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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Rund um die Kälte.

Ich mag Winter, Schnee und Kälte, mein Auto hingegen weniger. Ich habe mich gestern, als ich das Auto bei Långhällan im Schnee geparkt habe, ein bisschen im Schnee festgefahren, war aber nach einer Minute Schaufelei wieder frei. Zum Glück habe ich immer eine Schneeschaufel im Kofferraum.

Dann fährt man los. Und atmet. Die Scheiben beschlagen sofort und die Feuchte friert direkt fest. Es ist dann ein bisschen Jonglage, abwechselnd die Lüftung voll auf die Frontscheibe zu steuern und dann wieder auf die Seitenscheiben, damit man auch den Seitenspiegel sieht, denn der Rückspiegel ist wertlos, weil auf der Heckscheibe immer irgendwelcher Schnee klebt. Aber nach ein paar Minuten hat man meist freie Sicht und dann macht das Autofahren durch die helle, weiße Landschaft Spaß.


Tipp: Wenn man dann aus dem Auto steigt, um zu fotografieren, immer Handschuhe anziehen. Immer! Gestern meinte ich mal wieder klüger zu sein und war keine zwei Minuten ohne draußen. Die nächste viertel Stunde habe ich die Kleinfingerspitzen vor die warme Lüftung gehalten, damit sie wieder auftauen. Und selbst heute, einen Tag später, spüre ich es links noch ein bisschen. Fotografen, achtet auf Eure Finger!


Gestern nachmittag wurde ich spontan in die Stadt eingeladen. Das Auto sprang auch bei -25 °C nach zweieinhalb Sekunden an, der Saab-Kombi ist da hart im Nehmen. Aber der Kofferraum schloss nicht. Das Schloss war auf „zu“ und wollte sich partout nicht öffnen und rastete deswegen nicht ein. Da nützte kein Spray, kein Rütteln und auch der Badezimmerfön ließ das Schloss kalt. Mit offenem Kofferraumdeckel wollte ich nicht fahren, Also musste ich schauen, wann am Sonntag ein Bus fährt und habe mich nochmals in meine dicken Daunensachen geworfen. Auf dem Rückweg hatte ich es gut und wurde mitgenommen.


Gestern vormittag: Skellefteå 30 °C kälter als MünchenHeute morgen habe ich das Auto in die Werkstadt gebracht. Da es weiterhin kalt sein sollte, so um -20 °C, war ich wieder warm eingepackt, denn ich wusste nicht, wie lange ich auf den Bus warten müsste. Aber die Wetterprognose hat gut daneben gelegen, denn überraschenderweise stieg die Temperatur in der Stadt innerhalb von elf Stunden von -27 °C (4:00) auf – 8°C (15:00). Fast zwanzig Grad mehr, das ist ein Unterschied, den man deutlich merkt. Die Nasenhaare frieren zum Beispiel nicht mehr ein und Handschuhe sind nicht mehr so wichtig.


Morgen und übermorgen sollen angeblich immer noch Temperaturen um -20 °C sein, aktuell haben wir aber hier immer noch -8°C und ich habe ein bisschen den Glauben an die Wettervorhersage verloren. Ich bin gespannt …

4 Kommentare für „Rund um die Kälte.“

Lussekatt schreibt:

Iiiiiiiieh! -29°C. Da wird mir ja schon vom Lesen ganz kalt! Schön auf die Fingerspitzen aufpassen, die brauchst du noch!

Olaf Schneider schreibt:

Das ist manchmal gar nicht so einfach, aufzupassen. Beim Fotografieren habe ich jetzt zweilagige Fingerhandschuhe an, mit denen ich auch fast alles an der Kamera bedienen kann. Und dann, wenn’s kalt ist, kommen die Daunenfäustel, hier im ersten Bild zu sehen, darüber. Die halten fein warm.

Jonas schreibt:

Gegen die Feuchtigkeit im Auto hilft es die Klimaanlage an zu schalten.
Du hast doch eine!?
Auch mit Klimaanlage kann man die Heizung anschalten.
Zudem sollte man die Klimaanlage auch im Winter ab und an mal anschalten damit sie nicht „kaputtsteht“

Olaf Schneider schreibt:

Die Klimaanlage ist im Winter eigentlich immer an. Aber das nützt die ersten Minuten noch nichts, wenn man das Auto irgendwo in der Pampa abgestellt hat.