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Nordwärts

Vom Leben in Skelleftehamn

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Ein Wintertag auf der Ostsee

Heute war ein richtig schöner warmer Wintertag. Morgens war die Luft noch frostig, doch den Rest des Tages hatten wir zwischen vier und sechs Grad. Plus! Und das fühlt sich schon richtig warm an.

Rumms! hat es gerade gemacht, während ich diesen Text hier schreibe. Das heißt, dass irgendwo wieder ordentlich Schnee vom Dach gerutscht ist. Bei Tauwetter sollte man mit Hausdächern sehr vorsichtig sein, wenn man nicht einen halben Kubikmeter Schnee in den Kragen bekommen möchte.

Ich habe meine Skier genommen und eine schöne Tour um und über die Inseln gemacht. Norrskär – Norrskärgrundet – Gråsidan – Nygrundet – Bredskär. Und zum ersten Mal hatte ich nur T-Shirt und leichte Jacke an und auch die Mütze und Handschuhe sind meistens in der Jackentasche geblieben. Dafür kam die Sonnenbrille erstmalig zum Einsatz.

Die spektakulärsten Motive finde ich meistens auf den östlichen Außenseiten der Inseln.

Für viele Motive schnalle ich die Skier ab, da es viel leichter ist so zu fotografieren. Und da ich gerne aus der Froschperspektive fotografiere, hatte ich dauernd nasse Knie. Denn es war ja warm und überall haben sich Pfützen auf dem Eis gebildet und von allen Eiszapfen tropft es. Abgesehen davon ist es sehr mühsam, mit der Pulka, die ich mehr spaßeshalber dabei hatte, über die Packeisfelder zu laufen. Aber auf größeren Teilen der Ostsee liegt aber glattes Eis, auf dem sich ebenso wie auf den schneebedeckten Inseln gut Skilaufen lässt. Auch wenn wegen der Wärme der Schnee manchmal zentimeterdick unter den Skiern klebte.

Aber es zeigt sich, dass Skier ganz praktisch sind, denn die Eisformationen haben Löcher, die teilweise überraschend tief sind. Als ich einmal die Skier zum Fotografieren abgeschnallt habe, um zu Fuß hinunter zum Meereis zu gehen, trat ich plötzlich ins Leere. Unter dem Schnee lauerte eine Tropfsteineishöhle, die ich mit meinem Fuß freigelegt habe. Da das Loch zwar klein, aber knapp anderthalb Meter tief war, war ich danach sehr vorsichtig, wenn ich keine Skier anhatte.

Da war es wesentlich leichter, einfach so über das solide Eis zwischen den Inseln zu laufen, zumal hier kaum Schnee auf dem Eis liegt und man gut dahingleitet, ohne tief einzusinken. An einer Stelle habe ich mal versucht, blind fünfzig Schritte geradeaus zu gelaufen und habe gleich eine hübsche Rechtskurve gegangen. Beim zweiten Versuch hatte ich dann eher Linksdrall. Überkompensation nennt man das wohl.

Nach einer netten Pause bei der Stuga meiner Hausnachbarn auf der Insel Bredskär habe ich den Heimweg angetreten. Der wurde aber noch einmal unterbrochen, da gerade ein größeres Schiff „Blue Garnet“ anlegte. Vom Anleger hat man mich sofort mit verscheucht, denn da hatte ich nichts zu suchen, aber da die Schweden ein höfliches Volk sind, hat sich der Mann sogleich mit „Tack“ bedankt, dafür dass ich auch wirklich die paar Meter zurückgegangen bin. Im Hintergrund ist übrigens der Eisbrecher Baus zu sehen.

Heute Abend habe ich mir übrigens eine Pizza geholt und dabei die ersten mit kurzer Hose und kurzem Rock gesehen. Warum auch nicht, es sind ja Plusgrade …

11 Kommentare für „Ein Wintertag auf der Ostsee“

Ingela schreibt:

Ser ut som en härlig dag. Jag är så fascinerad av havsisen, är inte alls bekant med den så dina vackra bilder är som från ett annat land. Fast de är tagna mindre än 15 mil härifrån.

Vi har tillbringat dagen i slalombacken. Härligt det med.

Sven schreibt:

Sehr schöne Bilder,besonders das mit dem Baum gefällt mir gut.Ich hoffe es wird nächste Woche kälter und auch sonnig,denn dann bin ich auch in der Ecke da.

Olaf Schneider schreibt:

Hallo Sven, schon am Wochenende soll es tatsächlich kälter werden. Wo geht es denn hin?

Sven schreibt:

Das wirst Du nicht kennen.Solberget nennt es sich und ist ein kleines Fleckchen südlich Kiruna.;-)

Olaf Schneider schreibt:

Die Welt ist klein. In Solberget war ich 2005 das erste Mal und seit dem fast jedes Jahr. Erst im Winter und später auch im Sommer. Grüß schön von mir und viel Spaß.

Sven schreibt:

Hej Olaf,
Ich habe einen kl.Scherz gemacht.Ich wusste ja,dass Du das kennst.
Habe die schönen Bilder alle schon gesehen und die Berichte darüber gelesen.Überhaupt ist es ein toller Blog…
Nur Elche fehlen mir etwas.;-)bzw.könnten mehr sein.
Werde die Grüsse ausrichten und danke,Sven

Olaf Schneider schreibt:

Tja, mein Humorerfassungsmodus hat heute morgen noch geschlafen – erwischt! Aber ich wusste ja auch nicht, wie viel Du hier schon gelesen hast.

Und ja, Elchköttel gibt es hier viel, sind aber nicht soo spannend zu fotografieren. Die Elche selbst hingegen machen sich ziemlich rar.

Sven schreibt:

Ja,war gemein,sorry.;-)
Ich war 2010 zum ersten Mal in Skandinavien und hatte bei der ersten Tour(Road-Trip) durch Schweden und Norwegen über 20 Elchsichtungen,wobei ich die meisten fotografieren konnte.Da waren tolle Begegnungen dabei.
Auch bei den Reisen danach hatte ich immer Glück.Ich mag diese Tiere.
Allerdings wurde letztes Jahr hier in meiner Nähe(bei Berlin) ein Elch überfahren.Schade….da hätte ich nicht schlecht geguckt,wenn der zu mir in den Garten gekommen wäre.

Olaf Schneider schreibt:

Ich habe bei mancher Autofahrt schon Elche gesehen, aber dann war entweder die Kamera nicht schnell genug griffbereit oder es war eine Stelle, wo ich absolut nicht anhalten konnte. Das eine Mal war ich ein bisschen stinkig: Drei große Elche im Schnee – und ich auf der E4 ohne Parkbucht.

Sven schreibt:

Kam auch vor,aber meist ging es.Irgendwann konnte ich parken und bin dann zurück gelaufen.Das Gute ist die Neugierde der Elche.Sie rennen nach einer kl.Schrecksekunde 10 m weg und bleiben dann stehen und gucken regungslos….also halten schön still fürs Foto.;-)
Einer hatte mich gar nicht bemerkt,sodass ich mich zurückziehen musste,denn er kam äsend immer näher und es war kein Baum in der Nähe.Wenn im Frühjahr die Jungen von der Mutter vertrieben werden,suchen diese auch oft Anschluss…