Zum Inhalt

Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

Zu den Funktionen

Hell und Dunkel

Ich habe vor ein paar Tagen die php-Funktionen date_sunrise() und date_sunset() gefunden, mit denen man für beliebige Orte Sonnenauf- und untergangszeiten berechnen kann. Das habe ich verwendet, um die Tageslängen in München und Skelleftehamn übers Jahr gesehen zu visualisieren.

Die drei Blautöne stehen für die verschiedenen Dämmerungsphasen (bürgerliche, nautische und astronomische Dämmerung).

Man sieht sehr schön, dass durch den flacheren Tagbogen der Sonne im Norden die Dämmerungsphasen länger dauern. Vor allem die recht lange bürgerliche Dämmerung führt dazu, dass es im Sommer zwar die ganze Zeit hell, im Winter aber nicht die ganze Zeit dunkel ist.

Nachtrag: Die Zeiten sind MEZ, die Sommerzeit ist also nicht berücksichtigt.

kleine Meckereien

Ich lebe zwar in Schweden, aber bin immer noch Deutscher. Also nehme ich hiermit das jedem Deutschen zustehende Recht, über Kleinigkeiten zu meckern wahr und meckere über die Dinge, die ich hier vermisse:

Erste Meckerei: Muscheln, verschiedene

Also! Da lebt man hier direkt an der Ostsee und es gibt keine Muschelschalen zum Sammeln. Was ist das denn! Was ist los mit Euch Muscheln? Ist es Euch im Winter zu kalt? Ist Euch das Wasser zu süß? Seid Ihr alle nach Dänemark ausgewandert. Oder was? Mecker, mecker, mecker …

Zweite Meckerei: Brotsorten, dunkle

Also! Liebe Schweden, Brot darf auch eine andere Konsistenz haben als außen weich und innen weich. Man muss auf Brot auch keine Korrespondenz schreiben, es darf also auch ruhig mal dunkel sein. Und herzhaft. Und mit Kruste. OK? Wenn ich nach Schweden gegangen bin, war es bestimmt nicht des Brotes wegen! Mecker, mecker, mecker …

Dritte Meckerei: Ballone, bunte

Also! Da ist das Wetter hier fast immer schön und es gibt keine Ballone am Himmel. Warum das denn! Es ist doch nicht so, dass hier nur Wald ist, aus dem man die Hüllen pflücken muss oder Sumpf, aus dem man den Korb zerren muss. Nicht doch. Gibt doch auch Ackerland hier und Straßen und eine schöne Hügellandschaft und überhaupt. Mecker, mecker, mecker …

Vierte Meckerei: Freunde, gute

Also! Da bin ich hier oben und Ihr da irgendwo unten. Weit weg. Sehr weit weg! Und was soll ich sagen – selber schuld bin ich! Und über Dinge, an denen man selbst schuld ist, ist schlecht meckern. So schweige ich denn lieber und beende hier mein kleines Meckerintermezzo, welches übrigens nicht durch irgendeine Stimmung oder Laune initiiert war, sondern schon seit zwei, drei Wochen im meinem Kopf herumspukt.

Entschuldigung

Liebe Freunde. Ich hoffe, Ihr glaubt nicht, dass Ihr bei mir mit dunklem Brot auf einer Stufe steht, aber ausklammern wollte ich Euch hier auch nicht. Ihr gehört halt mit dazu.

Stadsfesten

Zur Zeit ist in Skellefteå das Stadsfesten. Das ist so eine Art Kombination von Stadtfest mit Kirmes. Wir waren heute in der Mittagspause zum Essen da und haben draußen gesessen und das schöne Sommerwetter genossen. Der arme Pianist, der alleine auf großer Bühne gespielt und gesungen hat, ohne dass irgendjemand davon Notiz genommen hat, hat mir allerdings ziemlich leid getan.

Danach habe ich noch eine kleine Runde gedreht. Kaum ist man in einer dieser aus Imbissbuden und Handtaschenverkaufsständen bestehenden Gassen eingetaucht, schon weiß man nicht mehr, ob man gerade in Skellefteå, Palma de Mallorca oder Castrop-Rauxel ist. Schade eigentlich, dass sich die Feste so ähneln. Sogar das ungarische Lángos, welches ich vom Münchner Tollwood kenne, bekommt man hier.

Gefallen haben mir die kleinen Verkaufswagen für extralange, weiche Lakritzschnüre und die Glücksräder, bei den man wohl Mammutpackungen mit Schokolade gewinnen konnte. Das zeigt wieder, wie verfressen ich bin, aber heute fand ich es für beides zu warm.

Vorschau

Morgen arbeite ich noch einen Tag und dann habe ich drei Wochen frei. Hurra! Am Sonntag fliege ich nach Deutschland, unter anderem auch, um meine Münchner Wohnung aufzulösen und den Umzug nach Skelleftehamn zu machen. Doch davon später mehr.

erster Ferientag

Heute ist mein erster Ferientag. Und den nutze ich zum Erholen, denn meine morgen startende Deutschlandreise wird toll, aber auch anstrengend. Auf meiner heutigen Fahrradtour konnte ich dennoch nicht an den beiden riesigen Lilien, die irgendwo in der Pampa am Wegrand leuchteten vorbeifahren und wollte nur kurz ein Bild posten. Aber mehr schreibe ich nicht, weil zu faul, denn: Heute ist mein erster Ferientag.

Flug nach Bremen

Seit gestern Abend bin ich nicht mehr in Schweden, sondern in Deutschland. Seit heute Vormittag ist auch mein Gepäck hier. Bis zum 28. Juli bin ich erst ein paar Tage in Norddeutschland und dann in München.

Gestern um 13:20 bin ich in Skelleftehamn in den Bus gestiegen und nach Skellefteå gefahren. Dort hatte ich eine gute Stunde Zeit, bevor der „Flygbuss“ mich zum Flughafen gebracht hat. Dieser fährt eine Stunde vor Abflug jedes Fluges in der Stadt ab*, so dass man dreißig Minuten vor Abflug zum Check-In da ist. Und das reicht auch locker aus. Und eine gute Stunde nach dem Start bin ich auch schon in Stockholm leicht verspätet gelandet. Ein zügiger Gang durch SkyCity zu Terminal 5, Boarding Time war schon und wupps! sitze ich im Flieger nach Kopenhagen. Dort erfahren wir dann, dass wir zwar Starterlaubnis haben, die Landung sich aber verzögern wird, weil sich über Kopenhagen einzelne Gewitter entladen und die einzelnen Zellen umflogen werden. Und zum Schluss kurven wir auch um und durch die quellenden Cumuli. Ein wunderschöner Anblick, mit vielen unterschiedlichen Lichtstimmungen von der zum Anfassen nahen Haufenwolke bis zur grauen Suppe. Aber wenn man in Kopenhagen nur 45 Minuten Umsteigezeit hat, wird man doch ein bisschen nervös. Schließlich landen wir. Na toll, mein Anschluss nach Bremen geht in 13 Minuten und noch hat keiner die Maschine verlassen. Doch bald bin ich draußen und renne (schon einmal in Tewa-Sandalen gesprintet? Klingt wie Taucherflossen.), so schnell es geht zum nächsten Terminal zum Gate C3. Dort drückt mir eine Frau nur noch einen Zettel mit SCHNEIDER/OLAFMR in die Hand und ich renne weiter. Im Bus bin ich so außer Puste, dass ich erst einmal keuche wie andere nach einem Triathlon. Aber rennen ist halt nicht meins, erst recht nicht bei dieser Hitze.

Der Bus kurvt dann über das Rollfeld und bleibt bei einer kleinen zweimotorigen Maschine stehen und jetzt beginnt der schönste Flug, den ich bis jetzt jemals hatte. Der von der OLT eingesetzte Fairchild Metroliner hat genau 19 Sitzplätze und ich sitze ganz vorne. keine zwei Meter vor mir sitzen Pilot und Copilot im offenen Cockpit und ich schaue die ganze Zeit fasziniert zu. Auf dem Platz neben mir auf der anderen Gangseite ist ein Korb festgeschnallt, in dem zwei Thermoskannen stehen. Kaffee? Ostfriesischer Tee? So eine Art Fliegen hat schon was. Fast schade, dass wir irgendwann wieder landen müssen, aber ich freue mich riesig, dass ich nicht in Kopenhagen übernachten musste und meine Eltern sehe.

Das Gepäck hat es natürlich nicht mehr geschafft, es ist heute mittag mit dem Taxi vorbeigebracht worden. Jetzt sitze ich draußen in Garten der Eltern, die Schauer am Mittag haben die Temperaturen unter 30° gedrückt und gleich gibt’s Abendessen.

Anhand der Instrumente auf dem Foto könnt Ihr sehen, wie Ihr das Flugzeug von Kopenhagen nach Bremen steuert: Kurs 220°, Reisehöhe 18000 Fuss, Maschine gerade halten. Bei der Landung nicht mehr als 1500 Fuss/Minute fallen und schon seid Ihr da. Einfach, oder?

___
* Achtung: Samstags nicht.

in München

Es sind unter anderem Bilder wie diese, die mir deutlich sagen: Du bist nicht mehr in Skelleftehamn, sondern in München.

Ein bisschen seltsam ist es schon, plötzlich wieder in der alten Münchener Wohnung zu sein. Ich lebe hier nicht mehr und doch ist alles noch so vertraut. Ich rutsche wieder in den Münchener Alltag und Nordschweden ist plötzlich so weit weg und fühlt sich fast wie ein Traum an. War ich da jetzt wirklich 12 Wochen? Und habe dort ein Haus gekauft? Nur die 100 Umzugskartons und die Riesenrolle mit Luftpolsterfolie in der Wohnung erinnern mich daran, dass ich nächste Woche alles packen werde und in zwei Wochen gerade in mein Haus in Skelleftehamn gezogen sein werde. Bis dahin ist aber noch viiieel zu tun. Aber jetzt wird erst mal geheiratet. Also nicht ich, sondern meine besten Freunde.

Umzug, Zwischenbilanz

So, mal ‘ne kurze Pause und umschauen:

In der einen Ecke stehen 30 Umzugskartons, die meisten davon mit Büchern, CDs und Noten gefüllt. Da der Spediteur keine Bücherkartons liefern konnte, liegt oben immer noch eine Jacke oder ein Pullover drauf, damit das ganze nicht zu schwer wird.

Links und rechts von mir stehen 53 lange Ivar-Regalbretter, irgendwo sind auch noch ein paar kurze. Vor mit steht der Computer – noch mit dem großen Bildschirm und das Thermo­meter, welches schon wieder 29 °C Innentemperatur anzeigt.

Hinter mir: Latentes Chaos. E-Piano und Gitarre haben auf dem Bett Asyl gefunden und auf dem Fußboden befinden sich ein großer Kasten mit ausländischen Münzen, Skistiefel, meine alte Melodica, noch mehr Bücher, Computer-CDs, Aktivboxen, Kästen mit Muscheln sowie ein Riesenhaufen mit Erinnerungen. Ich glaube der kommt als nächstes dran.

Ansonsten suche ich noch einige Kartons mit folgenden Eigenschaften: 2×2×2 Meter, Fenster, Stuhl und Bett, Kühlbox mit leckerem Essen und Musik. Dann ziehe ich meine Freunde einfach mit um …

Der Führerschein

Erster Tag: Da rief ich also beim Kreisverwaltungsreferat – Kraftfahrzeugzulassung und Fahrerlaubnisbehörde an.
Ich: „Ich möchte einen EU-Führerschein.“
Sie: „Wofür brauchen Sie den denn?“
Ich: „Ich lebe jetzt in Schweden und denke, dass das einfacher so ist. Außerdem habe ich früher noch eine Brille getragen und die brauche ich nicht mehr. Einen Sehtest habe ich gemacht.“
Sie: „Dann brauchen Sie den alten Führerschein, einen Ausweis und die Sehtestbescheinigung.“
(Prima, klingt einfach.)
Sie: „Wo wurde der Führerschein ausgestellt?“
Ich: „In Bremen.“
Sie: „Dann brauche ich eine Karteikartenabschrift aus Bremen, die an die Faxnummer 233-undsoweiter gefaxt werden kann.“
(Aha.)

Ich: „Wie lange dauert es, bis der Führerschein fertig ist?“
Sie: „Vier bis sechs Wochen“
Ich: „Kann das ein Bevollmächtigter abholen?“
Sie: „Ja, aber nur mit Ihrem Originalausweis“.
(Bitte was?)
Sie: „Sie können auch den Reisepass verwenden“
(Den brauche ich in Schweden, also soll mein Perso jetzt ein, zwei Monate bei einem Freund herumliegen. Na toll.)

Mit der Führerscheinstelle Bremen kann man sich nur über die Telefonzentrale verbinden lassen, sie hat keine öffentliche Rufnummer. Dumm nur, wenn den ganzen Tag keiner dort abhebt. Ich erhalte dann aber den heißen Tipp, am nächsten Tag noch einmal zwischen zwei und drei anzurufen, da am Nachmittag kein Publikumsverkehr ist. Um 14:00 ist die Mittagspause zu Ende, um 15:00 die Kernarbeitszeit. Dazwischen sei gut.

Nächster Tag 14:43: Tatsächlich, ich erreiche einen extrem netten Mitarbeiter, der auch nach kurzer Plauderei direkt die Karteikartenabschrift nach München faxt.

Heute: Der Wecker klingelt um 6 (in Worten sechs). Ich suche meine Sachen zusammen, finde aber meine wunderbaren biometrischen Passbilder nicht. Also setze ich mich verspätet ohne die Passbilder aufs Fahrrad und fahre durch den Regen zur Führerscheinstelle des KVR. Um 7:25 bekomme ich die Wartenummer 50 und mache neue Passfotos. Dann laufe ich nach oben und sehe auf der Anzeigetafel die Nummern 12, 380, 381 und 538 oder so ähnlich. Hmm. Nach zwei Stunden wird dann tatsächlich die 50 angezeigt. Toll! Selbstbewusst und mit allen Dokumenten ausgestattet öffne ich die Tür, um den neuen Führerschein zu beantragen. Dort erfahre ich dann, dass ich ja gar nicht mehr in Deutschland gemeldet sei (ach was) und den nur in Schweden bekäme. Das sei eine EU-Regelung und sie könnte nichts tun. Mist!

Wenn die freundliche, aber schusselige Telefondame am ersten Tag zugehört hätte, hätte sie mir das auch telefonisch mitteilen können und ich hätte mir die dreieinhalb Stunden mit Anfahrt heute sparen können. Also einmal kurz und heftig mit dem Ärger kämpfen, bis sich dieser in ein kleines, blasses Rauchwölkchen aufgelöst hat und wieder nach Hause fahren. Wie schön, es regnet wenigstens kaum noch.

Und jetzt: Kisten packen!!!

Umzug, Zwischenbilanz II

Die Halteverbotszone ist eingerichtet und das meiste ist gepackt. Keller, Flur, Küche und Bad sind im Grunde fertig. Jetzt warten nur noch Computer, Bett und ein kleiner Hügel Krimskrams darauf, verstaut zu werden. Jetzt muss ich fein aufpassen und überlegen, was ich nach dem Umzug noch in München brauche (Malersachen und Putzmittel), was ich im Flieger im Koffer habe und was ich im Handgepäck habe (Kaufvertrag für den Banktermin am Freitag). So, jetzt schnell was zu Essen bestellen (ab jetzt gibt‘s nur noch Plastikbesteck) und weiter räumen. Morgen um zehn Uhr kommt der Möbelwagen.

Nachtrag:

Ein kleiner Wettbewerb: Was ist das älteste Verfallsdatum, welches ich heute bei den Lebensmitteln gefunden habe?

Umzug von München nach Skelleftehamn

Seit Montag ist viel passiert und so ist dieser Blogartikel ein bisschen länger geworden. Viel Spaß beim Lesen!

Teil 1: München

Also. Die Kisten waren gepackt und am nächsten Tag kam dann Xxxxx mit dem Möbelwagen. Wer nicht kam, waren die drei Packkräfte, die er in München gemietet hat. Nach einer Stunde haben wir dann herumtelefoniert und schließlich zwei Packkräfte bekommen. Und die haben ordentlich herangeklotzt, so dass nach einigen Stunden Keller und Wohnung leer und alle Sachen verladen waren.

Da ich die letzten Nächte nicht so toll geschlafen habe, war ich todmüde. Zum Erholen blieb aber keine Zeit, denn direkt danach war schon das Malern dran. Gut, dass einige Freunde geholfen haben, denn alleine hätte ich dreihundert Mal so lange gebraucht und Spaß hätte das auch nicht gemacht. Nun, ein Hobby wird das Streichen für keinen von uns. Desto mehr gilt mein Dank fürs Helfen an alle.

Nach einer Übernachtung und einem ruhigen Frühstück bei Freunden bin ich wieder in meine Wohnung gefahren, um sauberzumachen. Und das hat viel, viel länger gedauert als veranschlagt. Am liebsten hätte ich den Vermieter, der um sechs kam, wieder für zwei Stunden nach Hause geschickt. Aber weil er nett und entspannt ist, haben wir die Übergabe dann doch gemacht und ich habe danach erst den Rest geputzt und dann die Schlüssel bei ihm vorbeigebracht. Also geht auch ein Dank an meinen Vermieter für sein Vertrauen.

Die letzte Nacht durfte ich bei einer guten Freundin schlafen. Die hatte die tolle Idee, am Donnerstag vor meinem Abflug noch ein Weißwurstfrühstück zu machen. Super, auch wenn wir dafür um fünf aufstehen mussten. Aber es war einfach schön, noch einmal zusammen draußen auf dem kleinen Balkon zu sitzen, bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen gemacht habe. Einen Riesendank für das Abschiedsweißwurstfrühstück!

Und um neun Uhr saß ich auch schon im Flieger in Richtung Kopenhagen …

Teil 2: Abschied

Vem kan segla förutan vind?
Vem kan ro utan åror?
Vem kan skiljas från vännen sin
Utan att fälla tårar?

Jag kan segla förutan vind,
Jag kan ro utan åror.
Men ej skiljas från vännen min
Utan att fälla tårar.

Wer kann segeln ohne Wind?
Wer kann rudern ohne Ruder?
Wer kann scheiden von dem-Freund seinen
Ohne zu vergießen Tränen?

Ich kann segeln ohne Wind,
Ich kann rudern ohne Ruder.
Aber nicht scheiden von dem-Freund meinen
Ohne zu vergießen Tränen.

Teil 3: Skelleftehamn

… und um neun Uhr saß ich auch schon im Flieger in Richtung Kopenhagen.

Der Rückflug war entspannt, da ich dieses Mal sowohl in Kopenhagen als auch in Stockholm mehrere Stunden Aufenthalt hatte und so haben ich und mein Gepäck die Anschlüsse nach Stockholm und Skellefteå bekommen und gegen neun war ich in meinem Haus.

Das war vielleicht komisch. Jetzt, wo das Haus so leer stand wirkte es so klein und so fremd und erinnerte an eine neue Zahnfüllung, die sich noch so komisch im Mund anfühlt und wo die Zunge immer wieder testet, ob alles seine Ordnung hat. Habe ich das richtig gemacht mit dem Hauskauf? Ich weiß nicht.

Da im meinem Haus kein Bett stand, habe ich die letzte Nacht noch in meinem alten Zimmer übernachtet. Am nächsten Tag bin ich dann nach Skellefteå gefahren, um bei der Bank die letzten Papiere zu unterzeichnen. In der Stadt habe ich dann alle Kollegen getroffen, die schon einige Stunden vor dem Telia-Laden kampierten, um das neue iPhone zu bekommen. Nach der Bank bin ich dann mit dem Taxi zum Haus gefahren, wo Xxxxx schon mit dem Möbelwagen wartete. Zu der Schwierigkeit, in Skellefteå ein bestelltes Taxi auch zu bekommen, schreibe ich hier mal nichts …

Nach einer halben Stunde kamen dann zwei Männer von Skellefteå Stadsbud, die schnell und routiniert den Flügel entladen und in meiner Wohnung aufgestellt haben. Für die sechs Jahre Lager ist er auch gar nicht so arg verstimmt. Dann kamen die restlichen Möbel und Kartons dran. Um drei waren wir fertig und Xxxxx konnte sich wieder auf den Weg nach Xxxxx machen.

Und jetzt, wo der weiße Yamahaflügel seinen Platz gefunden hat, mein Bett steht und viele Bücherkisten klarmachen, dass ich jetzt hier wohne, da war das so fremde Häuschen von gestern plötzlich mein Haus und es fühlte sich gut an!

Dann habe ich Internet bestellt und drei Minuten später war ich online. (@Deutsche-Internet-Provider: Schaut Euch mal an, wie einfach und schnell das gehen kann.) Und dann habe ich erst einmal geschlafen.

Heute, am Tag danach ist das Wetter fies: Es ist stürmisch und regnet. Also werde ich einiges wegschaffen. Die Küche ist schon eingerichtet.

Doch nun, wie gewünscht, einige Fotos:

Ich habe außerdem gestern ein kleines Rundgang-durch-das-Haus-Video gedreht. Die Qualität ist unter aller Sau und YouTube schlägt mir als Schlagworte „horror movie“ und „weapons“ vor. (Schluck!). Aber für einen kleinen Eindruck ist es vielleicht doch ganz nett.

Nachtrag (23. März 2011)

Da ich mit dem Menschen, der den Umzug gemacht habe, im nachhinein riesigen Ärger hatte – er schuldet mir bis heute Geld – habe ich mich entschlossen, den Namen unkenntlich zu machen. Tja, es gibt auch Menschen, die nicht gut sind.