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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Ein freier (und ein fauler) Tag

Heute morgen war ich nach zehn Stunden Schlaf um halb acht wach. Eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang. Ich bin schnell mit dem Auto ans Meer gefahren und habe gesehen, die hinter der Insel Gåsören die Sonne aufging. Die Ostsee ist noch offen, der See Snesviken ist aber schon komplett zugefroren.

Den kurzen Tag habe ich mit Aufräumen, Essen, Einkaufen und noch einmal Schlafen zugebracht. Um halb drei ist die Sonne untergegangen. Ich muss mich wieder daran gewöhnen, nachmittags aus dem Haus zu gehen und es ist stockfinster.

Ich war bei meinen Nachbarn gegenüber, die während meiner Abwesenheit auf mein Haus aufgepasst haben, um mich zu bedanken. Sie haben erzählt, dass hier schon eine Woche lang Schnee lag, es dann aber wieder wärmer wurde und regnete.

Sie haben außerdem erzählt, dass sie Besuch aus dem Wald hatten: Eine Elchkuh war mit zwei Kälbern erst auf dem Nachbargrundstück und dann auf ihrem und hat die Apfelbäume leergefressen. Danach hat sie sich hinter dem Haus Schlafen gelegt. Ich glaube langsam, dass die Tiere so etwas nur dann machen, wenn ich weit weg bin, denn als vor zwei Jahren in der Parallelstraße plötzlich eine Robbe auftauchte, war ich auch nicht da.

Morgen beginnt die Arbeit wieder und auch wenn ich mit der Zeit anderes anzufangen wüsste, so freue ich mich auf die Projekte, mit denen ich es die nächste Zeit zu tun haben werde.

22:30

Halb elf ist eine prima Zeit, um das Licht auszumachen und zu schlafen. So der Plan. Als ich aber noch einmal kurz herausgeschaut habe, war der sternklare Himmel von Polarlicht bedeckt.

In der Zeit, in der ich mir Hose und Jacke übergeworfen habe, in die Winterstiefel geschlüpft bin, Objektiv gewechselt, Kamera eingepackt und mit dem Auto ans Meer gefahren bin (die gleiche Stelle wie heute), hat die Intensität aber leider schon stark nachgelassen und Schichtwolken sind aufgezogen. Nur die Langzeitbelichtung von 30 Sekunden verrät zeigt noch die typische Grünfärbung der Aurora.

Manchmal sollte man mal nicht ans Fotografieren (und seine Blogleser) denken, sondern sich einfach in den Garten setzen und schauen. Auch wenn’s schwerfällt. Aber jetzt: Gute Nacht.

7 Kommentare für „Ein freier (und ein fauler) Tag“

Anni schreibt:

Bei deinen schönen Fotos packt mich immer sofort das Fernweh! :)

Evi schreibt:

Prima Olaf, das sind die Ereignisse, von denen wir Nordlandfanatiker
immer träumen!
Jeden Abend, wenn möglich, bin ich in Porjus(Webcam natürlich) und es gab schon ganz tolle Polarlichter,
Mein Ordner“Olaf´s Bilder“ ist aber auch ein „Immer-wieder-Reingucker“
Ach, was dazu noch fehlt,ist vielleicht ….Olaf´s Piano-Begleit-Musik…..

Olaf Schneider schreibt:

Die meiste meiner Musik passt überhaupt nicht zu skandinavischen Bildern. Ich könnte eventuell Musik dafür schreiben. Projekt #7164 …

Annika schreibt:

Jaaaa, mach das mal!!!! Und ich freue mich auf neue schwedische Geschichten :-)

Evi schreibt:

Ja, das wäre eine gute Idee! An welchem Projekt #…….arbeitest Du gerade? #2013 ??? Na dann warte ich halt noch ein paar Jährchen.
Aber ich höre auch sehr gerne DEINE Musik !

Katrin schreibt:

Hallo Olaf, habe seit langem mal wieder auf deiner Seite vorbeigeschaut. Hat sich auch dieses Mal wieder gelohnt! Ich bewundere dein Fotoauge. Werde in Kürze wieder reinschauen. Viele Grüße ins dunkle Schweden!

Olaf Schneider schreibt:

@Katrin: Hier hatte das Fotoauge nichts zu tun. Das Thema war dieses Mal mehr: Zur richtigen Zeit am richtigen Platz sein.