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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Stolz

Es kommt selten vor, dass ich auf etwas stolz bin. Ich will damit nicht sagen, dass ich grundsätzlich unzufrieden bin, mit dem, was ich tue und was ich erreiche, nur ist das Stolz-Gen bei mir sehr schwach ausgeprägt. (Und in seiner nationalen Variante nicht einmal ansatzweise vorhanden, aber das ist ein anderes Thema.)

Heute bin ich stolz. Denn vom 9.9. bis gestern zum 11.11. habe ich auf so gut wie alle Süßigkeiten verzichtet, auf Knabberkrams und auf Limonaden und Cola. Außerdem habe ich – soweit praktikabel – nichts mehr nach sieben Uhr gegessen. Höchstens ein paar Weintrauben oder ein paar Male ein paar Gramm getrocknetes Rentierfleisch für den Geschmack.

Süßes war nicht komplett verboten: Ich habe Müsli mit Rosinen gegessen und Apfel- und Orangensaft getrunken. Und ein paar Mal habe ich auch Ausnahmen gemacht: Zwei kleine Stücken Apfelkuchen (hausgemacht), eine Kanelbulle (von einer Kollegin gebacken), zwei kleine Nachtische Typ Joghurt und vor ein paar Tagen eine kleine Nussecke als Nachtisch. Sonst nichts! Und darauf bin ich stolz, denn Disziplin ist nicht gerade meine herausragendste Eigenschaft.

Angenehmer Nebeneffekt: In dieser Zeit habe ich sieben Kilo abgenommen! Ohne sportliches Training, ohne tagsüber an Essen zu sparen. Das hat mich ein bisschen erstaunt, aber natürlich gefreut. Mancher Blogleser denkt vielleicht, dass ich irre sportlich sei, wenn ich über Kajak oder Skitouren schreibe. Fakt ist, dass seit meinem Büromensch-Dasein der Bauch gewachsen ist. Um so größer ist dann die Freude, wenn plötzlich – wie heute morgen – das Körpergewicht wieder mit einer Sieben beginnt.

Karamellkungen – BonbonkönigHeute Nacht war ich schon wieder wach, wie schon die vorige Nacht. Ich habe das Wachsein dazu genutzt zu lesen und – „Godis“ zu naschen, denn die waren noch vom Halloween übrig.

Beobachtung 1: Hilfe – ist das alles süß!!! Ich hatte den Eindruck, selbst ein Zuckerwürfel kann nicht ansatzweise so süß sein, wie die Milchschokolade, oder der kleine „Plopp“-Schokoriegel, den ich mir heute Nacht in den Mund gesteckt habe.

Beobachtung 2: Viel war es nicht in der Nacht, aber heute morgen grummelt mein Bauch und mir ist schlecht. Börps! Mein Appetit auf Süßes ist irgendwo auf dem Niveau von minus Null und das Frühstück wird herzhaft werden. Schade, dass ich keine Pepperonis im Haus habe.

Weitere Pläne: Ich will weiterhin versuchen, vor sieben Uhr Abendbrot zu essen, aber Süßes ist wieder erlaubt. In Maßen.

Belohnung: Nach der letzten Kajaktour ist der Wunsch nach einer wasserdichten Kamera größer geworden. Vielleicht kaufe ich mir die Nikon AW1, die leider einiges kostet. Aber erst warte ich noch ein paar mehr Testberichte ab.

15 Kommentare für „Stolz“

Pia schreibt:

Ha, dann stimmt es doch! ;-)
Ich hatte bei Deinem Agenturaufdembodensitzbild den Eindruck, daß Du deutlich schmaler bist, aber mich nicht getraut, das anzumerken. Könnte ja eine Fehleinschätzung gewesen sein und dann hätte ich Dich ggf. frustriert.

Also jetzt: GRATULIERE!!!

Da kannst Du wirklich mächtig stolz drauf sein!
Sich zu entzuckern ist hart!

Die erste Woche ist für mich immer die Schlimmste, aber danach wird es leichter. Und den Effekt, daß man nach langer Abstinenz die wahre Übersüße unserer Nahrung schmeckt, kenne ich auch.
Zucker ist eine Droge, die wir alle unterschätzen!

Deshalb klopfe ich Dir jetzt mal virtuell lange auf die Schulter und sende einen hochgereckten Daumen in den fernen Norden.. ;-)

Olaf Schneider schreibt:

Danke für Deine Gratulation Pia. Das mit dem Abnehmen kann aber täuschen, denn zuerst nehme ich im Gesicht ab – lange bevor der Bauch sich am abnehmen beteiligt fühlt. Ich habe heute übrigens keinen Appetit auf Süßes.

evi schreibt:

Nein, nein, „SIEBEN KILO“, da ist gewiss auch Bauchspeck dabei!!!!

Der Droge „Zucker“ so zu entsagen, alle Hochachtung!!!
Und das Geschmacks-Gefühl, dass alles furchtbar süß ist,
gibt es auch beim Salz, wenn man darauf weitgehends verzichten muß, ist alles sehr salzig!
Also, alles in Maßen genossen….usw…….

Olaf Schneider schreibt:

Ist es, evi, die Hosen sagen es mir.

Ma HB schreibt:

Glückwunsch! Ich habe am 11.11. besonders viel an Dich gedacht!
Gruß Ma

Olaf Schneider schreibt:

Danke, Ma HB. Heute Abend nach der Chorprobe habe ich auch ein bisschen genascht und festgestellt: Es schmeckt mir nicht mehr wirklich: Vermutlich stellt sich mein Organismus gerade auf Lebkuchen um ;-)

Sandra schreibt:

Herzliche Gratulation! Geduld und Disziplin ist glaub ich nicht des Menschen stärkste Eigenschaft! Umso schöner, dass du es geschafft hast!!

Leider fällt der Mensch auch oft und schnell wieder in alte Verhaltensmuster, egal um was es geht… Deshalb drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass du die Süssigkeiten künftig in „Massen“ geniessen kannst!

Ein wunderschöne Tag wünsch ich dir…
Sandra

Olaf Schneider schreibt:

Seltsam, aber mir schmecken die Süßigkeiten nicht mehr. Das kann sich natürlich wieder ändern, aber zur Zeit hält sich meine Goodies-Sucht stark in Grenzen.

Auch Dir einen wunderschönen Tag, Sandra.

Ricarda schreibt:

Klasse, daß Du so toll durchgehalten hast !! Ich hätte es sicherlich nicht geschafft……..
Und das „späte“ Abendessen abschaffen ist auf alle Fälle eine gute Idee, wir essen nun bestimmt schon seit ca. 20 Jahren nicht später als 18 h. Da liegt einem auch das Essen nicht die ganze Nacht so schwer im Magen….
Nun bin ich aber sehr gespannt, ob Du doch mit der Zeit wieder Geschmack am Süssen findest ! Lieben Gruß

Olaf Schneider schreibt:

Schau’n wir mal, Ricarda.

Peer schreibt:

Wir waren mal in den Alpen Schi-Laufen, und nach der Talabfahrt hatte ich grossen Durst. Ein Freund brachte mir eine Cola. Das süße braune Zeug hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon mindestens ein Jahr nicht mehr getrunken, und dann, mit diesem Durst, ist mir nach dem ersten Schluck fast schlecht geworden…

Sonya schreibt:

Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft. Jetzt heißt es eigentlich dran bleiben. Nicht ganz verzichten, aber bewusst essen und in kleinen Mengen. Ich lebe gerade ohne Kaffee. War am Anfang komisch, verbunden mit Kopfschmerzen. Jetzt ist es ok. Weniger Süßkram und Chips essen hab ich mir auch vorgenommen.

Olaf Schneider schreibt:

@Peer: Gestern beim Mittagesssen hätte ich Cola wählen können – ich „durfte“ ja wieder. Ich habe dann ein Wasser gewählt, weil ich überhaupt keinen Appetit auf Cola hatte. Das wäre vor zwei Monaten anders gewesen.

@Sonya: Glückwunsch zum Kaffeeverzicht. Wie lange machst Du das schon? Sprechen die Kollegen noch mit Dir? Hast Du schon ein Einreiseverbot für Schweden?

Sonya schreibt:

Klar reden die Kollegen noch mit mir. Glaube, es fällt gar nicht richtig auf. Ich glaube seit drei oder vier Wochen trinke ich keinen Kaffee mehr. Und ein Einreiseverbot nach Schweden wurde auch noch nicht ausgesprochen. Hoffe, das folgt nicht nach meinen Kommentaren hier ;).

Olaf Schneider schreibt:

Ich habe sogar einen Kollegen, der eine Zeit kaffeeabstinent war, weil er vorher so viel Kaffee getrunken hat. Du bist also weiterhin in Schweden willkommen. (Und ich darf hier ja auch leben, obwohl ich keinen Kaffee mag.)