Besuch in Narvik – Teil 2
Dieser Artikel ist Teil der vierteiligen Serie Solberget/Narvik 2012.
Heute am Samstag musste Elisabet, mit der ich die letzten zwei Tage schöne Touren in Narviks Umgebung unternommen hab, arbeiten und so habe ich mich bei sonnigem Wetter alleine auf den Weg gemacht.
Zuerst war ich an zwei benachbarten Buchten, die sich gut zu Fuß erreichen ließen. Die erste Bucht Taraldsvika war steinig und extrem schlickig, hatte aber ihre Reize mit dem kleinen Flüsschen Taraldsvikelva, dass dort in den Fjord mündet.
Die zweite Bucht war das genaue Gegenteil. Hier gab es Sandstrand und sogar einen Sprungturm, der allerdings gefühlt 50 Meter hoch war. Im flachen Wasser tummelten sich Einsiedlerkrebse und man musste aufpassen, dass man nicht auf einen der Seeigel trat.
Ich habe dann in der Wohnung gefrühstückt und die Gummi- gegen die Wanderstiefel gewechselt, da ich mit der Seilbahn auf den Fagernestoppen, den „Hausberg“ Narviks fahren wollte. Dort war aber schon eine halbe Stunde vor der ersten Fahrt so viel los, dass ich die Lust aufs Warten verloren habe und stattdessen lieber selbst gewandert bin, allerdings in Richtung Rombakstøtta, einen imposanten Gipfel, der sich schroff von seinen Nachbarn abhebt. Das war eine gute Wahl, auch wenn ich nicht sehr weit gekommen bin. Am Forsnesvatnet, einem Gebirgssee habe ich Pause gemacht. Nach kurzer Rast bin ich wieder abgestiegen. Wenn ich das nächste Mal dort sein sollte, laufe ich aber weiter.
Auf dem Rückweg hatte ich noch eine Begegnung der dritten Art: Eine große Spinne, von einer anderen Familie auf dem Weg gefunden. Sie war zwar etwas unwillig, sich fotografieren lassen, aber zwei Schnappschüsse zeige ich doch. (Kaum eine Wandertour, bei der ich ohne dreckige Hosen nach Hause komme.)
Am nächsten Tag haben Elisabet und ich die Fahrt auf den Hausberg nachgeholt. Das war zwar ein etwas eiliges Unterfangen, da die erste Seilbahn um zwölf geht und um halb drei schon mein Zug fuhr, doch es hat alles gut geklappt. Erst fährt man mit der Seilbahn auf die Bergstation. Dort ist auch ein Restaurant. Nach kurzem Weg führt ein Sessellift fast bis auf den ersten Gipfel, wo wir in einer windgeschützten Mulde allen Proviant aufgegessen haben. Und die Aussicht auf Stadt, Fjell, Berge, Gletscher und Wälder bewundert. Wahrscheinlich ist es völlig egal, wohin man mit der Kamera zielt, es sieht überall schön aus. Oder man trifft einen Strommasten. Viel zu früh mussten wir aufbrechen und wieder mit Sessellift und Seilbahn hinabfahren.
Dann ging alles ganz schnell. Elisabet hat mich zum Bahnhof gebracht und ist direkt zur Arbeit weitergefahren. Eine Viertelstunde später setzte sich der Zug in Bewegung und brachte mich in achteinhalb langen Stunden nach Bastuträsk, wo ich müde, aber sehr zufrieden über meine Reise mich ins Auto gesetzt habe und nach Hause gefahren bin.
Liebe Elisabet, danke für Deine Gastfreundschaft und die schöne gemeinsame Zeit.
4 Kommentare für „Besuch in Narvik – Teil 2“
Sonya schreibt:
Sieht nach einer sehr schönen Reise aus. Hach, Fernweh.
Olaf Schneider schreibt:
Das war auch richtig schön. Ist bei Dir Urlaub oder Reise in Sicht?
Lussekatt schreibt:
Whoooa! Toll!
Sonya schreibt:
Urlaub ist Anfang Oktober in Sicht, aber er fällt nur kurz aus. Und es geht in eine für mich ganz untypische Richtung, Süden.