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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Arctic Ballon Adventure

Einige, die mich schon länger kennen, wissen, dass ich ein großer Ballonfan bin. Seitdem ich in Nordschweden lebe, ist diese Leidenschaft allerdings eine passive geworden: Gesichtete Ballone in Nordschweden bis gestern: 0. Letztes Jahr habe ich es verpasst, doch dieses Jahr habe ich es geschafft, zum Arctic Ballon Adventure in Gällivare nach Lappland zu fahren.

Gestern habe ich mich ins Auto gesetzt und bin hierher nach Gällivare gefahren. Die Autofahrt war ruhig. Sehr ruhig. Temperaturen um 0 °C. Erst zwei Stunden E4, dann zwei Stunden E10. Polarkreis. Zwei Elche. Zwei Rentiere. Dann war ich in Gällivare/Malmberget, der Doppelstadt, die stark durch ihre Gruben geprägt ist. (Malmberget bedeutet Der Erzberg.)

Ich hatte mich die ganze Zeit schon gefragt, wie die Ballonpiloten das machen. Man kann ja nicht mitten im Tiefschnee oder gar im Wald landen, da kriegt man die Ballone so leicht nicht mehr raus. Deswegen geht das hier andersherum: Man startet außerhalb der Stadt und fährt dann mit dem Ballon in Windrichtung (hoffentlich) nach Gällivare und landet dort. Um acht bin ich bei knallblauem Himmel zum Hotel Björnfällan im Skigebiet gefahren, denn dort war um halb neun Pilotenbriefing: Ein guter Tag zum Ballonfahren und Winde aus 290 °C war die Wetterprognose in Kurzform. Bis zum gemeinsamen Start des Autokonvois Richtung Westen um elf hatte ich noch ein bisschen Zeit zum herumschauen. (Auf einen Platz im Korb hatte ich am Sonntag leider keine Chance.)

Um elf wurden dann die Passagiere auf die Piloten aufgeteilt und wir fuhren im Konvoi gefühlte drei Stunden etwa zwanzig Kilometer Richtung Westen. (Das ist zwischen Allavaara und Latnivaara, sprich mitten im großen Nichts). Da links und rechts Wald war, musste auf der Straße gestartet werden. Es war gar nicht so leicht, die Autos so zu verteilen, dass jeder genug Platz zum Aufbau hatte.

Ich will nicht groß darüber schreiben, wie Heißluftballone starten. Es gibt genug davon in Deutschland, schaut selber mal bei einem Start zu. Statt viel Text (ich bin müde) zeige ich lieber einige Bilder.

Zugegebenermaßen war das Fotografieren ziemlich schwer. Ein Ballon steht hinter dem anderen, man kriegt nicht diese typisch-schönen Aufnahmen mit vielen bunten Hüllen am Boden und dann als eigentlich alle Ballone gestartet waren, hat der letzte mit dem Aufbau begonnen und alle Autos dahinter – so auch meines – mussten warten. Bei der Fahrt zurück sah ich dann nur noch bunte Punkte im Winterhimmel und von irgendeiner Landung habe ich gar nichts mitbekommen. Bloß dass so mancher Ballon Gällivare verpasst hat, konnte ich sehen. Wer fliegt mich das nächste mal mit dem Hubschrauber umher?

Das Arctic Ballon Adventure geht noch einige Tage und ich versuche wohl, für Mittwoch noch eine Mitfahrt zu bekommen, denn da soll es nach zwei wolkigen Tagen wieder schön werden. Meint zumindest das Internet. Und das hat ja immer recht, wie wir alle wissen.

3 Kommentare für „Arctic Ballon Adventure“

Annika schreibt:

Da sieht Gällivare ja richtig schön aus :-) (wir sind da mal gestrandet auf dem Weg nach Saltaluokta und waren wenig begeistert, aber vielleicht muss ich da auch im Winter hin, wenn die Ballone starten)

Sab schreibt:

Ich mag die Fotos wirklich sehr. Der tolle weiße Schnee mit den quietschbunten Ballons in der Luft… <3

Olaf Schneider schreibt:

@Annika Ich muss zugeben, dass Gällivare auch bei mir nicht gerade auf Platz 1 steht, wenn es um ein schönes Stadtbild geht. Aber heute war ich auf dem Fjäll gleich vor der Stadt und war extrem begeistert.

@Sab Danke. Ich mag diese Kontraste auch sehr. Heute allerdings haben Wolken und Nebel die Ballonphotos vermutlich zunichte gemacht. Aber dafür gab es viele schöne andere Motive auf dem Fjäll.