Das erste Polarlicht
Das Polarlicht heute Abend kam völlig unerwartet. Am Abend wurde es wieder stürmisch und es regnete an die Fensterscheiben. Als das Thermometer bei 2.8 °C stand, wollte ich nur heraus schauen, ob sich schon die ersten Schneeflocken in den Regen mischen, aber nein, der Himmel war klar. Sternenklar. Und grünlich. Also schnell ins Haus gewetzt, Kamera geholt und eingestellt, Stativ und Fernauslöser geholt. Wo sind die Winterstiefel, in die man auch ohne Strümpfe schlüpfen kann? Im Keller. Warmen Parka angezogen und los.
Zuerst habe ich einige Fotos direkt in meinem Garten gemacht. Dann bin ich den Waldweg bis zu der einen freien Stelle gelaufen, an der allerdings Stromleitungen und -masten teilweise den Weg versperren. Außerdem muss man auf den Granitfelsen doch genau gucken, wo man hintritt. Die ideale Stelle ist also noch nicht gefunden.
Das Polarlicht hielt sich über eine Stunde. Am nördlichen Horizont leuchteten recht konstant ein, zwei grüne Bögen und nordwestlich ein rötlicher Streifen. Ein langer blassgrüner Streifen zog sich von West über den Zenith bis Ost, der sich aber trotz der fahlen Blässe ziemlich schnell bewegte. Auch sonst am Himmel waren überall blassgrüne Wolken und Gardinen zu sehen. So ein schönes Polarlicht habe ich Jahre nicht mehr gesehen, denn die letzten Jahre war durch die geringe Sonnenaktivität die Ausbeute eher mager.
Jetzt (gegen 1:00) lade ich noch ein paar Fotos* hoch und dann gehe ich ins Bett, denn morgen um halb sieben klingelt schon wieder der Wecker.
* Meine Einstellungen (Version 1.0): 10 Sekunden bei f2.8 und ISO 400-800. Manuelle Fokussierung.
Ein bisschen ärgere ich mich über die Fotos, denn beim Verrücken der Kamera habe ich mehrmals die Fokussierung verstellt und nur blasse Kleckse erhalten, außerdem ist die manuelle Scharfstellung bei Bäumen, die weniger als 10 Meter weit entfernt sind, im Dunkeln fast nicht zu machen. Entweder müsste ich im Hellen scharfstellen und mir den Wert merken oder die Bäume für den Autofokus hell anstrahlen. Nächstes Mal …
Ebenfalls nächstes Mal: Weitwinkel mitnehmen.
8 Kommentare für „Das erste Polarlicht“
René schreibt:
Gratuliere…hier haben die Wolken leider keinen Blick freigegeben. Die Vorhersage lag heute zwischenzeitlich bei „high activity“. Naja, aber der „Polarlichtwinter“ hat ja gerade erst begonnen.
Grüße, man sieht sich in 167 Stunden am Hurtigruten Kai.
Hein schreibt:
so ein polarlicht kommt ja viel rum. bei uns war es gestern auch.
sabine schreibt:
wunderschön! ich hab ja noch nie eines gesehen…
us.online schreibt:
Perfekt drauf! Ich weiß gar nicht was Du hast…!?
Grüße aus der alten Heimat (leider ganz ohne aurora borealis)
Uli
Rüdi N. schreibt:
Prächtige Bilder Deiner Polarlicht-Premiere! Wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und Freude bei den kommenden des nahenden Winters.
Hier in GAP sinkt die Temperatur nachts bereits nahe 0°C.
Barbara Ehm schreibt:
Ich war ja jetzt schon fünf Mal im Winter in Lappland und richtig schönes Polarlicht hab ich immer noch nicht gesehen…..aber vielleicht klappts ja nächstes Jahr ;-)
Schönen Urlaub in Norwegen!
Olaf Schneider schreibt:
@René Na, Ihr wohnt ja fast an der Quelle, da kommt bestimmt noch so einiges
@Hein Das ist ja fast wie der Weihnachtsmann. Der ist auch überall am gleichen Tag.
@sabine http://blog.olafschneider.de/2010/10/02/gastezimmer-und-bibliothek/
@us.online Ich lebe zwar in Schweden, bin aber Deutscher. Und Perfektionist. Damit habe ich definitiv die Lizenz zum herummeckern.
@Rudi Bodenfrost haben wir hier auch und übermorgen soll es auch tagsüber maximal ein Grad werden. Noch nicht Winter, aber das Baden und im T-Shirt Radfahren ist definitiv vorbei.
@Barbara Bestimmt. Die letzten Jahre war es auch ziemlich mau mit Polarlichtern.
astrid schreibt:
uns hat das Nordlicht an dem Abend auch überrascht, die vorhersage sah eigentlich nicht danach aus. War echt schøn, aber ich hab es erst entdeckt als der Spass fast schon wieder vorbei war und deswegen ist auch fototechnisch nix mehr rumgekommen. Hab zu lange gebraucht, meine ausrüstung klar zu machen