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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Was für ein wunderschöner Tag

dachte ich, als ich morgens aus dem Fenster schaute. Über der von Frost glitzernden Straße vorm Haus leuchtete golden ein großer voller Mond. Vor der Probe mit Anders wollte ich nun schnell ins Auto springen, um von der hohen Brücke nach Örviken ein Foto vom Mond und vom Fluss zu machen. Ging aber nicht, weil bei der feuchten Witterung sämtliche Türen fest zugefroren waren. Morgen bekommen die Dichtungen erst einmal eine Silikonbehandlung.

Nach der Probe bin ich zum Arbeiten in der Stadt mit dem Auto gefahren, denn ich wollte ja am Abend noch weiter nach Kusfors, um mein erstes richtiges Jazzkonzert hier in Nordschweden zu geben. Und vom Auto aus sah man trotz des fehlenden Schnees, dass sich die kalte Jahreszeit schon ankündigt. Kleine Gruppen von Singschwänen zogen gen Süden, die Straßenränder waren weiß vom Rauhreif und das erste kleine Stück der Bucht bei Ursviken war von dünn-zerbrechlichem Eis bedeckt.

Wenn ich mit dem Auto in die Stadt fahre, dann fahre ich immer ein bisschen weiter zur Bonnstan, da das Parken im Zentrum ziemlich teuer ist. Auf dem kleinen, gepflasterten Kreisel, der auch zu dem Parkplatz führt, habe ich etwas über das Autofahren hier im Winter gelernt: Reifen mit Spikes greifen zwar ganz prima, wenn man eine richtige Eisschicht hat, aber nur mäßig bei Reifglätte. Und so bin ich, obwohl ich ja alles andere als ein forscher Autofahrer bin, ein bisschen ins Schlingern gekommen. Fazit: Bei diesem Wetter noch langsamer in die Kurven gehen.

Vom Parkplatz aus laufe ich zehn Minuten zur Arbeit. Es sei denn, ich habe eine Kamera dabei. Die Eiskristalle des Rauhreifs am Boden glitzerten und auch auf den kleinen Teichen im Nordanå-Park lag das erste dünne Eis. Das will einfach fotografiert werden.

Um kurz vor halb fünf habe ich aufgehört zu arbeiten und es war schon richtig dunkel. Und neblig. Die Parkbron (Parkbrücke) lag geheimnisvoll im Nebel und die Laternen tauchten den Fluss in wunderbares, weiches Licht. Der gleiche Nebel sollte mir aber dann bei der Fahrt nach Kusfors mehr als einen Fluch entlocken. Was für ein ekliges Wetter zum Autofahren!

3 Kommentare für „Was für ein wunderschöner Tag“

delle schreibt:

Klar das Du mit Eisen auf Strasse ins schlingern kommst. Spikes sind nur für Eis und ganz festgefahrenen Schnee.
am besten bis zum schnee warten mit den Spikesreifen. Denke auch daran das Du einen erhäblichen Längern Bremsweg hast damit. Was macht der Schleuderkurs??????????

Olaf Schneider schreibt:

Na, mit Sommerreifen möchte ich aber auch nicht fahren.

Mit Schleuderkurs muss ich mal schauen, ob es da schon etwas gibt oder ich noch ein paar Wochen warten muss/sollte.