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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Schneeschuhtour

Heute habe ich das schöne Wetter genutzt, um meine nächsten Nachbarn zu besuchen. Also habe ich meinen Rucksack gepackt, die Schneeschuhe untergeschnallt, und los gings.

Der Wald sieht jetzt trotz des Schnees schon ein bisschen nach Frühling aus. Um manche Baumstämme herum ist der Schnee schon weggetaut und man sieht den nadelbedeckten Waldboden. An anderen Stellen steht man aber manchmal trotz der Schneeschuhe bis zu den Knien im Schnee, vor allem wenn man nicht auf den Skooterspuren läuft.

Ich war bald an dem kleinen Bootshafen, der Tjuvkistan heißt. Das heißt auf deutsch Diebessarg und klingt sehr nach alten Seeräubergeschichten. Während man links und rechts schon offenes Meer sehen konnte, lag geradeaus zwischen Bootshafen und der Insel Bredskär noch dickes Eis, so dass man gefahrlos zur Insel herüberlaufen konnte. Am rechten Horizont sah man auch die Insel Gåsören mit ihrem Leuchtturm, die ich letzten Samstag mit dem Kajak umrundet habe.

Die Sonne wärmte nicht nur, sondern tauchte alles auf dem weißen und dem blanken Eis in gleißend helles Licht. Gut, dass ich meine Sonnenbrille dabei hatte. Bald war ich am Ufer der Insel Bredskär, wo meine Nachbarn mich zur Fika eingeladen haben – Kaffee und Kanelbullar.

Nun sollte ich vielleicht die Einleitung ein bisschen zurecht rücken: Natürlich brauche ich normalerweise keine Schneeschuhe, um meine Nachbarn zu besuchen, denn sie wohnen in der gleichen Straße direkt nebenan. Dieses Wochenende waren sie aber mit dem Schneeskooter zu ihrer Stuga – dem Freizeithaus – gefahren und dort habe ich sie besucht.

Nach der Fika habe ich dann die Insel Bredskär und die verbundene Nachbarinsel Norrskär auf dem Land umrundet und an der Eiskante habe ich mich über die bis dahin eher überflüssigen Schneeschuhe sehr gefreut, denn vor allem auf den zu blanken Eis gefrorenen Eisformationen hatte man mit den Harscheisen guten Halt. Ohne hätte ich dort kaum laufen können.

Dort, an der Uferkante, stoßen zwei Welten aufeinander: Auf der einen Seite das klare, blaue Meer, welches schon nach Frühling aussieht und die Vorfreude auf den schwedischen Sommer erhöht.

Auf der anderen Seite die zerfurchte Eiskante, die einem klar zeigt, dass der schwedische Winter noch nicht vorbei ist.

Gerade als ich umkehren wollte, bewölkte sich der Himmel und es briste auf. Ich bin noch gemütlich zurück gelaufen, und eine halbe Stunde, nachdem ich angekommen bin, kam ein ziemlich nasser Schneeschauer herunter.

Fazit: Eine schöne Vierstundenrunde mit vielen Eindrücken und Fika. Danke an Lena und Staffan für die Einladung zur Fika!