Zu Hause
Nach drei Wochen Jazztour in Deutschland bin ich wieder zu Hause. Ich bin ganz schön platt. Das Anstrengende am Musik machen ist nicht das Musik machen an sich, sondern die Autofahrten, das Warten und das Fehlen jeglichen Tagesrhythmus. Die letzten vier Tage haben wir in Hamburg, Düsseldorf, Köln und Mannheim gespielt. Dann bin ich wieder mit dem Auto nach Recklinghausen mitgefahren, um heute früh nach viereinhalb Stunden Schlaf den Regionalzug zum Flughafen Düsseldorf zu nehmen. Von dort bin ich erst nach Stockholm und dann weiter nach Skellefteå geflogen.
Als ich heute den 14:25-Flug von Stockholm nach Skellefteå genommen habe, bin ich nicht nur in den Norden, sondern auch in die Dunkelheit geflogen, denn hier geht die Sonne jetzt schon um kurz nach halb drei unter. Leider liegt kein Schnee, sondern es ist nass (und glatt). Dadurch wirkt es auch viel dunkler, als wenn der helle Schnee alles Licht reflektiert.
Wenn es nach mir ginge, läge hier jetzt mindestens ein halber Meter Schnee und die Ostsee wäre kilometerweit gefroren. Erzählt das aber bloß nicht weiter, denn wenn meine Nachbarschaft das erfährt, dann jagt sie mich womöglich davon. Hier verbindet man mit Schnee vor allem Arbeit, keine Naturromantik.
5 Kommentare für „Zu Hause“
Sonya schreibt:
Willkommen Zuhause. Schöne Grüße an deinen Nachbarn ;).
René schreibt:
Jaja, ich kann deine Nachbarn gut verstehen. Als vor drei Wochen der erste Schnee auf die Vesterålen kam, war es für mich auch der erste Wintereinbruch als Bauer. Kartoffeln waren noch im Boden, Zäune mussten noch gebaut werden, Baumaterial lag noch auf dem Hof – sprich, es war noch nichts klar für den Winter. Statt Jubelgeschrei hörte man von mir nur Klagen und Murren. Inzwischen habe ich dann auch alles trotz Schnee geschafft – aber eben durch viel Mehrarbeit. Danach war ich aber zufrieden und konnte nun endlich auch das herrliche Weiß genießen.
Willkommen zu Hause und hoffentlich bald einen schönen Winter!
Olaf Schneider schreibt:
@Sonya: Grüße werden ausgerichtet.
@René: Aus der Sicht eines Bauern ist das Wetter und auch ein früher Wintereinbruch natürlich viel bedeutender. Hier ist nur Schneeräumen angesagt, mehr nicht.
Thomas schreibt:
Jetzt muss ich als kommentierfauler Dauerblogbesucher doch auch mal meine Faulheit überwinden. Wir waren nämlich auf Olafs letztem Konzert in Mannheim, und ich muss sagen, auch für einen nicht-unbedingt-Jazz-Fan war der Abend einfach großartig!!! Ich kann nur jedem raten, falls sich die Gelegenheit bietet, schaut und hört Euch diesen Mann mal live an. Zumindest in dieser Gruppierung hat die Kommunikation bestens geklappt.
Schapo!
Olaf Schneider schreibt:
Hallo Thomas, ich habe mich riesig gefreut, dass Ihr da wart. Schade, dass keine Zeit war, sich in Ruhe zu unterhalten. Ich bin gespannt, wo wir uns das nächste Mal sehen. In Freiburg? In Skelleftehamn? Oder in Alaska?
/Olaf