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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Urlaub zu Hause

Wie jedes Jahr habe ich auch dieses Jahr vier Wochen Sommerurlaub im Juli, wie die meisten anderen Schweden auch. Die anderen Jahre habe ich diese Zeit oft genutzt, um herumzureisen und war so mehr in Norwegen oder Deutschland als in Skelleftehamn zu Hause.

Doch dieses Jahr bin ich die meiste Zeit hier, sozusagen eine ganz neue Erfahrung. Vorgestern am Montag flog meine Mutter, mit der ich eine herrliche Woche in Skelleftehamn und Umgebung verlebt habe, um 9:50 nach Deutschland. Um 14:20 kam Annika, die ich im Februar in Abisko persönlich kennengelernt hatte, aus Deutschland angeflogen.

Letzte Woche gab es hier noch einige heftige Regengüsse, doch seit Samstag zeigen sich Sonne und blauer Himmel, über zwanzig Stunden am Tag. Und die Sonne bringt Wärme: Samstag 22 °C, Sonntag 24 °C, Montag 27 °C, gestern und heute 28 °C! Wie schon letzten Freitag mit meiner Mutter bin ich gestern auch mit Annika nach Bjuröklubb gefahren. Das ist so eine schöne Ecke, dass ich da auch prima zwei Mal hinfahren kann. Und auch zwei Mal Räucherlachs mit Kartoffeln und Moltebeerencréme essen.

Doch welch ein Wetterkontrast: Letzten Freitag zogen schwarze Wolken auf und brachten heftige Regenschauer und meine Mutter und ich verbrachten den größten Teil der Zeit drinnen: Im Café, im Auto. Gestern waren Annika und ich nur draußen: An einem Felsstrand, im Garten des Cafés und an einem kleinen Sandstrand.

Bjuröklubb am Freitag: Blick über BjuröfjärdenBjuröklubb gestern: Sandstrand bei Grundskatan

Heute sind wir nach Kågehamn gefahren und haben von Hans zwei Kajaks ausgeliehen. (Ja, Hans hat wirklich einen Legoladen, aber er verleiht auch Kajaks.) Meine Packliste, die ich gestern gemacht habe, war recht lustig. „Ersatzkleidung“ stand an letzter Stelle und „Graved Lachs“ an erster. Das ist – so finde ich – die richtige Priorisierung, denn der Graved Lachs stammt von einem lokalen Fischer, der vor Bjuröklubb fängt und ist unfassbar lecker.

Annika saß vor 18 Jahren das erste und einzige Mal im Kajak. Da ist natürlich die erste Frage, wie man denn in dieses Ding überhaupt hereinkommt. Doch nach dieser kleinen Anfangshürde saß sie im Kajak, als hätte sie die letzten Wochen nichts anderes gemacht und wir konnten eine größere Runde drehen. Das war auch für mich schön, weil ich im Kågefjärden eigentlich nur die Insel Bastuholmen kenne und heute viel Neues gesehen habe.

Und so fuhren wir über kleine, seitlich kommende Zappelwellen über die Bucht: Kleinboothafen Kågehamn – Yttre Björkögrundet – Bastuholmen (kleiner Spaziergang) – Norra Bastuholmsgrundet – Billören – Flatgrundet – Ytterstholmen (Pause mit Zimtschnecken). Wir wären auch noch weiter ostwärts gefahren, doch die Wellen wurden zappeliger, wir fuhren ohne Spritzschutz (viel zu warm) und so sind wir umgekehrt, dieses Mal an den Südseiten der Inseln entlang und sind wieder in Bastuholmen angelandet. Dort haben wir erst einen größeren Teil des am Vortag gekauften Graved Lachs gegessen und haben dann zur Abkühlung im immerhin 23 °C warmen Ostseewasser geplanscht. Mehrmals.

Die Tour beginntDer öffentliche Boots- und Badesteg von Bastuholmen – noch leerAnnika auf der OstseeParallelfahrtMittagspause mit Graved LachsAbkühlung im Meer

Von Bastuholmen sind wir wieder nach Kågehamn gepaddelt, das ist ja nicht weit, und haben die Kajaks abgegeben. Ein herrlicher Sommer- und Urlaubstag, der mich darin bestärkt, doch auch einfach mal zu Hause zu bleiben und es hier schön zu haben.

Die weitere Wetterprognose: Vormittägliche Regenschauer in fünf Tagen, bis dahin Sonne bei Tagestemperaturen zwischen 22 und 28 Grad. Sommer in Nordschweden.

Fototour

Letzte Woche war meine Mutter aus Deutschland zu Besuch und wir hatten eine herrliche gemeinsame Woche. Was wir alles gemacht haben, kann man in ihrem Gastartikel lesen.

Gefreut hat mich, dass auch meine Mutter leidenschaftlich gerne fotografiert und sich stundenlang draußen aufhalten und Motive suchen kann, genau wie ich. Hier einige meiner Fotos vom letzten Donnerstag:

„Zwischenblick“„Holzplateaus“

„Kopfüberspiegelung“

Skellefteå und Umgebung erleben

Ein Gastbeitrag von meiner Mutter aus Bremen.

Vier Jahre wohnt Olaf in Schweden – drei Mal waren wir zu zweit, nun ich in diesem Jahr leider allein bei ihm. Die Freude ist doch groß, ihn hier zu erleben, wie selbstverständlich er Schwedisch schnackt, ich verstehe kein Wort, trotzdem schön. Schön, wie viele Freunde und Bekannte er hier gefunden hat, er fühlt sich hier sehr wohl.

Meine Urlaubswoche war ausgefüllt mit Ausflügen und Besichtigungen und fragt man sich, wo sind die Highlights: Sie sind überall. Der Sommermarkt in Burträsk, Spaziergang über die Hängebrücke, Loppis (schwedische Flohmärkte), mal kurz zum Badestrand mit Blick auf die Insel Storgrundet und einmal kurz ins Wasser tauchen (in die eiskalte Ostsee), Skellefteå mit Spaziergang am Skellefteälven, Besuch des Museums mit interessanten Exponaten, Fototouren zu den großen Felsen, Köttbullar essen, mit Auto nach Bjuröklubb zum Aussichtspunkt und den drohenden, fast schwarzen Wolken, fotografieren, am Hafen Graved Lachs kaufen (allerhöchste Qualität), zwei Aufführungen mit einer Erzählung von und mit Birgit Andersson und Olaf am Klavier, Treffen bei lieben Freunden mit vielen anderen netten Menschen und Unmengen an Essen, Waffeln mit Moltebeeren auf einer kleinen Flussinsel.

Fototour abstrakt IFototour abstrakt II

Fototour abstrakt III

Bjuröklubb: leuchtende LupinenBjuröklubb: flechtenbewachsene Steine

Bjuröklubb Hafen: Prasselregen

Gåsören in der SonneWellenmusterAuf der Bühne IAuf der Bühne IINoten lesenFreilichtbühne mit Entenfamilie

So würde ich noch viele weitere Highlights erleben wollen, doch sorry, meine Urlaubszeit hier ist um.

Ich denke, weiter geht es im nächsten Jahr. Olaf, vielen lieben Dank für die schöne gemeinsame Zeit.

Pusteblume

Sommerurlaubsfoto

Was gehört auf ein Sommerurlaubsfoto? Alles! Oder zumindest möglichst viel auf ein Bild. Und alles scharf. Hier mein Versuch vom heutigen Vormittag:

Ein Sommerurlaubsfoto

Da haben wir zumindest Blumen, Ostsee, Bootssteg, blauen Himmel, rote Schwedenhäuser. Fehlen nur noch kleine Wattewölkchen, Strand und eine blau-gelbe Schwedenflagge. Vielleicht noch ein Elch. Es gibt also noch Potential zur Verbesserung dieser idealen Postkartenabbildung.

Zwei Fotos von gestern: Das erste zeigt Glockenblumen, die verbinde ich nach wie vor noch mehr mit Alpenwiesen als mit nordschwedischen Felsinseln. Das zweite zeigt einen Ausschnitt eines riesigen Mückenschwarmes. Der war zum Glück nicht auf Blut aus, sondern schwebte recht friedlich über mir im Windschatten einer großen Birke.

Glockenblumen im GegenlichtEin riesiger Mückenschwarm (Ausschnitt)

Urlaub

Heute hatte ich den letzten Arbeitstag. Jetzt beginnen vier Wochen Sommerferien. Das gibt mir das Recht auf ein bisschen Faulheit. Die schlägt sich schon in diesem Blogartikel nieder: Kein großer Text und das Foto habe ich kurzerhand barfuß vor der Haustür gemacht.

Eine mittelkleine Urlaubswolke

Dies werden die ersten Sommerferien sein, in denen ich nicht die ganze Zeit herumreise. In einer Stunde landet mein erster Besuch, in einer Woche der zweite. Die dritte Woche wird ruhig und die vierte fahre ich mit Freunden auf die Lofoten, denn ganz ohne Reisen geht es doch nicht.

Ich wünsche Euch einen schönen sonnigen Juli, ob Ihr nun arbeitet oder urlaubt.

/Olaf

Nachtfrost

Ein Bild noch von der letzten Nacht, welches ich gegen vier Uhr im Garten gemacht habe, im Schlafanzug auf dem leicht raufreif bedeckten Rasen kniend.

Raureif auf einem Blatt einer Schafgarbe – Ende Juni!

Man sollte dazu aber sagen, dass dies ein Ausschnitt aus einer Makroaufnahme ist. Mit bloßem Auge war der Raureif nur als weißer Schimmer auf der Rasenfläche erkennbar. Soo winterlich ist es dann auch wieder nicht.

Sommerdämmerung

Nennt man das nun eigentlich Abend- oder Morgendämmerung, wenn es ohnehin nicht dunkel wird? Ich entscheide mich für Sommerdämmerung, das klingt am nettesten.

Heute Abend habe ich trotz Müdigkeit keinen Weg ins Bett gefunden und als es um ein Uhr nachts draußen so schön aussah, habe ich mich noch einmal ins Auto gesetzt und bin an den Ostsee-Bootshafen Tjuvkistan gefahren. Dort habe ich lange gestanden und mich an den schönen Dämmerungsfarben erfreut.

Sommerdämmerung

Die Sonne, die um zehn vor zwei aufging, hat sich allerdings hinter den aufziehenden lila-grauen Wolken versteckt und immer nur mal hier und dort einige rotorange Strahlen durch die Wolkenlücken auf die sanft wellige Wasseroberfläche geschickt. Ein völliger Kontrast dazu die Bucht des Bootshafens: Hier war die See spiegelglatt und das Licht immer noch fahl und wäre die Spiegelung der Bojen nicht dunkler als ihr Original über Wasser, so könnte man das Bild auch umdrehen.

Nächtliches WolkendramaSpiegelglatte Bucht

Erst kam ich mir ein bisschen albern vor. Hose und dicke Winterjacke über den Schlafanzug, ist das nicht viel zu warm? Nein, ist es nicht, denn schon seit Mittsommer ist es kalt: Lag die Höchttemperatur vor drei Wochen noch bei 26 °C, wurden heute gerade noch 12 °C erreicht. Und die Nacht war frisch. Irgendwann habe ich sogar die Kapuze aufgesetzt, weil mir kalt war. Als ich gegen halb drei wieder zu Hause war, zeigte das Thermometer gerade noch ein Grad an.

SommerfotografieSommerkälte

Nun hoffe ich, dass es die nächsten Wochen wärmer wird, denn ab Dienstag habe ich vier Wochen Urlaub und erwarte Gäste aus Deutschland. Denen möchte ich gerne schwedischen Hochsommer zeigen, nicht herbstliches Fröstelwetter. Nur einen kleinen Vorteil bietet das Ganze: Auch diese Nacht keine einzige Mücke!


Nachtrag: Das zweite Bilder ist wesentlich dunkler als die Wirklichkeit, so „finster“ wird es bei uns zur Zeit nicht. Aber wenn das Fotos die richtige Helligkeit hätte, wären die Farben zu blass. Fotografie ist oft ein Kompromiss.

Midsommar i Hummelholm

Dieses Jahr habe ich Mittsommer in Hummelholm in der Nähe von Umeå verbracht. Dort war ich mit Martine und Lasse bei deren Freunden eingeladen und habe so eben mal das halbe Dorf kennengelernt, denn Hummelholm hat nur rund 60 Einwohner.

Es war ein schönes Fest, auch wenn es nicht so viel mit dem Klischee-Mittsommer zu tun hatte.

Zum Mittsommer gehört eingelegter Sill (Hering) in verschiedenen Variationen, Kartoffeln, Dünnbrot und Schnaps. In der Hummelholm-Variante gab es den Sill nicht wie üblich einfach nur eingelegt, sondern in Form von sehr leckeren Salaten und auch die Kartoffeln gab es in Salatform. (Nebenbei bemerkt mit der beste Kartoffelsalat, den ich je gegessen habe). Und zwei der Schnäpse waren selbstgemacht.

Trinkt man Schnaps in Schweden, so hebt man gemeinsam das Glas, meistens von einem Trinklied und einem „Skål“ begleitet. Oft ist es das Lied „Helan går“, denn das kennt jeder. In der Hummelholm-Variante gab es kein Helan går, sondern Verballhornungen schwedischer Volkslieder. Auf den Tischen lagen Texte, die dann auf bekannte Volkslieder gesungen wurden. So wurde aus „Uti vår hage där växa blåbär“ (Auf unserer Weide wachsen Blaubeeren) zum Beispiel „Uti vår mage där växa begär“. (In unserem Magen wächst Verlangen).

Zum Mittsommer gehört auch die Mittsommerstange, die mit dem deutschen Maibaum verwandt ist. Und natürlich die Mittsommertänze wie zum Beispiel „Små grodorna“, das Lied von den kleinen Fröschen. Und viele Mädchen und Frauen haben Blumenkränze im Haar. In der diesjährigen Hummelholm-Variante gab es allerdings keine Blumenkränze, stattdessen haben alle Hut getragen, eine kleine lokale Tradition.

Auch die Mittsommerstange fiel aus und daran war die Wettervorhersage schuld, die schon seit Tagen sehr nasses und ziemlich kaltes Schauerwetter prognostizierte. Und die Vorhersage hatte recht! Die Temperaturen erreichten gerade Mal sieben Grad und ein heftiger Hagelschauer tauchte Teile der Wiese in winterliches Weiß. Der Hagel blieb viele Stunden liegen, denn kalt war es ja auch. Immerhin schneite es nicht, wie zum Beispiel in Kiruna.

Ein heftiger HagelschauerKleine Birke im Hagel

Und so kam ich zu einem weiteren besonderen Erlebnis: Meinem ersten Mittsommerfest ohne eine einzige Mücke!

Später am Abend wurde dann aber doch noch kurz eine Mittsommertradition aufgegriffen: Die Mittsommertänze. Anlass war ein Gast aus England, der noch nie in Nordschweden war und für ihn wurden „Små grodorna“ und „Vi äro musikanter“ dargeboten, allerdings drinnen, wo es warm und trocken war und aufgrund der späten Stunde in einer leicht beschiggerten Variante.


Ein Foto noch aus dem Dorf: Dort steht das Amerikahaus, ein verwittertes mehrstöckiges Holzhaus, welches schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Leider sind inzwischen Teile des Daches eingefallen und deswegen wird das Haus vermutlich irgendwann abgerissen werden (oder einfach verfallen gelassen – eine beliebte schwedische Variante). Als ich durch das kniehohe nasse Gras zum Haus watete, hörte ich ein lautes Ssst-rumms! Eine Dachlawine von Hagelkörnern kam heruntergeschossen. Gut, dass ich noch einiges vom Haus entfernt war, das hätte bestimmt gut weh getan.

Quellwolken über dem alten „Amerikahaus“

Der Tag, an dem ich vielleicht Fan des Inlandes wurde

Im Juni, da kommen alle Einladungen auf Mal, denn im Juli wird Schweden geschlossen. Und so kam es, dass ich sowohl am Samstag als auch am Sonntag eingeladen war. Erst eine Geburtstagseinladung bei Annica und Martin in ihr Sommerhaus in Bygdeträsk. Eine wunderschöne Feier mit netten Freunden und Bekannten, viel gutem Essen, Baden in der geheizten Badetonne und im kaltem See, Gitarre und Gesang und vielem mehr, was aus einem Samstag einen schönen Samstag macht. Hier zeige ich dieses Mal nur zwei Fotos, eines von elf Uhr abends, eines von Mitternacht:

Späte Abendstimmung über dem GöksjöMitternacht

Ich habe in Bygdeträsk übernachtet und um neun Uhr morgens, als die meisten anderen noch schliefen, habe ich mich ins Auto gesetzt und bin über die Dörfer ins Inland gefahren. Wenn ich zur Zeit durch die Landschaft fahre, komme ich mir vor wie ein Schwamm, der Sommerfarben aufsaugt. Das Hellblau des Himmels, das Dunkelblau des Sees. Das Hellgrün der Birkenblätter, das Dunkelgrün des Nadelwalds. Dazwischen das Rot der Häuser und das Blau-gelb der Schwedenfähnchen. Und überall blühen die Wiesenblumen um die Wette. Wunderschön!

Mein Ziel war Åmträsk, welches im Inland genau mitten im Nirgendwo liegt. Dorthin hat Birgit, Autorin der Erzählung Gömda men inte glömda diejenigen, die an dieser Produktion maßgeblich beteiligt waren, auf ihr Sommerhaus eingeladen. Da ich die Musik geschrieben habe und als Pianist mit auf der Bühne bin, durfte auch ich mit dabei sein.

Nach gut zwei Stunden Fahrt bin ich in Åmträsk angekommen und schaue mich begeistert um. Eigentlich fand ich Inland ja immer ein bisschen langweilig: Wald, Wald, Wald, Moor, Wald. Und wieder von vorne. Was ich aber vergessen habe, ist, wie viele Seen es hier gibt. Und auf einer riesigen Wiese, direkt am See Åmträsket, dort haben Birgit und Robert ihr Sommerhaus. Sommerhaus – haha! Das Ganze ist ein riesiger Hof mit mehreren Wohnhäusern, jedes davon größer als mein Haus, mit großen Schuppen, kleiner Hütte am See, Bootshaus und vielem mehr. Ein ganzes Anwesen, nur für die Sommermonate! Ich fühle mich sofort wohl, nicht nur, weil ich weiß, dass ich gleich nette Menschen treffen werde, sondern weil speziell dieser Ort mit positiver Energie getränkt zu sein scheint.

Zuerst saßen wir in der geräumigen ofengeheizten Küche und haben – richtig gedacht! – geschlemmt.

„Könnt Ihr Euch die Küche ohne Frau denken – Ich kann das nicht“Gemütliches Kaminfeuer

Dann zerstreute sich das Ganze ein bisschen: Der dreijährige Sohn der Regisseurin war selig. Er durfte Traktor fahren! Dann sind wir durch den Wald zur kleinen Hütte am See gelaufen. Haben Feuer gemacht. Einige liefen zurück, um kurze Zeit später angelnd im Boot vorbeizufahren. Ich habe meine Nase in die verschiedenen Schuppen gesteckt (ausdrücklich erlaubt!), die kleinen Hunde gestreichelt, noch mehr gegessen und noch etwas für mich ganz Besonderes gemacht:

Ich habe mir das erste Mal in meinem Leben freiwillig Kaffee nachgegossen. Dabei mag ich das Zeugs doch eigentlich gar nicht! Mutiere ich jetzt etwa zu einem Schweden? Oder übertragen manche Mücken ein Ich-mag-Kaffee-Virus? Das könnte den hohen Kaffeekonsum im Norden gut erklären.

Eine der alten ScheunenKaffee kochen

Später – nach dem Grillen und damit noch mehr leckerem Essen – habe ich noch eine Bootstour mit Robert gemacht. Durch den See führt ein wunderschönes Flüsschen, welches man vor einigen Jahren noch weite Strecken bepaddeln konnte. Seit der Renaturierung kann man nur noch ein Stück in die Arme hineinfahren, aber auch diese kürzere Strecke war schon wunderschön. Das Stück Regenbogen am Himmel war dann schon fast zu viel der Schönheit, aber die Natur kennt zum Glück keinen Kitsch. Den erzeugen nur Maler und Fotografen, die Regenbögen abbilden … 

Nach einer Stunde kehrten wir um, ich mit Fotos, Robert mit einem frisch geangeltem Hecht, so waren beide zufrieden!

Mit dem Boot durch den Sommer

RegenbogenSchräglage

Flusswandern – dort vorne ist leider der schiffbare Teil zu Ende

Schwer nur konnte ich mich losreißen, so gut hat mir dieser Platz gefallen. Und so wurde gestern der Sonntag zu dem Tag, an dem ich vielleicht ein bisschen Fan des Inlandes wurde. Aber Skelleftehamn mag ich immer noch lieber, denn dort ist das Meer!

Heute hat es hier übrigens geschüttet und gehagelt und die Temperaturen sanken auf 5 °C. Und eben gerade lese ich von K. aus Nattavaara in Lappland den Facebook-Eintrag, auf den ich schon den halben Tag warte: „It’s snowing!“. (Nachtrag: Hier dazu der Blogartikel von Kevin).