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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Tauwetter

So phantastisch das Polarlicht in der vorletzten Nacht war, sonst sieht es draußen momentan nicht so schön aus. Schuld daran ist das Tauwetter. Vor einer Woche lag die Morgentemperatur noch bei -20 °C, aber seit einigen Tagen haben wir Plusgrade und gestern hatten wir sogar leichten Regen – das erste Mal wieder seit Oktober! Heute war es zwar wieder klar, aber so windig, wie ich es hier noch nicht erlebt habe. Bäume haben sich gebogen, Mülltonnen lagen umgeworfen auf der Straße und in der Nacht wurde eine Geschwindigkeit von 20 m/s gemessen, das ist knapp am Sturm vorbei. Und überall auf den verharschten Schneeflächen lagen heute Staub, Blätter, Samen, kleine Aststückchen und mehr.

Auf den meisten Fahrbahnen sieht man wieder Asphalt. Das liegt aber auch daran, dass Spezialfahrzeuge auch auf den kleinen Straßen die vereiste Schneedecke weggefräst haben. Das Zeugs liegt jetzt vor den Häusern, ist getaut und wieder zusammen gefroren und mit einer normalen Schneeschaufel auch beim besten Willen nicht wegzuräumen. Das Foto links habe ich gestern gemacht, heute ist der meiste Schnee von der Straße schon verschwunden.

In der Stadt war gestern Pfützen- und Schneematschwetter. Der nasse Schnee ist so richtig dreckig-braun; also das Weiß vor einer Woche hat mir besser gefallen. Und zum ersten Mal seit langem haben die Winterstiefel meine Füße nicht nur warm, sondern auch trocken gehalten.

Aber ich mache mir nichts vor, der lange Winter macht zwar eine Pause und zwei Grad Plus und blauer Himmel wirken wirklich frühlingshaft, aber vorbei ist der Winter noch lange nicht. Es dauert bestimmt noch vier bis sechs Wochen, bis der Schnee im großen Maße weg schmilzt und wahrscheinlich lache ich dann über diese Fotos.