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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Drei Zwischenstopps

Heute bin ich – wieder einmal – nach Kusfors zum Winterbaden gefahren. Ziel war, heute auch ein bisschen zu schwimmen, damit ich weiß, ob ich nächsten Samstag bei der Schwedischen Meisterschaft mitschwimme oder nicht. (Ich, die Schwimmniete!)

Nach wochenlanger Bewölkung war der Himmel heute überraschend klar und mit -16 °C zeigte mein Außenthermometer heute morgen die kälteste Temperatur dieses Winter an. Nach einem soliden Frühstück habe ich meine Sachen gepackt und bin losgefahren.

Das erste Mal habe ich am Wehr in Bergsbyn angehalten, das liegt zwischen Skelleftehamn und Skellefteå. Westlich des Wehrs ist der Fluss komplett zugefroren und alles wirkt erstarrt. Auf der Ostseite hingegen stürzt das Wasser hinunter und Nebelschwaden verdecken die tief stehende Vormittagssonne.

Ich habe in der Stadt eine Schülerin abgeholt, die auch gerne Winterschimmen ausprobieren wollte. Aber bevor wir da waren, haben wir zwei kleine Zwischenstopps eingelegt: Das erste Mal kurz hinter Boliden. Im Sommer sieht man hier weite Schlammflächen, Rückstände vom Bergbau. Im Winter hingegen … . Über der weißen, weiten Fläche wölbt sich der blaue Himmel und leichter Bodennebel verleiht den Baumgruppen trotz der Helligkeit etwas Verwunschenes. Obwohl die Straße eine wichtige Verbindungsstraße ins Inland ist – man kann, wenn man möchte bis nach Mo I Rana in Norwegen fahren – war die Straße völlig leer. Wir schienen das einzige Auto weit und breit zu sein.

Nun waren wir fast schon in Kusfors. Kurz vor der Brücke über den Skellefteålven rechts abbiegen und durch Petiknäs durchfahren. Und dort warteten auf uns fünf Rentiere. Erst lagen sie gemächlich am Straßenrand. Dann wurde ihnen dieser große Kasten, in dem wir saßen, doch ein wenig unheimlich und sie stellten sich erst einmal mitten auf die Straße. Als wir langsam weiterfuhren setzten sich die Rentiere in Trab. Das sieht sehr lustig aus, weil sie dabei mit ihren Hintern und den Stummelschwänzchen wackeln. Bald haben wir die Rentiere überholt, die daraufhin im Wald verschwanden.

Über das Winterbaden schreibe ich nicht viel, denn in den letzten Artikeln habe ich genug erzählt und Fotos und Videos hochgeladen. Nur eines: Das Eisloch, welches eigentlich eine Fünfmeterbahn werden sollte, hatte gerade drei Quadratmeter. Selbst dieses Loch zu öffnen, hatte fünf Stunden gedauert. Das Eis war zu dick für die Kettensäge. Ich habe auf der Stelle so zwanzig Schwimmzüge gemacht, dann fing es an, kalt zu werden. Ich bin noch nicht sicher, ob ich am nächsten Samstag teilnehme, traue mir das aber jetzt trotz meines miserablen Brustschwimmens zu. Nur die Fingerspitzen waren ein bisschen beleidigt, denen wird doch ziemlich schnell kalt.

8 Kommentare für „Drei Zwischenstopps“

Olaf Schneider schreibt:

Ja, det var det. Nu mulnade det igen.

Christina schreibt:

ja, das kann man. Und mir wird schon beim Zusehen eisekalt…

Lussekatt schreibt:

Oh, was für tolles Licht! Und auf die Rentiere bin ich ein bisschen neidisch. Ich möchte so gerne mal eins aus der Nähe sehen.

Olaf Schneider schreibt:

@Christina: Einfach mal ausprobieren :)

@Lussekatt: Sind schon schöne Tiere. Dennoch nehme ich den Fünfen ein bisschen übel, dass sie mir beim Gruppenbild den Hintern zugewendet haben.

Evi schreibt:

Oha, waren da nur Frauen? Brrrrrr…..kalt!!!
Kannst Du die Rentiere nicht mit nem Möhrchen oder Apfel locken?
Aber dazu muß man ja aussteigen, gelle?
Schöne Aufnahmen!!!!!

Olaf Schneider schreibt:

@Evi Nein, das waren Frauen und Männer – ziemlich 50-50.

Die Rens würden sich vermutlich eher für Flechten interessieren. Das ist mir ja nach wie vor unbegreiflich, dass so ein Tier nur mit Flechten und Schnee durch den Winter kommt.