Lofoten 2014 – Teil 1: Von Kabelvåg bis Å
Wie schon letztes Jahr war ich auch diesen Sommer wieder auf den Lofoten, um Elisabet zu besuchen, die auch dieses Jahr wieder einige Monate dort arbeitet. Doch dieses Mal bin ich nicht alleine gefahren, sondern zusammen mit meinen Freunden Martine und Lasse, die ich am Donnerstag Nachmittag aus Kusfors abgeholt habe. Wir sind am Abend bis Kiruna gefahren und konnten Dank der Vermittlung eines Freundes in einer schönen kleinen Hütte am See übernachten. Das letzte Stück Weg hat es dermaßen gepladdert, dass man kaum noch etwas sehen konnte. Doch am Morgen bei der Weiterfahrt begann es schon aufzuklaren. Wir sind immer weiter der E10 gefolgt, bis wir am Nachmittag in Kabelvåg waren, wo Elisabet zur Zeit wohnt und arbeitet.
Am Abend sind wir drei und unsere Gastgeber nach Hov auf der Insel Gimsøy gefahren und haben dort am Strand gegrillt. Inzwischen war der Himmel blau, nur an den Bergen klebten noch einige Haufenwolken. Und kühl und windig war es, so dass ich über meine Wolljacke froh war. Das war dann auch ihr letzter Einsatz in diesem Urlaub. Während Elisabet mit Tochter und deren Freund Essen gemacht haben, konnte ich schon ein paar Mal auf den Auslöser drücken.
Den nächsten Tag haben wir in Ruhe begonnen: Erst ein gemütliches Frühstück unter blauem Himmel auf der Terrasse, dann noch einen Kaffee (ohne mich), danach sind Martine, Lasse, Elisabet, ihr Sohn J. und ich ins Auto gestiegen und losgefahren. Ziele waren Eggum und eine Glashütte, beides für mich neue Ziele auf den nicht mehr ganz unbekannten Lofoten. Ganz nach Eggum sind wir nicht gekommen, da mussten wir schon anhalten und ein paar Fotos machen. Da wir hauptsächlich mit dem Auto unterwegs waren und meistens dann, wenn die Sonne am höchsten stand, stehen die meisten meiner Bilder dieses Mal unter dem Motto „Postkarte“. Hier habe ich aber absichtlich die Straße mit drauf genommen, denn solche Ausblicke wie hier bekommt man fast überall auf den Lofoten zu sehen. Keine dramatische Landschaftsaufnahme, sondern ein völlig normaler x-beliebiger Blick auf diesen Inseln.
In Eggum gibt es ein altes Gemäuer, aus rohen Steinen zusammengesetzt. Ich hätte diese Ruine auf mindestens tausend Jahre alt geschätzt, doch da hätte ich gut daneben gelegen, denn es handelt sich um eine Radarstation, die die Deutschen 1943/44 gebaut haben. Und natürlich ist auch hier die Landschaft einmalig.
Weiter ging es zur „Glassblåserhytte“ in Vikten auf der Insel Flakstadøya, wo wir erst den beiden Glasbläsern bei ihrer Arbeit zugeschaut und dann einen Kaffee getrunken haben.
Von da aus wollten wir eigentlich eine kleine Wanderung unternehmen. J. hatte sich am Vortag das Bein überstreckt und Martine kurierte einen Bänderriss aus. Da war es klar, dass der Weg einfach und eben sein muss. Der in einem Lofotenführer beschriebe Weg war aber nicht auffindbar und so sind wir nicht weit gekommen, bis wir an einer Steinwüste zwischen steilem Berg und Meer angelangt waren. Dort haben wir eine Pause gemacht, denn den ganzen Tag schon war das Wetter warm und sonnig und dies sollte sich bis auf zunehmende Temperaturen auch den Rest des Urlaubes nicht mehr groß ändern. Ich habe mich über die Pause gefreut, denn dort konnte ich auf den riesigen runden Felsen, die mit grünen Algen bewachsen waren herumklettern und so auch mein Lieblingsfoto des Tages machen.
Da die Wanderung ausfiel, hatten wir mehr Zeit als erwartet und sind so weiter südwärts gefahren. Ziel war Å, welches nicht nur der letzte Buchstabe im norwegischen Alphabet ist, sondern auch der südlichste Ort der Lofoten. Vor Reine wurden unsere Geduld noch auf die Probe gestellt: Wegen Bauarbeiten war ein Weg nur einspurig und wir mussten bestimmt 20 Minuten fahren, ehe wir weiter durften. Aber die Stadt Reine ist es wert. Sie gehört zu meinen Lieblingsplätzen auf den Lofoten und am liebsten wäre ich wieder wie letztes Jahr auf den Reinebringen gestiegen. Aber lecker Fish and Chips draußen am Wasser hat ja auch etwas. Von Reine aus ist es nicht mehr weit bis Å, wo man einen schönen Blick auf die Insel Værøy hat. Sie ist bewohnt, aber im Gegensatz zu den Lofoten nur mit den Schiff erreichbar.
Auf dem Rückweg wäre ich am Liebsten noch häufiger stehengeblieben, denn fotografisch gesehen begann jetzt die schönste Tageszeit, erst mit warmen Gelb- und dann mit leuchtenden Orangetönen. Aber ich war nicht alleine, wir alle waren schon lange unterwegs und auch etwas müde. Und die Baustelle mussten wir vor elf Uhr passieren, da die Straße dann für ein paar Stunden gesperrt wird. Erst gegen ein Uhr nachts waren wir wieder zu Hause. Zwei Fotos bleiben aber noch von der spätabendlichen Rückfahrt:
Morgen oder übermorgen schreibe ich den zweiten Teil. Gute Nacht!