Beam mich ins Weihnachtsland!
Heute um viertel vor sieben war Probe mit dem Kammerchor. Nach zwei wunderschönen Konzerten am Wochenende, an dem wir zusammen mit dem Chor Da Capo das Brahmsrequiem in der Version für Chor und zwei Flügel aufgeführt haben, stand heute die erste Probe für das Weihnachtskonzert auf dem Programm. Und plötzlich singt man von „Christmas time“ und von „Jul“ und „Titta det snöar“ – schau, es schneit!
Ich allerdings war schon seit zwei Stunden in Weihnachtsstimmung, und das lag bestimmt nicht am nasstrüben Wetter, welches jedes Fitzelchen Schnee schon längst wieder in Dreckpfützen verwandelt hat. Nein, ich hatte eine Weihnachtsoffenbarung in Skellefteås Lidl.
Es ist eine kleine Tradition, dass ich dort manchmal vor der Chorprobe Dinge kaufe, die ich sonst in Schweden schwer oder gar nicht bekomme: richtiges Brot (aus deutscher Sicht), Schwarzwälder Schinken, aber auch italienische Antipasti.
Und dann war da dieses Regal. Ein riesiges, breites, hohes Regal. Und darin befanden sich hunderte und aberhunderte Packungen, deren Inhalt den meisten Schweden völlig unbekannt sein dürfte: Lebkuchen! Pfeffernüsse! Oblaten! Spekulatius! Baumkuchen! Eigentlich das komplette deutsche Weihnachtssortiment.
Wie ein Kind im Schlaraffenland stand ich da, den Mund offen, dem Anblick kaum trauend. Und ich musste mich mühsamst beherrschen, nicht säckeweise Weihnachtsleckereien einzukaufen. Nur eine große Tüte Lebkuchen wanderte in meinen Pappkarton.
Und dann der erste Bissen, kurz vor der Chorprobe. Herrlich! Manchmal bin ich mit einfachsten Mitteln sehr glücklich zu machen. Lebkuchen im November gehören mit dazu.
Nach der Probe glitzerten die Straßen. Der Himmel war teilweise aufgeklart und die Straßen glatt. Und zwischen den Wolken konnte man den Mond und einige Sterne erblicken.
Und sonst? Einige werden gemerkt haben, dass ich hier drei Wochen nichts mehr geschrieben habe. Zum einen hatte ich viel um die Ohren, zum anderen schreibe ich über die meisten Themen im neuen Blog way-up-north. Ich werde versuchen, zumindest ab und zu hier zu schreiben, doch von Januar bis März, wenn ich meine große Skandinavienwinterreise mache, werde ich wohl nur das neue Blog up to date halten.