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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Starker Strom und starke Blume

Tja.

Vom Kajak fahren heute Abend kann ich nicht erzählen, denn ich war zu müde. Das lag daran, dass ich schon um 6:05 (sic) im Büro war und mit dem Programmieren begann. Dass ich so früh wach war, lag auch daran, dass es nicht mehr dunkel wird. Also, keine Kajakgeschichte. Wird nachgeholt.

Ich könnte auch davon erzählen, dass bei uns eigentlich nur schönes Wetter ist. Seit Wochen. Sonne satt, angenehm warm. T-Shirtwetter und mal eine laue, mal eine frische Brise. Draußenwetter. Aber ich weiß bei dem Wetter, welches zur Zeit in Deutschland herrscht – vor ein paar Tagen war Deutschland Europas Kältepol! – mache ich mir damit keine Freunde. Also, keine Sommergeschichte.

Ich könnte auch davon erzählen, dass ich am Sonntag das erste Mal den Rasen gemäht habe und heute einen Strauch ausgegraben. Der war ohnehin schon morsch und die hohen Schneehaufen des letzten Winters haben ihm den Rest gegeben. Da war leider nichts mehr zu retten. Aber das ist mir zu keingärtnerisch, da habe ich keine Lust drüber zu Schreiben. Also, auch keine Held-des-Gartens-Geschichte.

Tja. Was nun.

Na gut, zwei Geschichten habe ich:

Nummer eins:

Als ich heute recht früh nach Hause gekommen bin, stellte ich fest, dass der Bildschirm nicht ging. Ebenso wenig wie die Steckerleiste, die Klimaanlage für den Flügel, der Kühlschrank und die Steckdosen. Licht ging lustigerweise. Nachdem ich einen Freund, der Elektriker ist, angerufen habe und so ziemlich jede Sicherung herausgedreht und ausgewechselt (Ja, ein Teil meiner Sicherungen sind noch die alten Keramikteile zum drehen) und immer noch nichts ging, habe ich dann bei SkellefteKraft angerufen. Sehr netter Kundendienst, muss ich sagen.

Meine Stromversorgung (und die meiner Nachbarn)Und vielleicht eine Stunde später (inzwischen konnte ich den Strauch ausgraben, aber das wollte ich ja gar nicht erzählen) kam einer vom Kundendienst und stellte fest, dass im Schaltkasten auf der Straße zwei Phasen weggeknallt waren. Das ließ sich ja zum Glück schnell beheben. Im Winter hätte man den Kasten erst mal ausbuddeln müssen. Schön, wieder Strom zu haben, vor allem für den Gefrierschrank. Und fürs Smartphone aufladen.

Nummer zwei:

Viola PippilottaAls ich wieder aus dem Wald zurückkam (dort hatte ich meinen Strauch zu den Gartenabfällen … . Ach nein, kein Thema. Stimmt ja.) Wie auch immer, vor meiner kleinen Treppe zum Haus blüht wieder Viola Pippilotta. Das ist das stärkste Veilchen der Welt. Es hat schon letztes Jahr zwischen Schnee und Eis geblüht. Jetzt ist es zurück – vermutlich vom Taka-Tuka-Land – und blüht wieder. Dieses Mal aber weiß statt blau, aber hellblond ist hier ohnehin gerade stark angesagt, vielleicht hat es sich die Blütenblätter gebleicht. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, eine alte Blumenbekannte wiederzutreffen, auch wenn ich sie vielleicht mit einer anderen Blume verwechselt habe (Das geht mir mit Menschen aber manchmal ebenso).

Wie viel Kraft in den Pflanzen hier steckt, zeigt sich im dicken Asphalt des Fußweges, der für einen kleinen grünen Keim, der ans Licht möchte, kein weiteres Problem darzustellen scheint, wie das folgende Foto zeigt. Ganz schön viel Power. Ich hingegen bin in Schweden ein bisschen fauler und ein bisschen dicker geworden, aber auch das soll hier nicht weiter thematisiert werden.

Eine Pflanze bricht durch den Asphalt

4 Kommentare für „Starker Strom und starke Blume“

Sven schreibt:

Ich bemerke auch immer wieder die Kraft der Natur.Wenn es die Menschheit mal nicht mehr gibt,ist alles ruckzuck wieder grün.
Man sieht ja,wenn ein Garten oder Grundstück 2 Jahre nicht bewirtschaftet wird,ist alles „verwildert“…..aber auch anderes Thema.

Sandra schreibt:

Schöne und abwechslungsreiche, lustige und nachdenkliche, unterhaltsame und spannende Geschichten!

Olaf Schneider schreibt:

@Sven „verwildert“ ist ja relativ. Einige Nachbarn werden denken, dass mein Grundstück verwildert sei, da ich nicht jeden Löwenzahn herausreiße und zwischen der Kieseinfahrt Gras und Blümchen wachsen.

@Sandra: Spannend? Ich fand die Geschichten eigentlich richtig unspannend, das ist ja fast eine eigene Kunstform. Die Meisterin ist Astrid Lindgren mit ihren „Geschichten aus Bullerbü“, die meistens herrlich unspannende Beschreibungen sind. Toll! Ich hingegen bin blutiger Anfänger.

Sven schreibt:

Bei mir hat auch alles seinen Platz.Ich mag keinen engl.Zierrasen mit immergrünen Nadelgehölzen.Diese Gärten sind tot und sehen immer gleich aus.
Es muss blühen,summen,zwitschern,kriechen,krabbeln……
Heute war ich durch Zufall an der Geburtstätte der Naturschutz-Eule,also die vom gelben Schild.Aber das ist wieder eine andere Geschichte…..