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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Blumenjagd

Gestern Abend habe ich versucht, Libellen zu fotografieren, die sich auf den Steinen sonnten oder durch die Luft sausten. Leider vergebens, denn die Libellen sind sehr, sehr scheu und fliegen schon weg, wenn man noch einige Meter entfernt ist, viel zu weit weg, um schöne Fotos zu machen. Wer kommt, sind die Mücken. Es war ein Fehler, ohne Jacke loszulaufen, denn Mensch im T-Shirt bedeutet für die Mücken von Sumpf und Wald höchste Festlichkeit. Sie umschwärmen einen begeistert und die drei Sekunden, die ich manchmal für ein eher hektisches Foto stehenblieb, reichten oft aus, um mich in einer kleinen Wolke Mücken verschwinden zu lassen. Da bekommt man wieder Sehnsucht nach dem Winter …

Heute habe ich zwei Sachen anders gemacht: Zum einen habe ich eine Jacke mit Kapuze dabei gehabt (und ziemlich darin geschwitzt), zum anderen habe ich Libellen Libellen sein lassen und mich anderen Objekte gewidmet: Blumen. Die meisten Exemplare wachsen am oder im Sumpf, nur Siebenstern und Heidelbeere sind gerne auch im trockneren Gelände.

Ich könnte jetzt heimlich aus Wikipedia abschreiben und so tun, als sei ich der große Botaniker. Bin ich aber nicht, die Hälfte der Namen habe ich heute im Internet herausgesucht.

Fangen wir an mit Drachenwurz (gerne im Wasser) und Sumpfdotterblume (gerne am Wasser).

Drachenwurz (schwedisch: Missne)Sumpfdotterblume (schwedisch: Kabbleka)

Gerne im Wasser auf Sumpfboden steht auch der Fieberklee.

Fieberklee (schwedisch: Vattenklöver)Die Blüte des Fieberklees

Als nächstes kommen Wollgras (am und im Wasser) und Siebenstern (gerne Trocken).

Eines der Wollgräser (schwedisch: Ullsläktet)Siebenstern (schwedisch: Skogsstjärna)

Die nächsten Exemplare sind besonders interessant, die Früchte kann man nämlich essen. Die Heidelbeere und die im Norden vorkommende Moltebeere.

Blüte einer Heidelbeere (schwedisch: Blåbär)Moltebeere (schwedisch: Hjortron)

Während Heidelbeeren überall und in Massen wachsen, der Wald ist voll davon, sind die Moltebeeren seltener. Sie stehen einzeln im sumpfigen Gelände und sind ausgerechnet dann reif, wenn die meisten Mücken da sind. Ein mühsames Geschäft, sie zu sammeln. Aber sie sind nicht nur sehr lecker (finde ich), sondern enthalten auch sehr viel Vitamin C.

Zum Schluss noch eine kleine Abschweifung, keine Blume, sondern eine fleischfressende Pflanze, die hier in Massen wächst. Der Sonnentau.

Sonnentau (schwedisch: Sileshår)

3 Kommentare für „Blumenjagd“

Ingela schreibt:

Fin bild av sileshåret, ja övriga också. Har du sett den andra köttätande växten, tätörten? Den användes för att göra ett slags „fil“ förr i tiden, tätmjölk.

Olaf Schneider schreibt:

Nej, den har jag inte sett ännu. Men nu vet jag – tack, Wikipedia! – hur det ser ut.