In Kabelvåg auf den Lofoten habe ich mich mit Elisabet getroffen, die diesen Sommer dort arbeitet. Ich habe einige Tage bei ihr gewohnt und wir haben einige Touren zusammen gemacht.
Mittwoch
Nach einem Mittagessen sind wir nach Utakleiv gefahren, da habe ich vor zwei Jahren schon einmal gezeltet. Unser Plan war, ein Stück den Berg „Mannen“ hochzusteigen, um Ausblick auf die schönen Sandbuchten mit dem türkisfarbenen Wasser zu bekommen. Erst führte ein gemütlicher Weg den Hang hoch und die Schafe äugten uns neugierig an, ehe sie vor uns wegliefen. Dann zweigte ein Pfad ab, der uns auf die Südseite des Hanges führte, von wo man aus einen herrlichen Blick über die Sandbuchten und türkisfarbenen Wasser hatte.
Doch halt – dieses Bild ist nicht ganz real. In Wirklichkeit sah das Foto so aus →
Das Wetter war nämlich alles andere als schön. Es war kühl, sehr windig und es regnete. Kurzum, das Wetter war scheußlich. Und natürlich kam der Wind genau aus Motivrichtung. Deswegen habe ich immer eine durchsichtige Plastiktüte vor die Kameralinse gehalten, dadurch das Motiv anvisiert, dann die Tüte rasch weggezogen, sofort ein Bild gemacht und direkt danach die Linse wieder abgedeckt. Leider wurde hier die Tüte wieder zurückgeweht und bedeckt daher einen Teil des Bildes.
Weiter oben wurde es noch windiger. Stellte man sich in Windrichtung, so konnte man einzelne große Regentropfen schon in größerer Entfernung ausmachen und waagerecht auf einen zuschießen sehen. Da mir kalt war und ich bei diesem Wind nicht auf den Grat zum Gipfel wollte, sind wir bald umgekehrt und haben im Auto heißen Tee und die Sitzheizung genossen.
Donnerstag
Morgens bin ich erst bei Regenwetter durch Kabelvåg gelaufen und dann, als der Regen nachließ, nach Henningsvær gefahren. Dorthin führt eine Straße, die so schmal ist, dass zwei Autos gerade aneinander vorbeikommen. Die beiden Brücken sind sogar nur einspurig und mit Ampeln geregelt. Ist man angekommen und hat einen Parkplatz gefunden, erwartet einen ein kleines schönes, aber auch sehr touristisches Städtchen.
Nachmittags sind Elisabet und ich in eine benachbarte Bucht gefahren. Zum Baden fanden wir es zu kühl und so haben wir statt dessen einen steilen Hügel bestiegen, die Aussicht genossen, Tee getrunken und Schokolade gegessen.
Am Abend haben wir noch einen kleinen Spaziergang gemacht und waren rechtzeitig auf dem Kai, um die beiden Hurtigrutenschiffe Trollfjord und Nordkapp aneinander vorbeiziehen zu sehen.
Freitag
Diesen Tag hatte Elisabet frei und wir sind fast bis an die Südspitze der Lofoten gefahren, um dort den Reinebringen zu besteigen. Der Weg ist nicht sehr lang und der Wanderführer spricht von 1-2 Stunden für den Aufstieg. Wir haben zwei Stunden gebraucht, was nicht so sehr daran lag, dass der Weg durchgängig steil ist – an zwei Stellen sind sogar Seile angebracht – sondern, dass der Boden sehr schlammig und rutschig war. Ich bin schon schönere und leichtere Wege den Berg hochgelaufen. Aber das wirklich grandiose Panorama von oben über die Bergketten der südlichen Lofoten, die kleinen mit Brücken verbundenen Inseln, auf denen die Stadt Reine liegt und das blaue Meer entschädigten uns voll für den Aufstieg.
Diese Tour kann ich wirklich jedem empfehlen, der ein wenig bergerfahren ist. Nur Geheimtipp kann ich sie nicht nennen, denn trotz des trüben Wetters haben wir viele Menschen aus vielen Ländern auf dem Weg getroffen. Der Abstieg war nicht weniger anstrengend, aber bald standen wir wieder am Auto und haben uns gefreut, dass wir diese schöne Tour gemacht haben.
Wir hätten jetzt die restlichen neun Kilometer nach Å fahren können, dem südlichsten Ort der Lofoten, haben uns aber für den Heimweg mit Umwegen entschieden. Wir haben manche Nebenstraße mitgenommen und dabei bei Fredvang diese getrockneten Fischköpfe gefunden.
Und an dieser Bucht musste ich auch kurz aussteigen und ein Foto machen:
Viel zu schnell gingen die Tage vorbei und ich hätte auch noch länger bleiben können, aber Elisabet war ja zum Arbeiten auf den Lofoten und nicht zum Urlaub. Schön, dass sie trotzdem so viel Zeit hatte. Vielen Dank, Elisabet, für die schönen Touren, die gemeinsame Zeit und das Beherbergen.
Am nächsten Tag bin ich weiter auf die Vesterålen gefahren, um dort Freunde zu besuchen, aber davon erzähle ich ein andermal.