Skellefteå AIK
In Essen habe ich mehrere Jahre direkt neben der Eissporthalle gewohnt. Und habe es kein einziges Mal geschafft, mir ein Spiel anzuschauen. Nun, mein Interesse am Sport gucken ist auch begrenzt. In Schweden spielt Hockey (keiner spricht hier von Eishockey) eine wesentlich größere Rolle und als Leif gestern eine Karte für eines der Endspiele übrig hatte, habe ich mich sofort entschieden, mitzugehen.
Und so habe ich mir gestern mit 6000 anderen Besuchern das vierte Finalspiel des Skellefteå AIK (wir, die Guten) gegen Färjestad BK (die anderen, Südschweden) angeschaut. Meister wird der, der als erstes vier Spiele gewonnen hat und so kann es bis zu sieben Finalspiele geben. Färjestad BK führte 2:1 in Spielen, aber jetzt hatte Skellefteå AIK Heimspiel.
Meine Güte, war das spannend! Beide Mannschaften haben extrem temporeich und auch zunehmend aggressiver gespielt. Im zweiten Drittel (man spielt drei Drittel à zwanzig Minuten) fiel dann das ersehnte 1:0 für Skellefteå AIK, die das Spiel ganz klar dominiert haben. Leider fiel kurz darauf das Gegentor. Mist!
Die vier Schiedsrichter hatten einiges zu tun und zeitweise waren bis zu vier Spieler aus dem Spiel genommen. Ich hätte glaube ich keine fünf Sekunden auf diesem Spielfeld überlebt; ein ganz schön tougher Sport!
Da es nach dem dritten Drittel immer noch 1:1 stand, ging das Spiel in eine Verlängerung. Und dort hat – wupps, ganz plötzlich – Färjestad BK das 2:1 geschossen. Man muss dazu sagen, dass es in Torschüssen 44:25 für Skellefteå AIK stand und es schon großes Pech war, dass Skellefteå AIK nur bei einem seiner 44 Torschüsse wirklich einen Treffer landen konnte. Aber es gewinnt nun mal die Mannschaft mit den meisten Toren, nicht die, die im Spiel überzeugender war.
Kaum fiel das 2:1, war es, als hätte man einen Schalter umgelegt. Das Klatschen und die Gesänge hörten abrupt auf und alle AIK-Fans standen auf und verließen das Stadion. Ich fand das sehr seltsam und gegenüber der Mannschaft irgendwie auch nicht fair, die wirklich ein hervorragendes Spiel geliefert hat. Aber die Enttäuschung der Fans war einfach sehr groß, denn die Chancen, dass ihr Skellefteå AIK nach dreiunddreißig Jahren endlich mal wieder Meister wird, sind nach diesem Spiel doch sehr gering. Immerhin müsste der Verein jetzt drei Spiele, davon zwei Auswärtsspiele, in Folge gewinnen. Und das ist doch sehr unwahrscheinlich, denn vermutlich wird Färjestad BK ihr nächstes Heimspiel gewinnen und Meister werden.
Ich bin ja überhaupt nicht der Typ, der so richtig Fan von einem Verein wird, aber ich glaube, nächste Saison schaue ich mir wieder ein, zwei Spiele an.
2 Kommentare für „Skellefteå AIK“
Andreas Mirgel schreibt:
Jaja so geht es immer los und ehe man sich versieht hat man nen Schal, ein Tikot, ne Menge Insiderwissen und seinen Stadionnachbarn im Arm! ;-)
Ach war das schön, als der KEC noch erfolgreich und im Eis- und Schwimmstadion gespielt hat!!!! ;-)
Olaf Schneider schreibt:
@Andreas Ich dachte eigentlich eher an Bettwäsche und vielleicht sollte ich mein Auto umlackieren …