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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Von Solberget nach Abisko

Dieser Artikel ist Teil der sechsteiligen Serie Abisko Februar 2014.

Wege fest trampeln – der Schnee ist metertiefEin bisschen nervös war ich. Um halb zwei sollen Annika und Ralf am Flugplatz in Kiruna ankommen und ich bin in Solberget. Eigentlich kein Problem, so weit ist das nicht, aber in der Nacht hat es etwa 15 Zentimeter Neuschnee gegeben und Wind war auch und ich war sehr gespannt, wie die Straßen wohl sein würden. Zwei Helfer, die gerade auf Solberget sind, waren schon fleißig damit beschäftigt, Schnee zu schippen oder mit Schneeschuhen wieder Wege über den Tiefschnee zu trampeln.

Mit dem Saab bin ich mit ein bisschen hin und her überraschend gut aus dem Parkplatz wieder herausgekommen und ab da war alles einfach: Selbst die wenig befahrene Straße an Solberget vorbei war perfekt geräumt. Dennoch hatte ich schon nach einigen Kilometern einen ungeplanten Zwischenstopp: Rentiere an der Straße. Erst eins, dann zwei, dann eine ganze Herde. Das ist auch kein großes Wunder, dass sich mehr als hundert dieser Tiere dort aufhielten: Dort wurden nämlich die Pellets gelagert, die die Sámi benutzen, wenn sie zufüttern müssen. Während ich noch im Auto saß und von den Rentieren umringt wurde, sah ich die Scheinwerfer eines Schneeskooters im Rückspiegel. Zwei Sámi kamen zu der Stelle, um die Pellets von der Straße weg weiter im Wald zu lagern, damit die Rentiere von der Straße kommen.

Rentiere auf der Strasse„Oh, gibt’s hier Futter? Wir kommen.“Willst du was von mir?Leckere Pellets naschen. Drängeln erlaubt!

Da habe ich das Auto an die Seite gestellt und fotografiert. Die Rentiere waren zwar anfänglich ein bisschen misstrauisch, doch bald haben sie mich ignoriert und ich konnte in Ruhe schauen und fotografieren. Aber dann musste ich mich losreißen und weiter fahren.

Ziemlich zeitgleich mit dem Flugzeug aus Stockholm kam ich am Flugplatz an, denn das, was ich zu spät war, war das Flugzeug zu früh. Es ist toll, Annika und Ralf endlich mal „live“ kennen zu lernen, denn wir kennen uns bis jetzt nur über dieses Blog und Facebook.

Die Fahrt nach Abisko dauert nicht lang. Es sei denn, man hält wie wir an jeder zweiten Parkbucht an, um den Torneträsk – einer der größten schwedischen Seen und auch der zweittiefste – und das Fjäll zu fotografieren. Aber da zeige ich hier nur ein Foto, denn von der Straße habe ich keine tollen Bilder gemacht (da war heute schon was ganz anderes dabei …). Und weil daneben noch Platz ist noch ein kleines Polarlichtbild vom ersten Abend, aber ich hoffe, dass wir noch eine schönere Aurora zu sehen bekommen und diese Nacht sieht die Prognose eigentlich ganz gut aus.

Fjäll hinter dem TorneträskEin erstes Polarlicht

4 Kommentare für „Von Solberget nach Abisko“

Sandra schreibt:

Menschen in Real kennen zu lernen, die man vorher „nur“ elektronisch kannte, ist in der Tat eine sehr spannende Sache! Auch wir (mein Mann und ich) machten diese Erfahrung gerade letztes Jahr in Norwegen… ich kann dazu nur sagen: cool… einfach mega cool!!

Zu den Bildern: Toll, dass ihr bereits am ersten Abend ein Nordlicht sehen konntet! Ich weiss von einigen, wir selber ja auch, die diesen Winter in den Norden gefahren sind, und keine Nordlichter sichten konnten, der Himmel war einfach immer zu, und wenn er offen war, dann war nur ansatzweise etwas Grün zu erkennen… Geniesst es!!

Die Rentierbilder: wow… die sind herrlich…!

Eine schöne Zeit wünsch ich dir..
Sandra

Olaf Schneider schreibt:

Danke, Sandra.

Viel Nordlicht war auch bei uns nicht: Das Grün des Photos wird durch die Langzeitbelichtung verstärkt. Gestern war es erst klar aber keine Aurora und dann hat es sich zugezogen.

Stefan schreibt:

Hallo Olaf,

das ist ja lustig, ich war 2 Wochen vorher im Wildnisdorf Solberget und hatte ebenfalls ein paar Tage in Abisko verbracht.

Auch vom 8.2. – 11.2. gab es leider kein Polarlicht in Abisko.
Der Wind brachte ziemlich viele Wolken in den Nationalpark!

Trotzdem war es ein tolles Erlebnis :-)
Finde deine Seite sehr interessant und bewundere dich, dass du es „geschafft“ hast :-)

Viele Grüße aus Trier
Stefan

Olaf Schneider schreibt:

Hallo Stefan, ja – dieser Winter war ein bisschen mau im Norden. Ich drücke Dir Daumen für Polarlicht beim nächsten Mal – falls Du mal wieder kommst.