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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Ein Platz für die Winterschwimmmeisterschaft

Nur noch zwölf Tage bis zur dritten schwedischen Winterschwimmmeisterschaft, die wir mit Dark & Cold wieder in Skellefteå organisieren. Nach den ersten Schwierigkeiten, die rein finanzieller Natur waren, funkt uns auch ein bisschen der Fluss Skellefteälven dazwischen, der just an der Stelle, wo wir die erste und zweite Meisterschaft ausgerichtet haben, immer noch offen ist.

Wir haben uns daher entschieden, dieses Jahr das Bassin einige hundert Meter weiter flussabwärts zu platzieren, wo der störende Einfluss der Parkbrücke geringer ist. Aber so richtig toll sieht es dort immer noch nicht aus. Das Eis mag dick sein und stabil, aber auf dem Eis waren zumindest am Rand 20 cm Wasser, welches wieder am zufrieren war und so ganz vertrauenserweckend sieht das Ganze nicht aus. Morgen wird es aber „Probesägen“ mit unserem neuen technischen Partner geben und dann wissen wir mehr.

Wir sind heute ein bisschen herumgefahren und haben nach Alternativen gesucht. Aber es ist nicht so einfach, eine gute Mischung aus solidem Eis, Platz für Publikum, Umkleidemöglichkeiten (geheizt!) und Parkplätzen zu finden. Mein persönlicher Favorit wäre die Kanubucht (Kanotudden) in Ursviken, aber die ist nicht mehr in der Stadt und wir würden vermutlich weniger Publikum haben.

Einige mögliche Plätze:

  • 1: Mitten in der Stadt: Am bequemsten, am Besten für die Anreisenden und das Publikum, aber noch unsichere Eislage
  • 2: Kanotudden: Sehr schön, tolles Eis, Umkleideräume und Duschen, Platz fürs Publikum, aber außerhalb
  • 3: Bei der Flußinsel Kyrkholmen: Schöne Umgebung aber wenig Platz. Eventuell auch sehr flach und eher für Winterschlammcatchen als Winterschwimmen geeignet …
  • 4: Der See Falkträsket südlich der Stadt: Sehr schöne Natur, gutes Eis und Platz, aber wie Kyrkholmen keine Infrastruktur im Winter
1: Der Fluss mitten in der Stadt2: Kanotudden3: Kyrkholmen4: Falktrasket

Letztendlich warten wir ab, was morgen dabei herauskommt, wenn testweise Eis auf dem Fluss gesägt wird. Vielleicht ist alles wesentlich entspannter als ich befürchte. Aber zu guter Letzt gibt es nur eine wirklich existentiell wichtige Sache für alle auf dem Eis: Sicherheit!

Ich halte Euch auf dem laufenden.

Das Eis hält!

In zehn Tagen ist die Dritte Schwedische Winterschwimmmeisterschaft und immer noch war es etwas unsicher, ob wir die Meisterschaft auch dieses Jahr wieder auf dem Fluss mitten in der Stadt ausrichten können oder umziehen müssen. Heute morgen hat Asfalt Nord, unser diesjähriger Partner, Probebohrungen auf dem Fluss gemacht, um zu sehen, wo wir das Becken für die diesjährige Winterschwimmmeisterschaft platzieren können.

Mit Gurt und Seilsicherung hat sich der erste langsam auf das Eis vorgewagt. Die Probebohrungen haben ergeben, dass 35 cm Eis auf dem Fluss liegen und das trägt enorm viel. So haben wir uns bald alle auch ungesichert auf das Eis vorgewagt und nachdem wir einen Platz bestimmt haben, hat einer mit der Motorsäge das erste Eisloch gesägt. Das erste Stück Eis zu sägen ist leicht, es aus dem umliegenden Eis herauszuheben dagegen kniffelig, aber das kennt man ja von dem ersten Stück Kuchen.

Während wir in vielleicht 12 Meter Abstand zum Ufer das Eis gesägt, fotografiert oder Interviews für Radio und Fernsehen gegeben haben, hat sich das Eis am Rand etwas abgesenkt und stand prompt 10 – 15 cm unter Wasser. Ein komisches Gefühl, über das sich weich anfühlende und überflutete Eis zu laufen, auch wenn man weiß, dass es locker Autos tragen würde.

Die erste ProbebohrungMit der Motorsäge wird das Eis gesägtBald ist das erste Eisloch geöffnetAm Rand ist das Eis überflutet

Nachmittags hat Asfalt Nord seine Überlegungen, mit einem Bagger auf das Eis zu fahren umgesetzt und als ich kam, hob die Baggerschaufel gerade ein großes Stück Eis aus dem wachsenden Bassin. Nach anfänglicher Nervosität des Baggerführers (das Ding wiegt drei Tonnen) hat sich schnell ein Team eingespielt und nach einer viertel Stunde war ein erster acht Meter langer Graben ins Eis geschnitten, der später die Zielgerade sein wird.

Mit dem Bagger auf dem EisEis wird aus dem Wasser gehoben

Wir schneiden ein „Eisloch“ in die TorteAbends hatten wir Organisations-Meeting, das sind so kurz vor dem Event immer recht lange, intensive Treffen aber wir haben auch gefeiert: A. hat eine leckere Torte gebacken, und wie Asfalt Nord mit Motorsäge und Baggerschaufel haben wir mit Messer und Tortenheber das erste Stück mitten aus dem Eis – nein, aus der Torte geschnitten. Eine leckere Stärkung vor dem Endspurt.