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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Gåsören im Winter

Nach der längeren Tour gestern bin ich es heute ein bisschen gemütlicher angegangen. Mit dem Auto bin ich das kurze Stück zur Lotsenstation gefahren, habe mir dort die Skier angeschnallt und mich auf den Weg zur Insel Gåsören gemacht. Auf diesem Weg ist die Insel keine zwei Kilometer entfernt und schon vom Festland aus war der Leuchtturm und die wenigen anderen Gebäude gut zu sehen. Langsam kam die Insel näher. Mit rot-weiß-geringelten Leuchttürmen verbinde ich immer Urlaub, Sandstrand und salzige Luft. Sandstrand und salzige Luft sucht man hier eher vergebens und wenn ich den Kopf nach rechts drehe, sehe ich das Schmelzwerk auf der Halbinsel Rönnskär. Aber das gehört ja irgendwie auch zu Skelleftehamn dazu.

Insel Gåsören voraus!Rechterhand die Halbinsel Rönnskär

Bald war ich auf der Insel und habe ein paar Touristenfotos von dem Leuchtturm und dem alten Leuchtturmhaus gemacht.

Der LeuchtturmDas alte Leuchtturmhaus

Hinter dem Leuchtturmhaus leuchtete es türkis, denn dort haben sich große Haufen grünblaues Packeis gestapelt, die hell in der Sonne glitzerten.

Packeis am OstuferPackeis Detail

Auf den Fotos sieht das Packeis längst nicht so imponierend aus wie in Natura, zumal die Größenvergleiche fehlten. Die Haufen waren etwa drei Meter hoch. Dahinter lag eine von herausragenden Eisschollen unterbrochene Eisfläche und dahinter, ich traute kaum meinen Augen, das offene Meer. Das habe ich lange nicht mehr gesehen. Lange habe ich eine Eisscholle anvisiert, bis ich sehen konnte, dass diese sich wirklich langsam bewegt. Das zweite Foto ist mit 300mm Tele aufgenommen, das offene Wasser war also noch beruhigend weit weg.

Eisscholle mit eingeschlossenen LuftbläschenOffenes Meer am Horizont

Ich habe ausgiebig Pause auf der Insel gemacht, weil die Sonne so schön warm vom Himmel schien, auch wenn die Lufttemperaturen kaum die Null Grad überschritten. Erst saß ich an der Eiskante und schaute auf das leuchtende Packeis, dann saß ich noch auf einer der schneefreien Holzbänke an einem der Häuser. Mütze und Handschuhe habe ich zwar noch dabei, brauche sie aber nicht mehr. Froh war ich aber über die Sonnenbrille, die ich gestern vergessen hatte. Und über Wasser und Schokolade („Frukt och Mandel“) natürlich auch. Nach der Pause habe ich mich auf den Rückweg gemacht und mich gefreut, wie schön die Skier glitten und wie gut ich vorwärts komme. Nach zweieinhalb Stunden war ich wieder am Auto und wenige Minuten später zu Hause. Eine kurze und schöne Ostertour.

6 Kommentare für „Gåsören im Winter“

Sven schreibt:

Schöne Bilder und Frohe Ostern.In Lettland haben sie jetzt 200 Eisfischer gerettet.Das Eis brach auf und sie trieben davon….
Mir wäre jetzt zu dieser Jahreszeit etwas mulmig.;-)

Olaf Schneider schreibt:

Das habe ich gelesen. Mir ist auch manchmal ein bisschen mulmig, auch wenn ich weiß, dass hier kein Tauwetter ist und auch keine Windwarnung ausgegeben wurde.

Sonya schreibt:

Die Packeisberge hätte ich gerne in Natura gesehen. Sieht auf den Fotos schon sehr eindrucksvoll aus.

Olaf Schneider schreibt:

Das war auch eindrucksvoll, vor allem wegen des Lichtes. Alles funkelte, strahlte und glitzerte.

sjeverni schreibt:

Wow, beeindruckende Bilder. Das würde ich mir auch gerne mal in natura ansehen. Das muss atemberaubend sein!

Olaf Schneider schreibt:

Das ist auch schön, aber ich bin immer erleichtert, wenn ich wieder auf dem Festland bin, egal wie dick das Eis ist.