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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Nach Finnland · Teil 1: Universität Oulu

Nach Finnland
Fr: Universität Oulu
Sa: Winterschwimmen Joensuu
So: letzte Wettkämpfe

In Kürze:

Von Freitag früh bis Sonntag Abend war ich mit Martiné, Lasse, Jarkko und Mikael unterwegs. Unser Ziel war das 800 Kilometer entfernte Joensuu in Finnland, wo am Wochenende die finnischen Meisterschaften im Winterschwimmen stattfanden. Auf dem Hinweg haben wir einen Zwischenstopp an der Universität Oulu gemacht. Dort werden Auswirkungen von Kälte auf den menschlichen Organismus untersucht.

Das Ziel ist, im nächsten Winter auch in Schweden, und zwar in Skellefteå, Meisterschaften im Winterschwimmen auszurichten. Und das ist die erste große Aufgabe des neu gegründeten Vereins „Föreningen för kylans och mörkrets glada vänner“ – auf deutsch in etwa: „Verein der frohen Freunde von Kälte und Dunkelheit“.

Fahrt nach Oulu

+++ Wecker steht auf 4:20 +++ 5:30 geht‘s los. +++ die anderen abholen und dann nach Piteå, Luleå, Kalix, Haparanda +++ Inzwischen hell, Außentemperaturen liegen um -30 °C +++ In Finnland weiter nach Kemi +++ Von da bin ich vor acht Jahren mit einem Eisbrecher gefahren +++ erster Stopp Oulu (auf schwedisch Uleåborg) +++

Universitätsbesuch

Cold work action programAn der Universität Oulu sind wir mit Tiina Ikäheimo und Hannu Rintamäki vom Finnish Institute of Occupational Health (FIOH) verabredet. An diesem Institut wird zum Thema Kälte physiologisch und medizinisch geforscht und wir erfahren viel Interessantes über aktuelle Untersuchungen. So gibt es beispielsweise Arbeiten über die hormonellen Veränderungen unter Kälteeinfluss oder dem Einfluss von Kälte auf den Blutdruck. Nach dem Mittagessen führt uns Hannu durch die Labors. Hier gibt es sowohl temperaturgeregelte Wasserbecken als auch eine Kältekammer mit Windmaschine, die man bis auf -45 °C abkühlen kann. Die lasse ich mir das nächste Mal vorbereiten … . Aber es gibt auch eine Wärmekammer, die unter anderem dazu benutzt wird, Probanden wieder aufzuwärmen. (Es ist wohl nur Zufall, dass diese rein wissenschaftlich genutzte Kammer einer Sauna verblüffend ähnlich sieht.) Neben Versuchspersonen werden aber auch Dummys eingesetzt, um beispielsweise Kleidung unter Extrembedingungen zu testen. Diese technisch aufwendigen Figuren können wie Menschen bewegt werden, damit möglichst realistische Ergebnisse erzielen werden können.

Leider war unsere Zeit sehr begrenzt und schon bald saßen wir wieder im Auto, die zweite Etappe vor uns. Ich glaube, Forschung hätte auch was für mich sein können. Zumindest mal ein paar Jahre lang.

Oberflächliches Intermezzo: Von Schweden nach Finnland

  • Ich zahle wieder mit Euro
  • Ich verstehe kein Wort
  • Die Uhr wird eine Stunde vorgestellt
  • Die Landschaft unterscheidet sich aber nicht wirklich

Fahrt nach Joensuu

+++ Weiter über finnische Straßen +++ Zwischenstopp mit Kaffee und Karelischen Piroggen +++ die Sonne geht unter +++ Nicht mehr ganz so kalt +++ Das Hotel: Heruntergekommen, aber gutes Abendbrot und freies WLAN +++ und ein Hotelpianist, der Musik mit Gewalt verwechselt … +++

Gegen acht Uhr abends kommen wir in Joensuu an. Viel sehen wir nicht mehr, denn es ist dunkel und wir sind müde. Wir wissen nur von Jarkko, der aus Finnland stammt, dass „Greater“ Joensuu etwa 120000 Einwohner hat und wir am nächsten Tag nur 500 Meter laufen müssen, denn wir sind – genau wie die finnische Meisterschaft im Winterschwimmen – mitten im Zentrum. Wie praktisch!