F-skattebevis
Ich habe einen Brief vom skatteverket, dem schwedischen Finanzamt bekommen. In Deutschland durchzuckte mich bei solcher Post immer ein gewisser Schreck: „Was habe ich falsch gemacht?“. Über diesen Brief aber habe ich mich gefreut, denn er enthielt meinen F-skattebevis.
Das bedeutet, ich habe mal so eben ein Unternehmen gegründet! Das klingt hochtrabender, als es ist. Denn wenn man in Deutschland sagt, man sei selbständig, dann hat man in Schweden gleich ein „eget företag“, also ein eigenes Unternehmen.
Den Anmeldeprozess zur Unternehmensgründung macht man im Internet. Man loggt sich mit seiner Bank-ID ein, das ist eine digitale Identifizierung. Dann hangelt man sich von Formular zu Formular, bis man alle Daten ausgefüllt hat und den Auftrag abschickt. Ich musste bloß noch per Post einen Beweis vom deutschen Finanzamt schicken, dass ich beim deutschen Finanzamt schuldenfrei bin.
Und etwa drei Wochen später kam die Bestätigung, dass ich rückwirkend zum 25. August ein eigenes Unternehmen habe. In den Bereichen
- 62010: Dataprogrammering (utveckling av programvaror, hemsidor och programmering)
- 74203: Press- och övrig fotografverksamhet (även flygfotografering; ej porträtt eller reklam)
- 90010: Artistisk verksamhet (fristående artister, föreläsare, konferencierer, körer, mannekänger, orkestrar, programledare m.fl.)
- 90030: Litterärt och konstnärligt skapande (även frilansjournalistverksamhet)
kann ich jetzt nebenbei Geld verdienen.
Ich bleibe weiterhin angestellt und verdiene dort den Hauptanteil meines Einkommens. Aber ich kann jetzt auch kleinere Jobs nebenbei machen und richtig abrechnen. Mein Hauptfokus wird dabei auf der Musik liegen (90010), denn in meiner freien Zeit will ich nicht noch mehr Internetprogrammierung machen. Da reicht mir ein Fulltimejob vollkommen aus. Der erste Musikjob steht auch schon fest: Eine Stunde Klavierspielen beim Chemical Management Summit in Skellefteå. ♪|♫♫♩.