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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Skandinaviska Mästerskapen i Vintersim 2013

Dieser Artikel ist Teil der dreiteiligen Serie SM Winterschwimmen 2013.

Heute saß ich lange am Rechner. Über 600 Fotos von gestern wollten gesichtet, sortiert, bewertet und bearbeitet werden. Denn gestern war hier in Skellefteå die Skandinavische Meisterschaft im Winterschwimmen, die wir von Dark & Cold ausgerichtet haben. Und ich habe fotografiert, fotografiert, fotografiert. Jetzt ist eine Auswahl von gut 30 „offiziellen Dark & Cold-Pressebildern“ getroffen, die ich auch hier im Artikel zeige.

Gestern klingelte der Wecker um viertel nach sechs und um kurz nach halb acht stand ich an dem in den Flusseis geschnittene Schwimmbecken, in dem am Vortag das Probeschwimmen stattgefunden hat. Obwohl die Nacht wesentlich wärmer war als vorhergesagt, haben die etwa -15 °C ausgereicht, um das Becken wieder halb zufrieren zu lassen. Im Gegensatz zum letzten Mal brauchten wir aber keine Motorsägen, sondern konnten das Eis mit einer Eisenstange wegschlagen. Ich habe versucht, vom Wasser aus (Trockenanzug, nicht Badehose!) die Eisstücke unter das Flusseis zu drücken, aber dieses war etwa 60 cm dick und damit schwer zu erreichen. Aber auch so war keine Stunde später das Beckeneis eisfrei.

Aber genug der Worte. Hier kommen Fotos. Habt Ihr’s warm? Dann viel Spaß!

Das Eisschwimmbecken

25 Meter lang, vier Bahnen, das ist das Schwimmbecken. Wegen der Strömung schwimmen auch die Staffeln alle flußabwärts.

Am Start

Am Start gibt es drei Kommandos für die Schwimmer: „Zieht Euch aus“, „Geht ins Wasser“ und „Los“. Die Erfahrenen beeilen sich mit dem ins Wasser gehen, damit sich beim Startkommando die Atmung wieder beruhigt hat.

Schwimmen

Hier zeigen sich große Niveauunterschiede, denn am Wettbewerb nehmen vom Hobbyschwimmer und Eisbader bis zum erfahrenen Leistungsschwimmer und Weltmeister alle Leistungsstufen teil. Ein schönes Durcheinander, welches dafür spricht, dass ich vielleicht nächstes Mal auch teilnehmen sollte, um das Niveau der Hobbyschwimmer nach unten abzurunden. (Das ist kein Kokettieren, ich schwimme wirklich nicht gut.)

Am Ziel

Am Ziel ist Gedränge. Dort werden die Zeiten gemessen und dort stehen Helfer bereit, die die Schwimmer beim aus dem Wasser klettern unterstützen. Andere Freiwillige rennen mit der Kleidung vom Start zum Ziel. Und auch beim Ankleiden wird geholfen, denn das ist mit kaltnassen Händen und Füßen gar nicht so einfach.

Details

Überall, wo Wasser auf kaltes Festes trifft, bildet sich Eis. Und weil die Schnüre sich manchmal drehen, stehen dann die Eisnadeln senkrecht.

Teams

Von der Polizei über Unternehmen bis hin zu leistungsstarken internationalen Teams haben 16 Viererteams an der Meisterschaft teilgenommen.

Menschen

So eine Veranstaltung lebt von den Menschen. Nicht nur von den Schwimmern, unserer Organisation und dem Publikum, sondern auch von den Helfern, dem Toningenieur, den Tauchern, dem Arzt, dem Moderator, den vielen Freiwilligen vom Schwimmklub und vielen mehr.

Publikum

Aber natürlich freuen wir uns über das große Publikum. Und erzählen gerne Kommune und unseren Sponsoren, wie viele Leute dabei waren.


Dieses Jahr waren viele Dinge anders als letztes Jahr.

Es war längst nicht so kalt. Statt Temperaturen unter -30 °C hatten wir lauschige -14 °C. Als Kälteliebhaber fand ich das ein bisschen schade, als Fotograf habe ich mich – und vor allem meine Finger sich – gefreut.

Wir hatten doppelt so viele Teilnehmer: 128 Starts waren angemeldet (Personen waren es weniger, da manche sowohl individuell als auch im Team am Wettbewerb teilnehmen.) Manche Schwimmer kamen aus Frankreich, aus Estland und aus Lettland angereist. Und obwohl letztes Jahr auch schon viele Zuschauer da waren: Dieses Jahr waren es noch wesentlich mehr. Das mag an den entspannteren Temperaturen gelegen haben, oder daran, dass der Wettbewerb sich hier schon im zweiten Jahr fest etabliert hat.

Und dennoch waren wir schneller, weil wir auf Basis der Erfahrungen vom letzten Jahr besser organisiert waren. Und so war schon irgendwann gegen drei die Skandinavische Meisterschaft im Winterschwimmen zu Ende.

Ich bin hochzufrieden. Zum einen, dass die Veranstaltung rundherum gut gelaufen ist und auf so große Resonanz gestoßen ist. Zum anderen, weil ich nach Monaten von geplanten Aktivitäten (von der Jazztour bis zum Winterschwimmen einfach mal so etwas wie Alltag vor mir liegen habe. (Glaube ich zumindest). Zudem habe ich heute unerwartet festgestellt, dass ich bis Ende April noch fünfeinhalb Urlaubstage habe. Toll, was will man mehr!

Für die Fotointeressierten: Über 600 Fotos RAW-Daten, das sind gut 20 GB. Ein Drittel ist schon gelöscht. Dabei waren eine Nikon D800 mit 16-35mm und Nikon D300s mit 90mm und 8mm Fischauge. Kein Stativ, aber manchmal ISO 800. Akkus waren die ganze Zeit in der Kamera, da es nicht extrem kalt war.

5 Kommentare für „Skandinaviska Mästerskapen i Vintersim 2013“

René schreibt:

Eine Nikon D800? Sieht nach einer gelungenen Veranstaltung aus. Waren auch Norweger dabei?

Sonya schreibt:

Freut mich, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Wünsche dir nun viel Freude und Erholung im Alltag.

Olaf Schneider schreibt:

@René: Nachdem gebrauchte D700 zu teilweise astronomischen Preisen gehandelt wurden, habe ich mir eine D800 gekauft. Schöne Kamera, auch wen ich eigentlich keine 36 Megapixel brauche. Norweger waren nicht dabei, die Winterschwimmkultur findet sich eher ost- als westwärts.

@Sonya: Danke!

Sandra schreibt:

Besonders schön ist das Gegenlicht-Schwimmer-Foto!

Olaf Schneider schreibt:

@Sandra: Das finden unsere Sponsoren bestimmt auch ;-)