großes flaches. Und ihn dem waren zwei Ihrer wunderbaren abstrakten Bilder, die, nachdem sie einige Monate in einer Ausstellung hingen, nun frei waren, mein Wohnzimmer zu schmücken. Und das tun sie! Vielen Lieben Dank noch einmal für dieses tolle Geschenk!
Und sonst? Schöner Job mit Klavier (ich) und Gesang (Martin) am letzten Freitag +++ Dort viele Bekannte getroffen +++ Auf meinem Auto sind wieder Winterreifen +++ Morgens ist es meist glatt und unter null, aber Schnee ist nicht in Sicht +++ Am Freitag geht’s nach Deutschland, Familie und Freunde besuchen +++ Die Tage sind schon recht kurz