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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Valborg 2014

Wie schon im Vorjahr habe ich dieses Jahr Valborg wieder bei Annica und Martin in ihrer Stuga in Bygdeträsk gefeiert. Zur Erinnerung: Valborg steht für Valborgsmässoafton, der schwedischen Variante der Walburgisnacht, und wird jedes Jahr am 30. April gefeiert. Wie praktisch, dass dann der erste Mai frei ist.

Nach einem halben Tag Arbeit habe ich mich gestern also ins Auto gesetzt und bin nach Bygdeträsk gefahren. Warm war es nicht gerade, das Thermometer zeigte nur 3-4 °C an. Normalerweise fahre ich zum Schluss den kleinen Holperweg direkt zur Stuga hinunter, doch seitdem dort im letzten Herbst Wasserleitungen verlegt wurden, ist dieser Weg eine einzige klebrige Lehmpampe. Deswegen habe ich mein Auto oben stehen gelassen. Annica schrieb heute auf Facebook, dass ihre Nachbarin einen Spontanbesuch gemacht hat und sich dort prompt festgefahren hat.

Das Grundstück liegt wunderschön am „Göksjön“, dem Kuckuckssee, dem ich erst einmal einen kurzen Besuch abstatten musste. An einigen Stellen am Rand lag noch ein bisschen Eis, doch im großen und ganzen war der See frei und es juckte mir in den Fingern, mich ins Kanu zu setzen und eine kleine Tour zu machen.

Am Göksjön

Schilfstengel im EisAltes Eis am steinigen Ufer

Bald war auch unser gemeinsamer Freund Lasse gekommen, und Martin fing mit dem Grillen an. Schon länger brannte ein großes „Majbrasa“ – ein Maifeuer, welches fest zu Valborg dazugehört. Stundenlang könnte ich am Feuer stehen, in die Flammen schauen und kleine und große Äste hineinwerfen.

Martin grillt Schwein, Hühnchen, Champignons und Spargel – lecker!Es ist immer wieder schön, ins Feuer zu schauen

Noch während ich mich über die Sonne freute, trudelte eine kleine Schneeflocke vorbei. Und noch eine. Es fing an zu schneien! Immer wieder hatten wir kleine Schneeschauer, doch sie waren von kurzer Dauer. Wenn dann gleichzeitig die Sonne scheint, ist das einfach wunderschön anzusehen, wie jede einzelne Schneeflocke leuchtet und funkelt. Das Bild gibt es nur unzulänglich wieder, vermutlich müsste ich ein Video drehen, damit man das Gefunkel sehen kann.

Schneeflocken funkeln in der Nachmittagssonne

Nach einem ausgiebigen Drei-Gänge-Dinner haben wir am Feuer gestanden, uns es dann drinnen in der kleinen kamingeheizten Stuga gemütlich gemacht und ganz zum Schluss sogar – es war schon dunkel – noch gebadet. Das allerdings nicht im eiskalten Seewasser, sondern in der holzbeheizten Badetonne, in der man es bei +37 °C Wassertemperatur lange aushalten kann, selbst wenn es frisch um die Ohren ist. Erst nach zwei Uhr nachts – alles andere als meine Zeit – bin ich müde auf die große Matratze im Schuppen geplumpst und war sehr froh, dass ich einen warmen Schlafsack dabei hatte, denn der Raum ist nicht isoliert und draußen war inzwischen schon ganz schön frostig.

Genau vier Jahre kenne ich Annica und Martin jetzt, doch meine ältesten Freunde in Skellefteå sind es nicht, denn Lasse (und Martine) kenne ich genau 8 Tage länger. Vielen Dank, Ihr drei, für den wunderschönen Tag.

Majbrasa – hier später am Abend

Um elf habe ich mich heute auf den Rückweg nach Hause gemacht. Statt einer Stunde habe ich sieben Stunden gebraucht. Ich habe eben noch ein paar Umwege gemacht, doch davon später …

4 Kommentare für „Valborg 2014“

Sylvia schreibt:

Wie schmeckt denn gegrillter Spargel??? Hier gab es heute die ersten deutschen Erdbeeren – einfach ein spitzenmäßiges Aroma -da hab ich mich reingekniet!

Olaf Schneider schreibt:

Sehr lecker schmeckt der. Er war allerdings, wie alles andere, nicht nur gegrillt, sondern auch gegart, denn der Grill lässt sich schließen.

Annika schreibt:

Man kann Spargel aber auch mit ohne Deckel grillen und er wird auch fertig. Einfach und lecker :-)

Olaf Schneider schreibt:

Gut zu wissen, Annika :-)